Natalie schloss die Augen, und ich sah, wie ihre Brust sich unter einem tiefen Atemzug hob und senkte. Als sie die Augen wieder öffnete, glänzten Tränen darin, und ihre Stimme zitterte leicht, als sie sprach.
„Alessandro," begann sie, ihre Hand zitterte leicht, als sie sie über meinen Rücken führte, „es gibt Dinge, die man nicht so leicht vergessen kann. Dinge, die einen in den dunkelsten Stunden einholen, auch wenn man sich dagegen wehren will."
Ich spürte, wie sich mein Herz zusammenzog. Die Ernsthaftigkeit ihrer Worte ließ mich ahnen, dass sie von etwas sprach, das sie tief in sich vergraben hatte. „Was meinst du?" fragte ich, meine Stimme leise, als ob ich Angst hätte, ihre Wunden weiter aufzureißen.
Sie blickte zur Seite, als ob sie sich sammelte, und als sie wieder sprach, rollte eine einzelne Träne über ihre Wange. „Es war vor vielen Jahren," begann sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern, „als ich jemanden verlor... meine beste Freundin." Die Träne folgte einer zweiten, und sie wischte sie hastig weg, doch ihre Hand zitterte dabei. „Sie war mehr als eine Freundin für mich - sie war wie eine Schwester. Wir waren unzertrennlich, bis..." Sie hielt inne, und ihre Stimme brach fast unter der Last der Erinnerung. „Bis ich einen Fehler gemacht habe."
Ich konnte die Tränen in ihren Augen sehen, die sie verzweifelt zu verbergen versuchte. Mein Magen drehte sich um, als ich mir vorstellte, welchen Schmerz sie durchmachen musste. „Was ist passiert?" fragte ich vorsichtig, unsicher, ob sie antworten würde.
„Ich war nicht da, als sie mich am meisten brauchte," sagte sie schließlich, ihre Stimme von Schluchzern unterbrochen. „Ich... ich habe sie enttäuscht, und sie hat mir das nie verziehen. Sie hat die Freundschaft beendet, und für mich... für mich fühlte es sich an, als hätte ich sie für immer verloren."
Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich konnte den Schmerz in ihrer Stimme spüren, die Verzweiflung, die in ihren Augen aufblitzte, als sie an diese verlorene Freundschaft dachte. Sie wischte sich schnell die Tränen ab, aber es war klar, dass die Wunde immer noch tief in ihr brannte. „Es gibt Nächte," fuhr sie fort, „in denen ich von ihr träume. Sie ist in meinen Gedanken, in meinen Träumen, so lebendig wie damals. Und jedes Mal, wenn ich aufwache, fühlt es sich an, als hätte ich sie wieder verloren. Als würde der Schmerz nie aufhören."
Ihre Worte schnürten mir die Kehle zu, und ich konnte nicht anders, als mit ihr zu fühlen. „Und wie hast du es geschafft, damit weiterzuleben?" fragte ich, meine Stimme ebenso brüchig wie ihre.
Natalie sah mich an, und ihre Tränen verstärkten nur den Ausdruck von Entschlossenheit in ihrem Gesicht. „Ich habe gelernt, mich der Wahrheit zu stellen," sagte sie, während sie mir in die Augen sah. „Dass ich einen Fehler gemacht habe. Dass ich sie nicht zurückholen kann, und dass es nicht an mir liegt, ob sie mich verzeiht oder nicht. Aber am schwersten war es, mir selbst zu vergeben." Ihre Stimme brach erneut, und eine neue Welle von Tränen überrollte sie.
„Ich musste akzeptieren, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Dass ich nur lernen kann, mit dem Schmerz zu leben, anstatt mich von ihm zerstören zu lassen."
Sie machte eine Pause, kämpfte sichtlich mit ihren Emotionen, bevor sie fortfuhr. „Manchmal... manchmal glaube ich, dass ich sie nie wirklich verloren habe. Dass die Erinnerungen an sie, an unsere Freundschaft, etwas Wertvolles sind, das ich bewahren kann, ohne dass es mich auffrisst." Sie lächelte schwach durch die Tränen, ein tapferes Lächeln, das mir das Herz brach. „Und ich habe gelernt, wieder zu lieben. Menschen in mein Leben zu lassen, die mir geholfen haben, weiterzumachen. Die mir gezeigt haben, dass ich es verdiene, glücklich zu sein, trotz allem."
Ihre Worte hallten in mir nach, und ich konnte die Last in meiner Brust spüren, die sich mit jeder Träne, die sie vergoss, ein wenig leichter anfühlte. „Glaubst du... glaubst du, dass es für mich auch möglich ist?" fragte ich schließlich, meine Stimme ein schwaches Flüstern.
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Also wenn du eine Person verloren hast denkt an diese Person. Es ist nicht schlimm nach zutrauen, es ist nur schlimm nicht weiter zu Leben, also lebt dein Leben und denkt trotzdem an deine Person.
Ich hoffe euch gefällt es und wie versprochen ist es ein längeres Kapitel.

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Il mio angelo caduto
RomanceSo unterschiedlich, und doch so verdammt ähnlich. Sie sind wie Wasser und Feuer, wie Erde und Luft - sie können nicht miteinander, aber brauchen einander. >> Natalie Davis > Allesandro Sáchez << Als ich sie das erste Mal sah, wusste ich: Ich werde s...