2. Analyse

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Alle drei waren sie nach ihrer Aktion völlig ausgelaugt eingeschlafen. Niall erwachte als Letzter am nächsten Morgen und tat es den anderen beiden gleich: Er sprang direkt in den Pool. Dass sie dabei alle nackt waren, erschien ihnen wohl allen wie eine logische Konsequenz. Erst miteinander zu vögeln und dann beschämt in Badehosen zu schlüpfen wäre ihnen wohl allen lächerlich vorgekommen. Berührungsängste gab es ebenfalls scheinbar nicht. Niall spüre definitiv Mal die Hand von Max auf seinem Hintern und Patricks - definitiv zu bestimmt um zufällig zu sein - weit oben auf seinem Oberschenkel. Niall hatte schon das Gefühl, dass zwischen ihnen so eine spezielle knisternde Stimmung herrschte. Aber irgendwie machte keiner so wirklich den ersten Schritt. Trauten sie sich alle nicht? Waren sie sich jetzt alle nicht sicher, ob die anderen dann wirklich mitmachen würden? Keine Ahnung. Niall hoffte auf die Nacht. Aber auch da blieben sämtliche Hände und andere vorwitzige Körperteile beim jeweiligen Besitzer. Schade. Niall wollte das doch so gern nochmal. Hätte Niall nicht dieses Ziehen im Hintern und das Gefühl, seine Oberlippe sei leicht geschwollen, hätte er wohl überlegt, ob er nur eine blühende Fantasie gehabt hatte. Aber da war auch diese unterschwellige Spannung. Könnte er das jetzt nicht einfach starten? Würden die anderen beiden ihn nochmal so rannehmen? Niall traute sich nicht so Recht den ersten Schritt zu machen.  Und dann am nächsten Morgen, war es schon bald Zeit aufzubrechen

Niall brauchte eine ganz kleine Weile, um sein erstes Mal zu verdauen. Bis er wirklich so ganz verstand, was all das und besonders seine Reaktionen darauf für ihn bedeuteten, verging also noch etwas Zeit. Denn er verstand die Bedeutung für sich nicht so ganz.
So saß er schließlich am späten Sonntagnachmittag in seinem Zimmer und trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte. Bislang war er davon ausgegangen, auf Frauen zu stehen und nur noch nicht die Richtige gefunden zu haben. Aber jetzt? Es hatte ihm nicht nur gefallen. Nein, er brauchte nur kurz dran denken und schon zuckte sein Schwanz begeistert. Aber lag das am Geschlecht? Oder an der Art der Behandlung? Die Handschellen, dass keiner ihn so wirklich gefragt hatte, aber er dennoch das Gefühl hatte, dass sie sofort reagiert hätten, wenn er sie wirklich darum gebeten hätte... All das. Es war so das Gesamtpaket gewesen. Und dann waren sie ja auch nicht nur zu zweit gewesen. Auch das machte ja noch einen Unterschied. Niall kam sich gerade ein bisschen dumm vor, weil er keine Ahnung von sich hatte. Er wusste einfach nicht so ganz genau, worauf er stand. Ja gut, er war ja auch Jungfrau gewesen. Sein Schwanz war es noch immer. Oder? Ging das? Keine Ahnung. Egal.
Er entschied sich, jetzt Mal ein bisschen über sich selbst lernen zu wollen und deshalb sah er sich jetzt Mal einen Gayporn an. Schlimmstenfalls könnte er ja aus machen. Wobei er männliche Körper jetzt vorher auch nicht allgemein als hässlich oder so bezeichnet hätte. Gab halt schöne und hässliche Männer. Wie bei Frauen auch. Und das war ja erstmal nur die Oberfläche. Also alles sehr oberflächlich betrachtet. Gut, bei dem Porno, der jetzt auf seinem Bildschirm zu sehen war, ging es nun auch nicht gerade um die inneren Werte. Und die Exemplare des männlichen Geschlechts, die sich da gerade auf die Pelle rückten, waren so an sich schon ganz nett anzusehen...
Okay. Es machte ihn an. Zu sehen, wie es zwei Typen miteinander trieben. Aber... Noch mehr erregten ihn die Erinnerungen an den Freitagabend. Als er schließlich im hohen Bogen abspritzte, entschied er, es wieder mit einem Jungen machen zu wollen. Er hatte nicht gewusst, was für Sensationen in seinem Hintern so waren, aber allein die Gedanken an die Gefühle waren nahezu überwältigend. Okay. Er wollte das nochmal. Gerade bereute er es ziemlich, es in der Nacht nicht nochmal provoziert zu haben. Aber vielleicht würden die anderen beiden auch nochmal Bock haben? Hoffentlich...

Oder auch nicht. Schade. Max stand direkt am Montagmorgen mit Paula demonstrativ  knutschend auf dem Pausenhof. Niall sah sich das Spektakel nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. Klar. Max war dafür bekannt, dass er nichts anbrennen ließ, aber trotzdem. Er hatte den Ruf, ein Weiberheld zu sein, aber an den Gerüchten war nicht halb so viel dran, wie man meinen wollte, wie Niall als guter Freund so einigermaßen wusste. Eine feste Freundin hatte Max noch nie gehabt. Deshalb war das jetzt schon verwunderlich.
"Krass oder? Angeblich sind sie seit gestern fest zusammen. Fünf Minuten, nachdem ihr nach Hause gegangen seid.", sprach Patrick plötzlich von hinten und betrachtete ebenfalls die beiden Klassenkameraden beim Speichelaustausch.
"Ah ja...", machte Niall und fragte sich, ob sie beide wohl das Gleiche dachten. Wie sollten sie beide dann jetzt miteinander umgehen? Und wie mit Max?
Niall dachte an seine Nöte am Rest des gestrigen Tages und drehte sich entschieden zu Patrick um. Er hatte sich gestern Abend noch zweimal einen runtergeholt, aber das war einfach nicht so geil, wie richtig gevögelt zu werden. Er hatte im akut notgeilen Zustand auf jedenfall noch eine Bestellung getätigt, von der er noch nicht so richtig wusste, wie er sie bezahlen sollte. Aber dennoch... Das waren ja irgendwie zwei komplett verschiedene Sachen. Wie zwei verschiedene Sportarten. Daher ersetzte das eine nicht wirklich das andere. Beim Sex mit einem anderen, war da eben dieser andere. Oder diese anderen. Und das war es, was Niall gebraucht hätte. Gestern Nacht war er so frustriert gewesen, dass er sich geschworen hatte, sich nie wieder aus Unsicherheit von einem Abenteuer abbringen zu lassen. Und Niall konnte stolz von sich behaupten, dass er seine Versprechen hielt. Auch dieses. Mitunter zum Leidwesen anderer. Aber das spielte zu diesem Zeitpunkt ja noch keine Rolle.

Kurz sah er Patrick in die Augen, bevor er fragte: "Du hast dir jetzt nicht schnell ein Mädchen gesucht?"
"Nein."
"Gut. Ich fands geil und würde es wieder machen. Wenn du also auch Bock hast? Unverbindlich?"
"Klingt gut.", grinste Patrick und sah aus, als wäre er Niall unendlich dankbar, dass der das so trocken am Montagmorgen raushaute. Er selbst hätte sich wohl nicht getraut.
Na, ging doch, dachte Niall. Das würde er zukünftig immer so machen. Lieber ein paar Minuten schämen, statt auf irgendwas zu verzichten. Niall wusste ja nicht, wie weit ihn dieser Vorsatz noch bringen würde...

Tja, ob sie wohl alle traurig sind, es nicht nochmal gemacht zu haben? Was denkt ihr?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM 3 (Niam) LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt