Bitten

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"Wir alle trotteten hinter Dumbledore her, keine Ahnung wie lange wir gingen, aber irgendwann mussten wir im Nordturm sein. Sirius hatte seine Kröte mittlerweile in einer Ecke gefunden und knetete nervös auf ihr herum."

"Ich war nicht nervös.", kam es etwas eingeschnappt von dem Lockenkopf herüber.

"Mein Gott, ruhe jetzt!"

"Dann blieben wir vor dem riesigen Adler stehen, das Passwort lautete 'Knallkröte'. Dumbledore schmunzelte, lachte leise, als der Adler seine Flügel weitete und die Treppe preisgab. Aber das kennst du ja alles schon. Wir waren also in seinem Büro, er lehnte sich gegen seinen Tisch und schaute uns nur über seine Brille an. Wir schwiegen alle eine ganze Weile, schauten uns etwas unbehaglich um. Es ist schon irgendwie gruselig, wenn er dich mit seinen Blicken durchbohrt."

"Mich hat er zuerst gefragt.", sagte Sirius und machte aus seinen Haaren einen kleinen Zopf.

"Er schaute mich an und fragte wie es meiner Mutter geht. Ich wußte gar nicht darauf zu antworten, so verdutzt war ich. Ich hab erst etwas gestottert und hab schlussendlich gesagt das ich nicht mit ihr seit den Sommerferien geredet habe. Er nickte nur und nahm sich ein Brausebonbon."

"Hat er nur nach deiner Mutter gefragt?"

"Nein, später auch nach meinem Bruder und meinem Vater, sogar nach Bella. Er weiß doch, dass ich nicht mit denen zutun haben will!"

"Sirius er hat aber wegen der einen Sache nachgefragt.", sagte Remus leise.

"Ach, denkt er etwa ich bin so wie meine Familie?", seine Augen funkelten wütend und er richtete seinen Blick starr auf das prasselnde Kaminfeuer.

Die vier Freunde schauten nun alle in das tanzende Feuer. Alle ließen ihren Gedanken freien lauf, sich zu entfalten, suchten nach Verknüpfungen, Zusammenhängen, die sie in ihrer Lage vielleicht weiter bringen konnten.

"Verstehe ich das richtig?", murmelte James, noch immer im Bann der Flammen, " Dumbledore hat eigenhändig ein paar auserwählte Lehrer zusammen gerufen, dann euch getroffen und euch, Schüler von 15, 16 oder bald 17 Jahren ausgefragt über genau dieses Thema?"

"So war es, das gruselige an der Sache war, das er es irgendwie wusste, das wir gelauscht hatten."

"Das findest du gruselig an der Sache Sirius?!", fragte Peter ungläubig, "Erzähl James einmal wie es weiter ging, dann diskutieren wir weiter über dieses Thema."

Sirius der es schließlich schaffte, sich von dem Feuer zu lösen, sah seinen Freund an und begann die Geschichte in Erinnerungen zu Rufen.

"Professor, was ist nun mit meiner Familie?", fragte Sirius gereizt.

"Sirius ich möchte wissen, ob du mit deiner Cousine, deinem Bruder oder einem deiner Verwandten in Verbindung stehst."

"Professor, das haben sie mich schon einmal gefragt und nein. Mit meinen Eltern schon gar nicht, auch nicht mit meiner Cousine. Ich versuche sie, so gut es geht zu umgehen. Mit meinem Bruder habe ich auch schon lange keinen Kontakt mehr, ich habe es immer wieder versucht aber er eifert meiner Mutter in allem zu sehr nach..."

Ein kleiner Schleier von Traurigkeit, mischte sich unter die tosende Wut in seinen Augen.

Dumbledores Augen ruhten auf dem verzehrten Gesicht des Jungen vor ihm.

"Sirius gibt es Verbindung in deiner Familie zu einer gewissen Bewegung gegen Muggel?"

"Meine Mutter ist eine Fanatikerin , meine Familie schwört auf die Reinheit des Blutes-"

"Sirius ist anders.", pflichtete Peter bei.

"Das weiß er doch Peter." , raunte Remus.

"Sirius die Lage ist sehr ernst, wenn du etwas wissen solltest, eine leise Ahnung, ein zufälliges Gespräch, dann melde es mir postwendend."

"Ja Professor."

"Professor?", fragte Remus, "darf ich fragen was es mit der Sache auf sich hat?"

"Schlimme Dinge gehen vor sich mein Guter, zwar wird erst gemunkelt und die Sache ist noch viel zu Jung um Früchte zu tragen aber man sollte Vorsicht wallten. Eine kleine Bewegung, von einem Einzelnen angezettelt , verbreitet sich wie ein Funken, der Funken lässt sich auf einem Zweig nieder, dieser Gerät in Flammen, der Baum an welchem der Zweig befestigt ist fängt Feuer und somit die ganze Wiese und die Bäume rund herum. Je eher wir über diese Sache bescheid wissen, uns informieren, desto besser."

"Das verrückte an der Sache ist, das Stimmt, irgend etwas kleines ist im Busch, da verwette ich meine Eule für.", wetterte Remus, nachdem Sirius aufgehört hatte das Geschehene widerzugeben.

Zur selben Zeit, während die Vier heiß diskutierten, spielte sich am anderen Ende des Schlosses, tief unten in den Kerkern ein anderes Szenario ab.

Bellatrix Lestrange saß im Schneidersitz auf dem blanken Linoleumboden und brütete über einem Brief, der dem von Sirius ziemlich ähnlich sah. Nur das der Ihre geöffnet war und nicht immer noch im Umschlag steckte.

Ein kleines, süffisantes Lächeln hing auf ihren Lippen, als sie Zeile für Zeile in sich einsog. Sie las mit Eifer die Worte, die ihre Tante an die ganze Verwandtschaft schrieb. Ein großes Familientreffen, zu ehren einer äußerst Geheimen Organisation, verbannte der Familie hätten die letzte Chance ihre Würde und ihren Platz in der Familie zurück zu erobern. Das nicht antreten würde nur unter äußerstem Krankheitsfällen gebilligt, sonst würde der oder die mit saftigen Strafen zu rechnen haben. Der ganze Brief war genau nach ihrem Geschmack, sie liebte solche Treffen, jetzt da sie alt genug war, durfte sie auch tatsächlich mitten im Geschehen sein. Sie vergötterte ihre Tante. Sie war, laut ihrer Meinung, eine starke, einfühlsame, ehrenwürdige Frau, die sich mit viel Willen für ihre Familie und dessen reine Adern einsetzte.

Ein leises Klopfen störte ihre Gedankengänge und sie hob missmutig ihren Kopf. Die Tür ging auf und ein Junge von ungefähr vierzehn Jahren trat ein.

"Bella hast du auch einen Brief bekommen?"

"In der Tat, das habe ich.", ihre schwarzen Augen leuchteten, ihre langen schwarzen Locken hüpften munter auf und ab.

"Weißt du was vor sich geht?"

"Ich habe eine Vorahnung, es muss etwas sehr wichtiges sein, wenn deine Mutter sogar willig ist die Verbannten wieder aufzunehmen."

"Meinst du Sirius kommt?"

Ein schrilles Lachen entfuhr dem Mädchen und sie schaute ihren Cousin mitleidig an.

"Regulus du kleiner Dummkopf, Sirius muss verhext sein, sonst hätte er sich nicht in so vielen Punkten gegen seine Familie entschieden. Ich wundere mich, dass er überhaupt noch dabei ist, meiner Meinung ist er nur noch eine Frage der Zeit, bis deine Mutter ihn aus dem Stammbaum herauskokelt. Dann möchte ich bitte dabei sein, wenn der ach so gute Sirius verbannt wird."
Sie kicherte boshaft und faltete den Brief, steckte ihn in seinen Umschlag und machte sich daran eine glühende Antwort, voller Enthusiasmus zu schreiben.

Regulus aber schloss die Türe mit flauem Gefühl hinter sich. Trotz allem liebte er seinen Bruder, er bewunderte ihn und seine Freunde... Vor allem mochte er James, der ihm wie ein großer Bruder war. Alleine mit seinen Eltern kam ihm das große Haus immer noch größer vor, von allen Seiten wurde auf ihn eingeredet, der Kopf pochte ihm immer und immer wieder vor lauter Belehrungen und Richtlinien. Zeit für sich selbst, für seine eigenen Meinungen, Kenntnisse blieb keine.

Er hoffte inständig, das sein Bruder kommen würde, das er ihn wieder sehen konnte und das das Familien treffen nicht all zu kläglich für ihn ausfallen würde. Doch Regulus wusste, das tief in seinem Herzen, die Antwort von vornerein feststand.

Sirius Black nahm seinen Brief und schmiss ihn vor Augen seiner Freunde in die Flammen. Diese züngelten, warfen ihre Arme um das Papier, begannen es zu vergilben, setzten es in Feuer, bis der Brief schließlich Teil des Ganzen war.

Er und seine Freunde, entschieden, dass sie nun genug von allem hatten und machten sich auf den Weg in ihre Schlafkammern. So wusste weder Sirius noch seine Freunde, das dieser Brief einen dringenden Zusammenhang mit den Bitten Dumbledores hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 16, 2015 ⏰

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