Liebe?

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Der nächste Tag war einer dieser typischen Schultage, die sich unendlich hinzogen. Bakugou saß in der Klasse, sein Kinn auf die Hand gestützt, während der Lehrer monoton den Stoff erklärte. Seine Augen glitten über das Klassenzimmer, er spürte, wie ihm die Langeweile in den Knochen saß. Todoroki saß einige Plätze weiter, wie immer ruhig und konzentriert, doch Bakugou konnte nicht anders, als immer wieder zu ihm hinüberzusehen. Seit dem vergangenen Abend, der Nähe und den intensiven Momenten, war etwas zwischen ihnen anders. Er konnte es spüren, auch wenn sie nicht darüber sprachen.

In der Pause schlich sich Bakugou in eine ruhigere Ecke des Schulhofs, um dem Trubel der anderen Schüler zu entgehen. Er brauchte eine Pause von der Routine, und die Hitze des Tages machte ihn unruhig. Gerade als er um eine Ecke bog, hörte er eine Stimme – leise, aber vertraut.

„Todoroki, ich... wollte dir schon lange etwas sagen." Es war Momo, und sie klang nervös, fast schüchtern. Bakugou hielt inne, sein Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich.

Neugierig trat er unauffällig näher, versteckte sich hinter einer Wand und lauschte. Er wusste, dass es nicht richtig war, aber irgendetwas hielt ihn davon ab, einfach weiterzugehen.

„Ich glaube... nein, ich weiß, dass ich Gefühle für dich habe," fuhr Momo fort, ihre Stimme fest, auch wenn sie immer noch von Unsicherheit durchzogen war. „Ich habe dich immer bewundert, Todoroki. Du bist stark, klug, und... du hast mich immer inspiriert. Ich wollte dich das wissen lassen."

Bakugous Herz setzte einen Schlag aus. „Was zur Hölle?" murmelte er leise zu sich selbst, während er durch die kleinen Spalten der Wand einen Blick auf die beiden warf. Momo stand Todoroki gegenüber und wirkte entschlossen, ihre Wangen leicht gerötet. Und dann – zu Bakugous Entsetzen – trat sie vor und umarmte Todoroki.

Es fühlte sich an, als hätte jemand Bakugou ins Gesicht geschlagen. Eine plötzliche Welle von Eifersucht durchströmte ihn. Ohne weiter zuzusehen, drehte er sich scharf um und ging schnellen Schrittes davon. Er fühlte, wie sich seine Wut in ihm aufbaute, die übliche Aggression, die immer dann hochkam, wenn er sich hilflos fühlte.

„Verdammt," knurrte er leise vor sich hin, seine Fäuste geballt. Warum hatte er geglaubt, er könnte jemals gut genug für jemanden wie Todoroki sein? Natürlich würde jemand wie Momo, perfekt und elegant, seine Aufmerksamkeit gewinnen. Was hatte er, Bakugou, schon zu bieten? Ein Hitzkopf mit zu vielen Problemen.

Er verschwand in einem leeren Klassenzimmer und ließ sich auf einen Stuhl fallen, seine Fäuste immer noch geballt. Er versuchte, den Gedanken loszuwerden, aber die Szene brannte sich in sein Gedächtnis. Todoroki und Momo. Momo, die ihn umarmte. Warum hatte er geglaubt, er könnte anders sein? Immerhin hatte er nie wirklich geglaubt, dass Todoroki dasselbe für ihn empfinden könnte.

Doch was Bakugou nicht wusste: Nur Sekunden nach der Umarmung hatte Todoroki sanft, aber bestimmt, Momo von sich weggeschoben. „Es tut mir leid, Momo," sagte Todoroki ruhig, sein Blick sanft, aber fest. „Ich habe kein Interesse an dir, nicht auf diese Weise."

Momo sah ihn für einen Moment überrascht an, dann nickte sie langsam, ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen. „Ich verstehe," murmelte sie, sichtlich enttäuscht, aber nicht wütend. „Danke, dass du ehrlich bist."

Während Momo langsam davon ging, machte sich Todoroki auf die Suche nach Bakugou. Er hatte ihn aus den Augen verloren, doch etwas in ihm sagte, dass Bakugou wahrscheinlich alles gesehen hatte. Er kannte diesen impulsiven, stürmischen Teil von ihm nur zu gut.

Es dauerte nicht lange, bis Todoroki das leere Klassenzimmer fand, in dem Bakugou sich versteckt hielt. Als er die Tür öffnete, sah er Bakugou dort sitzen, die Schultern angespannt, die Kiefer zusammengepresst. Todoroki wusste sofort, dass Bakugou alles missverstanden hatte.

TodobakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt