Johnny Depp

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Für -softdreamer-

Seit Wochen schon schwirren meine Gedanken um diese eine Szene. Jedes Mal, wenn ich an das Drehbuch denke, zieht sich mein Magen zusammen. Nicht, weil ich unsicher bin oder Angst habe, vor der Kamera zu stehen. Nein, das ist es nicht. Ich bin seit Jahren Schauspielerin, habe unzählige Liebesszenen gespielt, Küssen vor laufender Kamera ist Teil des Jobs. Aber diesmal ist es anders. Diesmal ist es Johnny Depp.

Johnny Depp. Der Mann, den ich seit meiner Jugend bewundere. Seine Schauspielkunst, sein Charisma, diese Aura, die er mit sich bringt – er hat mich immer fasziniert. Und jetzt, nach all den Jahren, drehen wir zusammen einen Film. Und nicht nur irgendeinen Film – einen, in dem wir eine Liebesgeschichte spielen. Ein Teil von mir wollte es kaum glauben, als ich die Rolle bekam.

Doch heute ist der Tag. Die Kuss-Szene. Es ist eine Schlüsselszene im Film, voller Emotionen und Spannungen. Die Szene, in der sich unsere Charaktere endlich eingestehen, dass da mehr zwischen ihnen ist. Sie stehen unter einem alten Baum, die Sonne geht gerade unter, und inmitten eines hitzigen Streits kommt dieser leidenschaftliche Kuss, der alles verändert.

Ich habe die Szene unzählige Male in meinem Kopf durchgespielt, aber nichts kann mich auf das vorbereiten, was gleich passieren wird. Wir stehen bereits am Set, die Crew ist bereit, die Kameras sind auf uns gerichtet. Mein Herz klopft unregelmäßig, als ich zu Johnny hinüberschaue. Er sieht so entspannt aus, als hätte er das schon tausendmal gemacht – was wahrscheinlich auch stimmt. Für ihn ist das Routine. Für mich fühlt es sich an wie der Moment, auf den ich mein ganzes Leben gewartet habe.

„Bereit?“ fragt er mich und lächelt leicht. Seine Stimme ist tief und ruhig, und obwohl ich schon oft mit ihm gesprochen habe, jagt sie mir immer noch einen leichten Schauer über den Rücken.

Ich nicke, versuche mich zu fassen. „Ja, ich denke schon.“

Der Regisseur gibt das Signal, und sofort schlüpfe ich in meine Rolle. Der Streit beginnt, die Dialoge fliegen hin und her, und doch kann ich mich kaum auf die Worte konzentrieren. Alles, woran ich denken kann, ist, dass in wenigen Sekunden seine Lippen meine berühren werden.

Und dann passiert es.

Mitten in einem hitzigen Wortwechsel greift er plötzlich nach mir, seine Hand legt sich an meinen Nacken, und bevor ich weiß, wie mir geschieht, zieht er mich an sich und seine Lippen treffen auf meine. Der Kuss ist intensiver, als ich erwartet hatte – weich, aber gleichzeitig voller Leidenschaft, als würde er jede Emotion, die in den letzten Szenen aufgebaut wurde, in diesen einen Moment legen.

Für einen kurzen Augenblick vergesse ich, dass wir vor der Kamera stehen. Es ist, als gäbe es nur uns. Sein Kuss ist so echt, so tief, dass ich fast befürchte, ich könnte mich zu sehr verlieren. Doch dann spüre ich, wie er mich ein wenig fester hält, und ich frage mich, ob er es auch fühlt. Diese Magie, die zwischen uns entsteht.

Als wir uns voneinander lösen, bleiben unsere Gesichter nah beieinander, unsere Blicke treffen sich, und in seinen Augen sehe ich etwas, das ich nicht erwartet habe. Da ist etwas mehr, etwas, das über den Film hinausgeht. Er sieht mich an, als hätte er gerade etwas entdeckt, das er nicht erwartet hatte.

„Und… Cut!“ ruft der Regisseur, doch Johnny lässt seine Hand noch einen Moment länger auf meinem Rücken ruhen, als nötig wäre. Ich starre ihn an, meine Gedanken rasen. War das gerade wirklich nur eine gespielte Szene? Oder war da etwas Echtes zwischen uns?

Johnny lächelt mich sanft an und lässt seine Hand langsam sinken. „Du bist wirklich gut in deinem Job,“ murmelt er leise, fast so, als wäre es nur für mich bestimmt.

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