You're not who I thought you'd be.

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„Lorraine, aufstehen!"
Die laute Stimme meines besten Freundes holte mich schlagartig aus meinem Schlaf und jagte mich nach oben, sodass ich kerzengerade im Bett saß.
„Was ist?" murrte ich verschlafen und sah den Älteren an, welcher ein paar bedruckte Blätter in der Hand hielt und diesen Blick aufsetzte, der mir sofort sagte was Sache war.
„Ich hab 'nen Auftrag für dich, solltest du wenn's geht so schnell wie möglich abarbeiten."
Jason drehte die Blätter nun zu mir und hielt sie mir vor mein Gesicht, ich nahm sie an mich und las mich in die Situation ein.
Mit einem Nicken gab ich dem Älteren zu verstehen, dass ich mich kümmerte und er verließ mit einem schnellen „Danke" den Raum.

Nach ein paar Minuten des richtig Wach- und Klarwerdens hatte ich mich an die Bettkante gesetzt und studierte die Blätter noch weiter.
Auf ihnen standen Informationen zum aktuellen Sachverhalt und den Personen, welche meine Gegner sein würden.
Ich las mir ihre Stärken und Schwächen durch und den Grund, weshalb ich schon wieder zu einer verdammt unchristlichen Uhrzeit geweckt wurde.

Fertig machen durfte nicht allzu lang dauern, ich nahm das Erste aus meinem Schrank, wonach ich griff.
Ich striff mir meine Schlafsachen vom Körper und schlüpfte in eine schwarze Jeans und ein ebenso schwarzes Shirt, darüber eine dünne Sweatjacke mit Kapuze, welche ich zuzog und mich direkt in die Waffenkammer begab, um mich dort angemessen auszurüsten.
Das freundliche Gesicht von Nicholas lugte an der Tür eines Nebenzimmers von der Waffenkammer hervor.
„Was brauchst du?" wollte er sofort wissen und stellte sich vor eines der Regale, hatte eine Vorahnung was ich mitnehmen wollte.

„Meine Messer." grummelte ich.
Während er sie aus einer Schublade im Regal zog, hatte ich ein paar Holster und andere Gurte an meinem Körper fixiert, um die Waffen dort zu befestigen.
„Hier. Sonst noch was?" der Schwarzhaarige hielt mir meine in Stoff eingewickelten Messer entgegen und ich verstaute sie, nachdenklich was ich sonst noch brauchte.
„Zwei P99, neun Millimeter mit
Schalldämpfer." verlangte ich und war mental schon dabei, meinen Auftrag zu erfüllen und endlich meine Ruhe zu haben.

„Das wär's? Dann viel Erfolg!"
Mein bester Freund klatschte in seine Hände und gab mir noch einen Daumen hoch, bevor ich den Raum verließ und einen Abstecher in unser Labor machte.
Der Geruch von Desinfektionsmittel und anderen Chemikalien stieg mir in die Nase, ich mied diesen Ort sonst so oft wie möglich.
Meine Beine trugen mich zu einer Kommode, in dieser befanden sich verschiedene Medikamente in jeglichen Formen; Tabletten, Fläschchen, Reagenzgläser und Spritzen lagen in einer bestimmten Anordnung in dieser Schublade.

Bedacht ließ ich meine Hand über den Medikamenten schweben und senkte sie hier und da, um mir einige der Spritzen mitzunehmen.
Es waren Heilmittel, welche ich vor einiger Zeit mit Jason entwickelte, sie konnten Verletzungen zu 90% heilen und uns so den Arsch im Kampf zu retten.
Nachdem ich einige Spritzen eingesteckt hatte, ging ich in den Flur, einen Gang weiter befand sich die Eingangstür zum Gebäude und ich schlüpfte in ein paar Stiefel.
Ich sah noch ein letztes Mal auf das oberste Blatt meines Auftrags und merkte mir den Ort an welchen ich musste, ehe ich mich kurzerhand in die Nähe teleportierte. Das gab mir die Chance, mich unbemerkt anzuschleichen und ich verriet mich nicht gleich, wenn ich direkt vor ihrer Tür stand.
Schnell machte ich mit meinen geschärften Sinnen Vampire außerhalb des massiven Anwesens ausfindig, sie standen an ein paar Ecken verteilt und waren wahrscheinlich bewaffnet.

Ein paar der Wachen sah ich, meine Hand glitt in einen Beutel an meinem Oberschenkel und ich zog drei Messer aus ihm, welche ich wie einen Fächer hielt und mit Schwung in die Richtung der Männer warf, jede Klinge traf einen von ihnen in den Schädel.
Ich musste jetzt definitiv noch leise vorgehen, wenn sie mich früh bemerkten hatte ich ein großes Problem, denn dann würden sie sich alle auf mich stürzen.
Es dauerte nicht lange, da hatte ich alle draußen postierten Männer getötet und arbeitete mich nun nach drinnen vor.
Durch ein Fenster war ich in einen Flur gelangt, hatte mich um eine Ecke geschwungen und meinen Rücken flach gegen die Wand gepresst.
Mit einer weiteren Klinge in der Hand stand ich nun dort und wartete auf mein nächstes Opfer, welches auch gar nicht lange auf sich warten ließ.
Ich hielt meine Luft an, hörte auf zu atmen.
Es war wie in Zeitlupe.
Ich durfte nicht einen Mucks machen, also sei auch du jetzt bloß still, sonst war meine ganze Mühe umsonst.

Lab Escape {girlXgirl}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt