After fun comes the pickup truck.

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Eine neue Woche brach an.
Ich saß bereits an der Bettkante und checkte ein paar meiner Nachrichten.
Riley wollte sich für heute nach der Schule mit mir verabreden und ein paar Klamotten shoppen, wovon ich nur halbwegs begeistert war.
Ich hasste shoppen, doch ein paar neue Klamotten könnte ich gebrauchen, denn bei allerlei Kämpfen hatten meine Sachen am Ende viele Risse oder Einschusslöcher.

Also hatte ich meiner besten Freundin zugesagt und musste daran denken, für sie einen zweiten Motorradhelm mitzunehmen, denn wir wollten in die nächstgelegene Stadt fahren und der Nahverkehr war zu kotzen.
Zumal ich, ein Vampir, wohl kaum mit dem Bus oder der Bahn fahren würde, denn wenn ich nicht eine verdammt geilen Maschine fahren würde, würde ich mich einfach teleportieren.

Meine Kleidung blieb heute simpel, ein Hoodie und eine Jeans mussten reichen.
Mit all meinem Kram gepackt und einer Portion Blut im Magen begab ich mich schließlich auf den Weg und dachte dabei an die vergangenen Tage.
Während ich die verschneite Landschaft und die langsam aufgehende Sonne betrachtete, gingen mir sämtliche Unterhaltungen und Ereignisse durch den Kopf, welche mich nun ein wenig plagten. Gerade wenn ich an den Kuss und den feuchten Traum mit Roxy dachte, wurde mir ganz anders und ich hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt.

Schnell schüttelte ich den Gedanken ab und konzentrierte mich auf die Straße. Sie war ein wenig verschneit, frischer Puderschnee lag in einer dünnen Schicht auf dem Asphalt, während sich am Straßenrand der Schnee türmte, welchen man von der Straße geschoben hatte. Er war lange nicht mehr weiß, eher braun-grau und matschig. Vor mir waren einige Autos, nur wenige Menschen waren zu Fuß unterwegs und schon gar niemand auf dem Motorrad oder dem Roller, nicht so wie ich.
Ich genoss das Motorradfahren, der Fahrtwind, die Geschwindigkeit und die Agilität. Dagegen konnte das Autofahren bei mir nur abstinken.

Allmählich näherte ich mich der großen und hässlichen Highschool, welche ich nur ungern und und unfreiwillig besuchte. Langsam befuhr ich den Schulhof, um niemanden umzunieten und stellte mein Motorrad wie immer unter dem Fahrradunterstand ab. Wenig später hörte ich das Gekreische von Riley und verspürte einen Ruck, als selbige mich ansprang und ich leicht zur Seite schwankte.
„Da bist du ja! Hast du an den Helm gedacht?" ich nickte ihr zu und holte ihn hervor, ehe meine beste Freundin ihn selbst in den Händen hielt.
Wir wollten gerade zum Gehe ansetzen, da vernahm ich wieder diesen abartigen Geruch, der nur von einer Person kommen konnte.

Als ich hinter mich blickte, starrten mich die mordlustigen Augen des Hybrides an, schimmerten leicht rot und ein dezentes Lächeln schmückte ihr kleines Gesicht.
Ich musste aufpassen, dass ich das was ich dachte, nicht laut aussprach.
Dein dummes Grinsen kannst du dir sonst wohin stecken!
Ich hätte so gerne was gesagt, doch das war es nicht wert.
„Kommst du jetzt? Oder willst du sie nicht gleich nach einem Date fragen?" Riley wackelte grinsend mit den Augenbrauen, ich schüttelte nur mit dem Kopf und folgte der Größeren in unseren Kursraum.

Wie immer verging der Unterricht, egal welcher Art, nur quälend langsam und ich hatte das Gefühl mit jedem Tag in dieser hormonverseuchten Hölle den Verstand immer mehr zu verlieren.
Ich freute mich nicht einmal mehr auf die Pausen, sie waren keine kleine Auszeit mehr für mich, denn ich wusste danach würde es so beschissen weitergehen wie es angefangen hatte.
Doch schließlich war der Ende des Schultags das Beste an diesem Kompromiss, den ich eingehen musste um Fragen und Ermittlungen zu umgehen.

Meinen Rucksack hatte ich so verstaut, dass Riley hinter mir auf dem Motorrad Platz nehmen konnte.
Den Helm zogen wir uns gerade über und ich striff mir zusätzlich meine Handschuhe über die Finger, ehe wir uns auf die Maschine schwangen und ich diese startete.
Riley hatte ihre Arme um mich geschlungen und hielt sich so fest, man mochte meinen sie würde sonst runterfallen, doch sie fuhr nicht das erste Mal mit mir und wusste das ihr fester Griff mehr als nötig war, gerade dann wenn wir den Freeway befuhren.

Lab Escape {girlXgirl}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt