Am Bett des Jungen
Chanyeol hatte sich schnell von den Verletzungen erholt, die ihn noch vor wenigen Tagen niedergestreckt hatten. Die Schmerzen waren längst vergangen, und obwohl der Schmerz im Herzen nach wie vor spürbar war, konnte er nicht länger tatenlos bleiben. Der Gedanke an Hongjoong, der sich in einem kritischen Zustand befand, ließ ihn keine Ruhe. Das Bild des jungen Prinzen, der von Messern getroffen worden war, brannte sich in sein Gedächtnis. Chanyeol musste sich vergewissern, dass es Hongjoong gut ging. Die Korridore des Krankenhauses waren kühl und steril, eine eindringliche Stille herrschte, nur unterbrochen von den gedämpften Geräuschen der medizinischen Geräte und dem gelegentlichen Rauschen von Schritten auf dem Linoleumboden. Chanyeol folgte dem Arzt, der ihn zu Hongjoong's Zimmer führte. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich um den Jungen, der für ihn mehr als nur ein Freund von Seonghwa war. Hongjoong war ein junger Mann voller Hoffnung und Versprechen, und Chanyeol fühlte sich verantwortlich, ihn in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Als sie vor der Tür des Krankenzimmers standen, schob der Arzt die Tür vorsichtig auf und trat ein. Chanyeol wartete einen Moment, bevor er ihm folgte. Der Anblick von Hongjoong, der ruhig in einem Bett lag, während Monitore leise piepten, ließ ihn innehalten. Der Junge war blass und seine Augen waren geschlossen. Chanyeol konnte die Müdigkeit und das Erschöpfte in Hongjoong's Gesicht erkennen, das von der harten Realität des Lebens gezeichnet war. Er zog einen Stuhl näher an das Bett heran und setzte sich langsam nieder. In den stillen Momenten, als er die Hand des jungen Mannes nahm, schien die Welt um ihn herum zu verschwinden. Die Wärme von Hongjoong's Hand fühlte sich sowohl beruhigend als auch schmerzlich an, als ob sie ihm die Last der Verantwortung und der Sorge symbolisierte. „Hongjoong", begann Chanyeol leise, seine Stimme sanft und voller Besorgnis. „Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, aber ich will, dass du weißt, wie sehr wir alle an dich denken. Du bist so stark, und du hast dich so gut geschlagen. Du musst nur noch ein bisschen durchhalten." Er drückte Hongjoong's Hand vorsichtig und schloss die Augen, als ob er den Jungen durch diese simple Geste erreichen könnte. „Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest. Ich wünschte, ich hätte mehr tun können, um dich zu schützen. Aber ich verspreche dir, dass wir alle hier sind, um dich zu unterstützen und dir beizustehen. Du bist ein Teil unserer Familie, und wir sind alle bereit, für dich zu kämpfen." Chanyeol machte eine kurze Pause und atmete tief durch. „Ich weiß, dass es schwer sein muss, in dieser Lage zu sein. Aber ich habe in dir eine unglaubliche Stärke gesehen. Du hast dich den Herausforderungen gestellt und nie aufgegeben. Ich hoffe, dass diese Stärke dir hilft, durch diese Zeit zu kommen." Der Raum war still, abgesehen von dem gelegentlichen Summen der Maschinen. Chanyeol ließ seine Gedanken wandern, während er Hongjoong's Hand hielt. Er dachte an die vielen Male, als Hongjoong ihm und Seonghwa Freude bereitet hatte, und an die positive Energie, die der Junge ausstrahlte. Die Vorstellung, dass diese Energie möglicherweise verloren gehen könnte, machte Chanyeol Angst. „Seonghwa vermisst dich sehr", fuhr Chanyeol fort, seine Stimme jetzt etwas fester. „Erhat sich so sehr gefreut, dich wiederzusehen, und jetzt macht er sich große Sorgen um dich. Du bist ein so wichtiger Teil seines Lebens, und er wird für dich kämpfen, wie du für ihn gekämpft hast." Er strich sanft über Hongjoong's Hand und schloss die Augen, als ob er seine Gedanken in ein stilles Gebet übertrug. „Bitte komm zurück zu uns, Hongjoong. Wir brauchen dich hier. Du hast so viel zu geben, und wir haben noch so viel gemeinsam vor uns." Chanyeol saß noch eine Weile da, sprach leise mit Hongjoong und erzählte ihm von den Ereignissen, die stattgefunden hatten und die sich ändern würden, sobald er wieder gesund war. Er sprach von der Stadt, von den kommenden Festlichkeiten, von den täglichen Kleinigkeiten, die das Leben ausmachten und die ohne Hongjoong nicht vollständig wären. Schließlich erhob Chanyeol sich, seine Hand immer noch sanft auf der von Hongjoong. „Ich werde hier bleiben, so lange es nötig ist", sagte er leise. „Ich werde dir beistehen, bis du wieder auf den Beinen bist. Du bist nicht allein, Hongjoong." Mit einem letzten Blick auf den schlafenden Jungen verließ Chanyeol den Raum und bereitete sich darauf vor, seine Familie über die aktuelle Lage zu informieren. Die Besorgnis in seinen Augen war deutlich, doch sein Herz war erfüllt von Hoffnung und Entschlossenheit. Hongjoong würde diese Herausforderung überwinden – das wusste Chanyeol tief in seinem Inneren.

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Blue Blood (pausiert)
FanfictionIn einem fernen Königreich, verborgen hinter dichten Wäldern und majestätischen Bergen, herrschte der weise und angesehene König Park Chanyeol. Seine Regentschaft war geprägt von Frieden und Wohlstand, doch ein Anliegen lag ihm schwer auf dem He...