Ein Frühstück in Erleichterung
Chanyeol saß am reich gedeckten Frühstückstisch, die ersten Sonnenstrahlen des Morgens fielen sanft durch die hohen Fenster des Speisesaals und tauchten den Raum in warmes Licht. Der Duft von frisch gebackenem Brot, süßen Früchten und kräftigem Kaffee erfüllte die Luft, doch Chanyeol's Gedanken waren bei seiner Familie. Neben ihm saß Baekhyun, sein Ehemann, in einen sanften Morgenmantel gehüllt und bereits in einen zarten Buttercroissant vertieft. Die stille Vertrautheit ihrer morgendlichen Routine war für Chanyeol immer ein Moment der Ruhe und Geborgenheit gewesen, doch heute schwebte eine leichte Anspannung über dem Raum. Er konnte die Ereignisse der letzten Tage nicht abschütteln – die Vorfälle mit Hongjoong, die Spannungen zwischen den Geschwistern und die Sorge um seinen Sohn Seonghwa. Während er mit langsamen Bewegungen seinen Kaffee umrührte, hörte er, wie Baekhyun einen tiefen Atemzug nahm, als wollte er etwas sagen, doch bevor ein Wort gewechselt werden konnte, öffnete sich die schwere Holztür des Speisesaals mit einem leisen Knarren. Chanyeol blickte auf, und seine Augen weiteten sich leicht vor Erleichterung, als er sah, wer hereinkam. Es war Seonghwa, ihr Sohn, dicht gefolgt von Hongjoong. Beide Jungen traten langsam in den Raum, und obwohl Hongjoong noch immer die Spuren seiner Verletzungen trug, sah er deutlich erholter aus. Seonghwa hielt sich nah bei ihm, seine Präsenz schien dem jüngeren Prinzen Kraft zu geben. Ein warmes Lächeln breitete sich auf Chanyeol's Gesicht aus. „Seonghwa, Hongjoong," begrüßte er sie, seine tiefe Stimme voller väterlicher Zuneigung. „Ich bin froh, euch beide zu sehen. Setzt euch, ihr müsst hungrig sein." Seonghwa erwiderte das Lächeln seines Vaters, wenn auch etwas müde, und führte Hongjoong zum Tisch. „Guten Morgen, Vater, Mutter," sagte er, als er sich neben Baekhyun niederließ und Hongjoong sanft auf den Stuhl neben sich führte. „Es geht ihm besser." Baekhyun, der bisher still gewesen war, legte seine Hand auf Seonghwa's Arm und schenkte ihm ein dankbares Lächeln, bevor er sich Hongjoong zuwandte. „Das ist schön zu hören, Hongjoong. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht." Seine Stimme war weich, fast mütterlich, und die Wärme darin ließ Hongjoong leicht erröten. „Danke," antwortete Hongjoong leise, seine Augen blickten scheu auf den reich gedeckten Tisch. „Mir geht es wirklich besser. Seonghwa hat sich gut um mich gekümmert." Chanyeol konnte das zarte Band der Freundschaft und vielleicht auch mehr zwischen den beiden jungen Männern spüren. Es war offensichtlich, dass Seonghwa sich sehr um Hongjoong kümmerte, und Chanyeol war erleichtert, dass sein Sohn eine solche Verantwortung übernommen hatte. Er wusste, wie tief diese Verbindung gehen musste, um Hongjoong durch die letzten schwierigen Tage zu helfen. Während sie alle mit dem Frühstück begannen, konnte Chanyeol seine Erleichterung kaum verbergen. Der Anblick von Hongjoong, wie er vorsichtig aber mit etwas mehr Appetit als erwartet aß, gab ihm das Gefühl, dass die Dinge sich zum Besseren wenden könnten. Er war stolz auf seinen Sohn, nicht nur weil er Hongjoong beigestanden hatte, sondern weil er zu dem Mann heranwuchs, den er sich immer gewünscht hatte. „Ich denke," begann Chanyeol nach einer Weile, als sie fast mit dem Frühstück fertig waren, „dass wir uns nach diesen Tagen alle eine Auszeit verdient haben." Seine Augen wanderten zwischen Seonghwa und Hongjoong hin und her. „Vielleicht wäre ein kleiner Ausflug in die Gärten eine gute Idee, um etwas frische Luft zu schnappen und unsere Gedanken zu klären." Hongjoong hob den Blick und traf Chanyeol's Augen. Es war schwer zu sagen, was genau in dem jungen Mann vorging, aber Chanyeol konnte den Dank in seinem Blick sehen. „Das klingt schön," sagte Hongjoong schließlich, seine Stimme war ruhig, aber sie trug einen Hauch von Erleichterung und vielleicht sogar Vorfreude. „Dann ist es beschlossen," sagte Baekhyun sanft und legte seine Hand auf Chanyeol's. „Ein Tag in den Gärten könnte uns allen gut tun." Chanyeol nickte zustimmend, zufrieden damit, dass sie eine Möglichkeit gefunden hatten, die Anspannung zu lösen und etwas Zeit in einer friedlichen Umgebung zu verbringen. Während er den letzten Schluck seines Kaffees trank, sah er wieder zu Seonghwa und Hongjoong hinüber. Es erfüllte ihn mit Stolz und Hoffnung, zu sehen, wie sich die beiden umeinander kümmerten. Trotz all der Schwierigkeiten und Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden, wusste Chanyeol, dass sie diese gemeinsam überwinden würden. Und das war das Wichtigste für ihn.

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Blue Blood (pausiert)
FanfictionIn einem fernen Königreich, verborgen hinter dichten Wäldern und majestätischen Bergen, herrschte der weise und angesehene König Park Chanyeol. Seine Regentschaft war geprägt von Frieden und Wohlstand, doch ein Anliegen lag ihm schwer auf dem He...