12 » 2. zufällige Sichtung

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Als ich später wieder wach wurde, musste ich mit erschrecken feststellen, dass es draußen bereits dunkel war. Vollkommen erschlagen, weil ich einfach viel zu viel geschlafen hatte, rieb ich mir die Augen und richtete mich auf.

»Verdammt.. Das wird wieder eine total tolle Nacht«, brummte ich, da ich genau wusste, dass ich sehr schlecht in den Schlaf finden würde, würde ich mich später wieder hinlegen. »Jetzt muss ich aber erst mal was essen«, sagte ich leise, stand auf, zog mir eine Jogginghose an und verließ das Zimmer, allerdings stieß ich unweigerlich mit jemandem zusammen, dessen Oberkörper sehr durchtrainiert war.

»Fuck«, brachte derjenige nur hervor, woraufhin ich irritiert den Kopf schüttelte und anschließend meinen Blick hob, während ich mich einen Schritt von der Person entfernte.

»Ehm.. Hi..«, grüßte ich den Übeltäter, der splitterfasernackt vor mir stand und sich lediglich die Hände vor sein bestes Stück hielt.

»Hi?«, grinste er verlegen; währenddessen öffnete sich die Tür von Ellis Schlafzimmer, die sich einen Bademantel übergezogen hatte und zwischen Sebastian und mir hin und her sah.

»Anja, heey.. Was machst du denn hier?«

»Noch wohne ich hier.. Schon vergessen?«, antwortete ich mit einer Gegenfrage; unterdessen drückte Sebastian sich rückwärts an Elli vorbei, um ins Zimmer zu gelangen, was ich mit einem amüsierten Kopfschütteln quittierte.

»Jaa, aber ich dachte, du bist bei Chris.. Weil.. Na ja, du weißt schon..«

»Elli, wir sind kein richtiges Paar, das ist dir schon klar, oder? Morgen Abend bin ich weg, da könnt ihr zwei dann tun und lassen, was ihr wollt.. Doch bis dahin nehmt ein bisschen Rücksicht, okay?«, zwinkerte ich, tätschelte ihr die linke Schulter und begab mich dann in die Küche; Elli lief stattdessen zurück in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab.

Da es schon recht spät war und ich keine Lust mehr hatte mir etwas zu kochen, schob ich mir einfach eine Tiefkühlpizza in den Ofen und gönnte mir ein kühles Bier, womit ich mich schon mal auf die Couch im Wohnzimmer setzte.

Gedankenverloren schaltete ich den Fernseher ein und zappte durch die Programme, bis ich eine Stimme sagen hörte: »... Chris Evans!« Augenblicklich stoppte ich, kniff die Augen für einen kurzen Moment zusammen und konzentrierte mich anschließend auf den Bildschirm.

Unterbewusst hatte ich zur Tonight Show von Jimmy Fallon gezappt, in der Chris heute einen Auftritt hatte. Als dieser dann den Moderator begrüßte, musterte ich ihn förmlich von oben bis unten.

»Warum sieht er nur so gut aus?«, seufzte ich, wobei ich auch froh war, dass ich keinen hässlichen Fake-Freund bekommen hatte; allerdings machte es die ganze Sache nicht unbedingt einfacher.

»Chris, schön, dich mal wieder hier zu haben. Wie geht's dir, Kumpel?«

»Danke, Jimmy, mir geht's gut und dir?«

»Oh, bestens, bestens. Ja, sag mal. Ich hab' heute Morgen einen interessanten Artikel im Internet gelesen, über dich und deine neue Freundin?«, fragte Jimmy, während er vielsagend mit seinen Augenbrauen wackelte.

Chris, der scheinbar schon mit so einer Frage gerechnet hatte, reagierte sehr souverän und charmant darauf.

»Tja, Jimmy, was soll ich sagen? Alles, was du in diesem Artikel gelesen hast, ist die Wahrheit. Ich bin wieder in festen Händen«, lächelte er in die Kamera; währenddessen jubelte das Publikum und auch Jimmy klatschte freudig in die Hände.

Just a contract, or more? - Band 1✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt