Luna Mondschein

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(Ort: Die Schule der Drachenkünste, Tausendwasser, Hauptstadt des Regentals)


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Und da stand sie. Madame Mondschein. Die Madame mit den ungetrübten Augen, dem Lächeln, als würde sie die ganze Welt lieben und mit dem Schlüssel zu Kurts Herzen. Die Frau mit den bodenlangen, goldenen Haaren beobachtete gerade ein sehr kompliziert aussehendes Instrument, in dem mehrere kleine Funklinge saßen, um es zu bewegen und zu drehen, als sie die Neuankömmlinge bemerkte. Kurts ganzer Körper wurde heiß. Sein Herz raste wie verrückt. Seit jenem Tag, als er seine Uniform bekommen hatte, hatten sie sich nicht mehr gesehen. Niemals würde sie ihn wieder erkennen.

Kurt war noch völlig überwältigt von Madame Mondscheins Präsenz, da spazierte Richard schon mit ausgebreiteten Armen auf seine Herzensdame zu und überreichte ihr vor seinen Augen den monströsen Blumenstrauß. „Luna! Ich habe die Sekunden gezählt, bis ich dein wunderschönes Lächeln wieder sehen darf." Kurt beobachtete, wie seine Madame geschmeichelt lächelte. So rein. So herzlich. So für Richard und nicht ihn. 

„Richard, du bist wirklich ein Charmeur. Du gibst wirklich nicht auf, hm?" Wie lange war es her, dass Kurt ihre Stimme gehört hatte. Sie war noch viel bezaubernder, als er sie in Erinnerung hatte. Ihre zarten Finger schlossen sich um den Blumenstrauß und gerade als Richard seine Holzschatulle überreichen wollte, hob sie die Hand. „Warte, Richard, ich möchte noch Kurt begrüßen!" 

Kurts Herz setzte aus. Sie erinnerte sich an seinen Namen? Luna Mondschein erinnerte sich an ihn, den kleinen Kurt Kurzwind? Er klammerte sich an seinen Stapel Pakete, als könnte er ihn davor bewahren, umzufallen. Diese Augen. Diese Augen ohne Angst, voller Lebendigkeit. „Kurt, wie ich mich freue, dich zu sehen!" Sie freute sich ihn zu sehen? Sie freute sich ihn zu sehen! Er brachte immer noch kein Wort heraus. 

Sie nahm vorsichtig ein Paket nach dem anderen und stellte es auf den Boden, bis sie ihm direkt in die Augen sehen konnte. „Ich habe mich gefragt, wann du dich persönlich zu mir traust. Du hast mir all diese Pakete geschenkt, aber immer unter falschem Namen!" Sie sagte es ohne Vorwurf. Im Gegenteil, errötete sie etwa? Kurt wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Wie er hieß und wo er war. Da war nur die Tatsache, dass sie ihn anlächelte. Und die peinliche, entsetzliche Tatsache, dass sie sein Versteckspiel durchschaut hatte.

Und so standen sie da. Richard mit seinem Ring, mit dem er das Herz der Meteorologie-Lehrerin erobern wollte. Kurt umrandet von den Gaben seiner Freunde, ohne die er es niemals bis hierher geschafft hätte. Und Madame Mondschein, die anscheinend ganz genau wusste, weswegen Kurt und Richard jetzt vor ihr standen.


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Und wie diese Geschichte endet und wie sie weitergeht, das ist ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das die ehrenwerten Lesenden erst lüften werden, wenn die Geschichte um die Drachen von Tausendwasser und seinen Bewohnern in den Büchern lebendig werden, die die Autorin im Begriff ist, zu schreiben.

Bis dahin, verabschieden sich Kurt, seine geflügelten Freunde, seine nicht geflügelten Freunde, sein Rivale und seine Herzensdame. Möge Feuer euren Weg erleuchten und Schwingen euch beflügeln!

Eure Hannah 

Eure Hannah 

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