7 stockwerk

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*1 Woche später*

Elif war gerade im Kindergarten und ich war mit Dean zu Hause und wir streiteten uns.

,,Ecrin ich weiß, dass du es nicht willst sag mir doch einfach warum"

Schrie er mich an, es machte mir Angst und ich merkte schon wie meine Augen sich mit Tränen füllten.
Ich hatte wieder versucht es mit ihm zu tun.

,,Du weißt doch ganz genau wieso, tuh nicht so Dean, ich kann das nicht mehr"

Sagte ich und fing an zu weinen, während ich redete.

,,was denn man, Ecrin rede doch mit mir

wir sind keine Kinder mehr,

du kannst nicht immer vor deinen Problemen weglaufen"

Schrie er schon wieder und ich schreckte sofort zusammen. Ich hatte immer Angst wenn Leute mich anschreien, weil mein Vater mich und meine mutter damals angeschrien hatte, als er mich das erste mal gesehen hatte.

Ich hielt es nicht mehr aus, ich kann das alles nicht mehr.
Ich ging Richtung Wohnungstür und wollte gehen, doch bevor ich die Tür zu machte und losrannte guckte ich ihn an und sagte mit Tränen in den Augen.

,,dalia wollte es aber oder? Deswegen warst du immer bei ihr statt bei mir"

Ich rannte aus dem Hausflur, ich wusste nicht wohin, aber ich wusste, dass ich das alles nicht mehr aushalte.
Ich hatte niemanden mehr außer Elif.
Ich war eine schlechte mutter.
Elif musste in einem drecksloch mit wenig Geld aufwachsen, ich hatte nichtmal Geld für richtige Möbel.

Ich wünschte meine mutter wäre nie gestorben, ich vermisse sie jeden Tag und bereue es so sehr, dass ich sie nicht jede Sekunde meines Lebens besucht hatte, sondern manchmal zu müde war oder keine Lust hatte.
Hätte ich gewusst, dass sie sterben wird, hätte ich wahrscheinlich die ganze Zeit bei ihr verbracht und sogar im Krankenhaus geschlafen.

Ich hatte damals nicht einmal Geld für eine Beerdigung.
Ich war eine schlechte Tochter, nichtmal mein Vater wollte mich.
Die paar Male in denen er mich sah, schrie er mich immer hasserfüllt an und schlug mich, solange, bis ich bewusstlos wurde.

Ich fragte mich so oft warum ich noch lebe und wozu. Elif wird bald erwachsen, dann brauch sie mich eh nicht mehr.

Ich war bei dem block angekommen, der, der einzige war der komplett leer stand, da er bald abgerissen wird.
Ich ging alle Treppen hoch, bis ich nicht mehr weiter konnte, da alles abgesperrt war. Es war Stockwerk 7.

Als ich hochging dachte ich über mein ganzes Leben nach,
Ich dachte Nach, ob mich wirklich jemand vermissen würde,
Ob ich wirklich alles beenden sollte.

Dean rief mich während ich die Treppen hochlief mindestens 6 mal an und spammte mich mit Nachrichten voll, doch ich ignorierte sie und schaltete mein Handy aus.

Ich war im 7 stockwerk angekommen und ging in eine offen stehende Wohnung rein.
Es waren keine Möbel mehr in der Wohnung außer zwei kaputte schränke und es hing ein kaputter Spiegel an der wand.

Ich ging zu dem Spiegel und guckte mich an.
War ich wirklich so hässlich, dass Dean es nicht mal mit mir tun wollte.

Ich strich über meine dunklen Augenringe, die ich schon immer hatte. Ich fand sie schon immer hässlich und deckte sie fast immer ab.

Ich lief weiter in Richtung Balkon und guckte mich währenddessen noch in der Wohnung um und überlegte, ob ich wusste, wer hier gewohnt hatte.

Hier kannte fast jeder jeden, doch seit ich hier neu hergezogen bin, sah ich so viele neue Gesichter, die ich noch garnicht kannte und sie mich auch nicht.

Ich öffnete den Balkon und ging mit langsamen Schritten auf den Balkon und guckte runter auf den Hof.

Es war niemand dort, schließlich war es tagsüber und es war jeder arbeiten und die Kinder in den Schulen und Kindergärten.

Ich guckte zu der Tischtennis Platte, dort sind ein paar der besten und schlimmsten Sachen in meinem Leben passiert.

Ich erinnerte mich, wie ich dort damals immer mit Dean saß, als wir noch jung waren.
Es zauberte mir ein kleines Lächeln auf den Lippen, doch das verschwand sofort als ich bemerkte wie alles geendet hat.

Ich tat es nun.
Ich machte eines meiner Beine über das Gelände des Balkons und guckte dabei nicht runter, sondern gerade aus in den Himmel.

Während ich das tat dachte ich noch ein letztes Mal an meine mutter und an Elif.
Ich hoffe Dean wird sich gut um sie kümmern und sie großziehen, weil ich bin nicht die richtige dafür.
Ich muss sie im Stich lassen, ich kann nicht anders, ich halte es hier nicht mehr aus.

Ich möchte meine mutter in den Arm nehmen und weinen, doch das werde ich nie wieder können.
Ich machte das andere Bein auch noch über das Gelände und hielt mich jetzt nur noch mit meinen Armen fest.

Mein Herz schlug wie verrückt und ich hatte Angst, aber war auch froh das ich es endlich beenden konnte.
All der Schmerz wird gleich weg sein.
Ich atmete ein letztes Mal tief durch.

,,3"

,,2"

,,1"

Flüsterte ich Und ließ dann meine Hände los und ließ mich fallen.
Ich merkte noch, wie ich auf dem Boden aufkam, doch danach merkte ich garnichts mehr.


(!Die Geschichte ist noch nicht zu Ende!)

elif - kidd kawaki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt