Geburtstage hasse ich

17 1 0
                                    

Am nächsten Morgen wachte Bakugou mit einem merkwürdigen Gefühl auf. Er fühlte sich ausgeruhter als sonst, obwohl sein Kopf leicht dröhnte. Todoroki war schon aufgestanden, und der Platz neben ihm war leer und kühl. Als Bakugou aufstand, um sich für die Schule fertig zu machen, spürte er, wie sein Herz für einen Moment schneller schlug. Es war sein Geburtstag – ein Tag, den er immer verabscheut hatte. Über die Jahre hatte er sich angewöhnt, diesen Tag zu ignorieren. Er mochte das ganze Aufheben nicht und konnte es nicht ertragen, im Mittelpunkt zu stehen. Jedes Mal erinnerte ihn der Tag nur an Dinge, über die er nicht nachdenken wollte.

Er hatte gehofft, dass niemand daran denken würde. Vor allem nicht Todoroki. Es wäre ihm peinlich, wenn er plötzlich in den Fokus rücken würde.

Als er in die Küche kam, wartete Todoroki bereits auf ihn. „Guten Morgen," sagte er ruhig, als Bakugou durch die Tür trat.

„Morgen," grummelte Bakugou und schnappte sich eine Tasse Kaffee. Nichts deutete darauf hin, dass Todoroki wusste, welcher Tag heute war, und Bakugou war erleichtert. Vielleicht würde der Tag doch halbwegs normal verlaufen.

In der Schule verhielt sich alles wie immer. Die anderen hatten offenbar nicht vergessen, dass es sein Geburtstag war, aber glücklicherweise hielten sie sich zurück. Ein paar Klassenkameraden wünschten ihm beiläufig „Alles Gute", was Bakugou mit einem genervten „Halt's Maul" quittierte, doch er merkte, dass sie es nicht böse aufnahmen. Sie kannten ihn gut genug, um seine Abneigung gegen den Tag zu verstehen.

Der Tag zog sich, und als der Unterricht endlich vorbei war, wollte Bakugou so schnell wie möglich nach Hause. Doch gerade, als er seine Sachen zusammenpacken wollte, trat Todoroki zu ihm.

„Kommst du nachher noch vorbei?" fragte er, als wäre es das Normalste der Welt. Bakugou hob eine Augenbraue.

„Wieso?"

Todoroki zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, wir könnten den Abend zusammen verbringen."

Bakugou wollte gerade ablehnen – er hatte nicht vor, seinen Geburtstag großartig zu feiern. Doch etwas in Todorokis ruhigem Blick hielt ihn davon ab, sofort Nein zu sagen. „Na gut," murmelte er schließlich, „aber keine große Sache, klar?"

„Klar," sagte Todoroki mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln.

Als Bakugou später bei Todoroki ankam, war er überrascht, wie ruhig alles war. Kein Geschenkberg, keine Luftschlangen, keine dumme Party, wie er sie erwartet hatte. Stattdessen stand auf dem Tisch in der Küche eine kleine Torte – schlicht, ohne viel Dekoration. Neben der Torte lag eine Kerze, und Todoroki stand mit einer kleinen Box in der Hand da.

„Ich wusste nicht, dass heute dein Geburtstag ist," begann Todoroki, als Bakugou hereinkam. „Einer der anderen hat es mir erst heute gesagt. Aber ich dachte, es wäre schön, wenn wir wenigstens zusammen etwas essen könnten. Und... hier." Er reichte Bakugou die Box.

Bakugou starrte die Box an, fühlte, wie seine Kehle trocken wurde. Es war keine große Sache, genau wie er es wollte. Aber die Tatsache, dass Todoroki ihm trotzdem etwas Kleines besorgt hatte, brachte ihn für einen Moment aus dem Konzept. Vorsichtig öffnete er die Box. Darin lag ein einfaches Armband, schlicht, aber elegant. Schwarz und Silber, genau sein Stil.

„Du musst es nicht tragen, wenn du nicht willst," sagte Todoroki schnell. „Ich wusste nicht, ob du so etwas magst, aber es hat mich an dich erinnert."

Bakugou war sprachlos. Er mochte seinen Geburtstag nicht – er hasste ihn sogar – aber dieses Jahr fühlte sich irgendwie anders an. Es war keine übertriebene Feier, kein aufgesetztes Lächeln von Leuten, die ihm alles Gute wünschten. Es war nur Todoroki, und das fühlte sich... richtig an.

TodobakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt