Vertrauen und Kontrolle

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Die Luft in der Trainingshalle war stickig, gefüllt mit dem schweren Atem der Schüler, die alle bis zur Erschöpfung kämpften. Doch Bakugou spürte kaum etwas davon – sein Fokus war auf etwas ganz anderes gerichtet: die Hitze, die langsam aber sicher in ihm aufstieg. Jeder seiner Schritte fühlte sich schwerer an, und der Raum begann sich um ihn zu drehen.

Todoroki war in der Nähe, wie immer in letzter Zeit, seine kühle Präsenz ein beruhigender Kontrast zu dem inneren Chaos, das Bakugou durchlebte. Seit ihrem ersten Gespräch auf dem Dach hatten sie begonnen, eine seltsame Verbindung zu entwickeln. Kein typisches „Freundschaftsband", aber etwas, das tiefer ging. Todoroki hatte Bakugous Geheimnis akzeptiert und ihn nicht weiter bedrängt, doch seine stille Unterstützung war stets spürbar.

Doch heute fühlte Bakugou, wie seine Kontrolle schwand. Er hatte es bisher geschafft, die Hitze zu unterdrücken – die Medikamente wirkten, aber der Effekt ließ nach. Und jetzt, während sie trainierten, spürte er, wie seine Omega-Instinkte langsam die Oberhand gewannen.

Plötzlich ging ein Schock durch seinen Körper, und Bakugou taumelte leicht zurück. Seine Augen verengten sich, und er biss die Zähne zusammen. Verdammt. Nicht jetzt.

„Bakugou, bist du in Ordnung?" Die ruhige, aber besorgte Stimme von Todoroki erreichte ihn, und Bakugou spürte, wie die Blicke der anderen Schüler auf ihm lagen.

„Mir geht's gut!" knurrte er und schüttelte die Hand ab, die Todoroki ihm entgegenstreckte. Doch sein Körper sagte etwas anderes. Der Druck in seiner Brust wuchs, und der süße Duft, den er so sehr hasste, begann sich in der Luft zu verteilen.

Ein paar Schüler in der Nähe zögerten und sahen sich verwirrt um. Sie spürten den Geruch, der jetzt unaufhaltsam wurde.

„Nicht jetzt..." flüsterte Bakugou und biss sich auf die Lippe, während er versuchte, sich zusammenzureißen. Doch es war zu spät. Die Hitze übermannte ihn, und er konnte nichts tun, um es zu stoppen.

Todoroki erkannte die Situation sofort. Ohne zu zögern, trat er vor und stellte sich vor Bakugou, blockierte die Sicht der anderen auf ihn. „Er braucht eine Pause," sagte er fest, bevor jemand etwas sagen konnte.

Aizawa, der das Training überwachte, musterte die beiden mit einem nachdenklichen Blick. „In Ordnung. Bakugou, Todoroki, ihr könnt gehen. Holt tief Luft und kümmert euch um das, was ihr braucht."

Ohne ein weiteres Wort packte Todoroki Bakugou sanft am Arm und führte ihn aus der Halle, bevor jemand weiteres etwas Verdächtiges bemerkte. Die anderen Schüler tauschten verwirrte Blicke, doch niemand wagte es, Fragen zu stellen. Aizawa war bekannt dafür, solche Situationen schnell zu beenden.

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Todoroki brachte Bakugou zurück ins Wohnheim, wo sie schnell in Bakugous Zimmer verschwanden. Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, sank Bakugou auf das Bett und vergrub sein Gesicht in den Händen. Sein ganzer Körper zitterte, die Hitze brannte noch immer in ihm, doch dank Todoroki war er den neugierigen Blicken entkommen.

„Ich kann das nicht mehr," murmelte Bakugou erschöpft. „Diese verdammte Hitze... sie macht mich fertig."

Todoroki setzte sich ruhig neben ihn, sein Blick fest auf Bakugou gerichtet. „Es wird nicht leichter, wenn du dich ständig dagegen wehrst. Dein Körper braucht das."

„Ich will das nicht!" fuhr Bakugou ihn an, seine Stimme rau vor Frustration. „Ich will nicht... schwach sein."

Todoroki sagte nichts für einen Moment, bevor er leise sprach: „Schwach zu sein bedeutet nicht, dass du ein Omega bist, Bakugou. Du bist immer noch stark. Du bist immer noch du."

TodobakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt