15. Jetzt und für immer

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Das Café Katzenpfote im dritten Bezirk lag für ihre Zwecke ideal in einer belebten Flaniermeile, wo sich Cafés, Restaurants und andere Lokalitäten aneinanderschmiegten

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Das Café Katzenpfote im dritten Bezirk lag für ihre Zwecke ideal in einer belebten Flaniermeile, wo sich Cafés, Restaurants und andere Lokalitäten aneinanderschmiegten.

Ganz kurz huschte Lews Blick zu der Karaoke-Bar am Straßenende, wo ihm eine weiße Holo-Glückskatze zurückwinkte, in die Juna ihn und die anderen vor ein paar Wochen mitgeschleift hatte. Bei der Erinnerung musste er schmunzeln. Das Bild von Dag und Juna, wie sie voller Leidenschaft ein Duett gesungen hatten, hatte sich wohl unauslöschlich in die Innenwand seiner Netzhaut hineingebrannt. Er dachte auch an Amara und wie völlig überwältigt sie von alldem gewesen war.

Wut kanalisierte sich in ihm und er ballte die Hände, ignorierte den Schmerz, als seine Nägel blutige Halbmonde in seine Handinnenflächen ritzten. Selbst nach all der Zeit konnte er es manchmal immer noch nicht fassen, was Orlaith, Lombardi und viele andere diesen Klonen antaten. Sie einfach ungestraft auslöschten und danach keinen weiteren Gedanken an ihre Existenz verschwendeten. Als hätte Amara niemals gelebt. Und jetzt wurde sie geschnappt, von dem menschlichen Abschaum, den sie gleich zu treffen beabsichtigten und egal wie akribisch er seine Gedanken zerlegte und neu anordnete, ihm wollte keine befriedigende Lösung einfallen, wie er sie unbeschadet aus den Krallen ihrer Feinde befreien konnte. War das vielleicht ein makabrerer Schicksalsscherz?

Statt seine Schwester zu befreien, gelangte eine seiner Verbündeten in Gefangenschaft und wieder fühlte er sich machtlos. Genau wie damals, als sie Lilith geholt hatten. Ein eisiger Schauer durchlief ihn und ließ Lew den vergangenen Schmerz erneut durchleben. Sein Atem beschleunigte, seine Kiefermuskulatur verkrampfte.

»Lew«, murmelte Juna, die genau wie er etwas geziemtere bürgerliche Kleidung trug, um weniger aufzufallen. In ihrem Fall ausgefranste Jeanshorts und ein geringeltes, lilaschwarzes Sweatshirt. Er dagegen trug einen etwas unförmigen Regenmantel und hatte die Kapuze seines schwarzen Kapuzenpullovers hochgeschlagen, damit sein Gesicht unentwegt im Halbschatten verborgen blieb. »Wir haben noch zehn Minuten.«

»Ich weiß«, bestätigte er und versuchte sich krampfhaft zu entspannen.

Juna musterte ihn skeptisch. »Süßer Versuch, aber ich kann deine Anspannung immer noch deutlich fühlen.«

»Dann ist ja gut, dass Orlaith kein Empath ist«, erwiderte Lew verstimmt.

»Wer weiß? Zwar haben wir bisher nur auf Distanz kommuniziert, aber seine Stimme blieb während des ganzen Gesprächs unheimlich ruhig.«

»Das liegt daran, dass er glaubt uns in der Hand zu haben«, behauptete der Hacker nachdrücklich. »Aber diese irrtümliche Annahme wird ihn bald teuer zu gestehen bekommen. Komm.«

Lew lief los und überquerte im ruhigen Tempo die Straße.

Sie hatten nicht viel Zeit gehabt, sich auf diese unerwartete Begegnung vorzubereiten. Aber durch den Neurolink und Junas Empathenfähigkeiten, würde er ihrem Gespräch problemlos folgen können und je nachdem was Orlaith von ihnen wollte, würde er nebenher einen Plan schmieden können.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 23 ⏰

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