deutschland vs ungarn

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flo wirtz x jamal musiala 🫂

POV: Jamal

Wir standen vor der Treppe, die aufs Spielfeld führte, schnell stellten wir uns auf, als wir auch schon die Einlaufkinder zugewiesen bekamen.

Auf mich lief ein kleiner blonder Junge zu und strahlte mich an. Aufgeregt nahm er meine Hand und blickte gespannt auf den Schiri, der das Zeichen zum Einlaufen gab. Ich drückte die Hand von dem kleinen Jungen, der höchstens sieben war und wir liefen auf das Spielfeld.

Überall im Stadion verteilt saßen Deutschlandfans, die uns zujubelten und klatschten. Dieses Gefühl überwältigte mich immer wieder aufs Neue, dieses Gefühl von Anspannung vor dem Spiel und Gleichzeitig die Ausgelassenheit der Fans ergaben eine unbeschreibliches Gefühl. Mein Herz begann mit jeder Sekunde ein kleines bisschen schneller zu schlagen, als ich dann gerufen wurde um den Goldenen Schuh überreicht zu bekommen, zitterte ich sogar ein wenig. Flo welcher gerade neben mir stand, bemerkte dies und klopfte mir aufmunternd gegen die Schulter, sein Blick war voller Wärme und Freude. Schnell lief ich zu den Kameras, bedankte mich, es wurde ein Foto gemacht. Während dem Blitz zuckte ich kurz zusammen, nur für eine Millisekunde. Es erinnerte mich an etwas, ich wusste genau was es war, aber da durfte ich jetzt nicht dran denken. Ich musste mich konzentrieren, musste abliefern. Schon wieder erhöte sich mein Puls um vielleicht 10 Schläge pro Minute. Ich drehte mich um und lief zurück zu meinem Team.

Nachdem wir uns zum Mannschaftsfoto positioniert hatten, fragte Flo mich besorgt: „Alles Ok, Jamal?" Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es jemandem auffiel, wie ich zusammengezuckt bin. „Ich weiß nicht.", antwortete ich unsicher. Es überraschte mich, dass sich auf einmal eine Hand auf meinen Rücken legte, sie strich unauffällig hoch und runter meine Wirbelsäule entlang.

Gerade als ich mich zu Flo umdrehen wollte, blitzte die Kamera auf. Ich bemerkte nur, dass Flo's Hand nun auf meiner Schulter ruhte und sich direkt nach dem Blitz löste. Wir liefen gemeinsam in Richtung Julian und Sandro, die noch einmal was mit uns besprechen wollten.

Dicht aneinander standen wir in einem kleinen Kreis, ich spürte wie ich anfing zu zittern, es breitete sich aus und wurde unkontrolliert stärker.

Mein Bein Zitterte irgendwann so stark, dass ich mich bei Flo abstützen musste. Sofort drehte er sich um und schaute mich mit einer Spur von Besorgnis an: "Hey, was ist los Bambi?", sein Blick blieb an meiner Hand hängen, welche zitternd mein Trikot streifte. Vorsichtig nahm er sie in seine eigenen und strich sanft über meine Handfläche. Mein Herz zog sich zusammen, obwohl ich deutlich sah, dass Flo meine Hand in seiner hatte, spürte ich keine Berührung.

Verzweifelt starrte ich auf unsere Hände, meine Atmung beschleunigte sich. Alles begann sich zu drehen, in mir und um mich herum, gegeneinander und unglaublich schnell. Ein Teil von meinem Gehirn setzte aus, ich konnte nicht mehr Atmen.

Immer noch entsetzt schaute ich auf unsere beiden Hände auf Flos, dann auf meine.

Vorsichtig hob er mein Gesicht an, seine Augen blickten direkt in meine, ich konzentrierte mich auf jedes Detail in seinen Augen, jede kleine Verfärbung in der Iris.

Wie von irgendwo weit entfernt hörte ich seine Stimme auf mich einreden : „Atmen okay? Wir machen das zusammen."

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, spürte ich, wie mir eine Träne aus dem Augenwinkel lief. Ich wollte sie gerade wegwischen, mir war es so peinlich, dass ich vor allen anfing zu weinen, als Flo mir zuvor kam.

Vorsichtig strich mit seinem Daumen über meine Wange und zog mich zu ihm und legte beide Arme um mich. Sofort erwiderte ich seine Umarmung und ließ mich fallen. Mein Rücken begann leicht unter meinen Schluchzern zu zittern, mein bester Freund blieb jedoch einfach stehen und zog mich noch ein bisschen enger an sich. Leise begann ich ihm zu erzählen was los war, während ich bemerkte, dass Julian immer wieder skeptisch zu uns rüber schaute und dann demonstrativ auf seine Armbanduhr tippte. Erschrocken wischte ich mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht und schaute verlegen zu Flo rüber, der ziemlich besorgt auf meine Hände starrte. „Bist du dir sicher, dass du spielen kannst Bambi?"

Schnell nickte ich ihm und erklärte ihm, dass es wieder ginge, auch wenn ich viel zu aufgewühlt war, ich musste spielen und abliefern, das wusste ich ziemlich gut. Gemeinsam mit dem Leverkusener trabte ich auf den Platz und positionierte mich.

Die erste Halbzeit über lief gut für uns, wir waren klarer Favorit des Abends und zeigten dies auch.

Wir gingen mit einem 3:0 in die Pause.

Die Stimmung war ausgelassen Flo, Kai und Jo hatten für uns getroffen und natürlich freute ich mich, vor allem für Flo, welchem ich auch eine Vorlage gegeben hatte. Jedoch konnte ich mich nicht so ganz auf die Euphorie einlassen, da ich einmal ordentlich gegen den Pfosten geschossen hatte. Ich schämte mich total, dass ich noch kein Tor geschossen hatte, denn die Erwartungen an mich sind sehr hoch. Alle setzen ihre Hoffnung auf „Wusiala", aber bis jetzt hatte nur Flo so richtig abgeliefert. Auch in den Zweikämpfen, bin ich ständig gescheitert wegen Fouls oder Grätschen.

Alle standen versammelt in der Kabine und Jubelten, obwohl wir ja noch nicht einmal gewonnen hatten. Unauffällig entfernte ich mich etwas von ihnen. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie heute so gar nicht weitergebracht hatte.

Gedankenverloren starrte ich auf meine Finger, mit denen ich ständig herumspielte, wenn ich nervös oder ängstlich war. In so welchen Momenten musste meine Anxiety immer kicken, obwohl ich eigentlich weiß, dass die anderen alle nichts gegen mich haben. Ohne es wirklich zu merken beschleunigte sich meine Atmung.

Gerade als ich kurz aus der stickigen Kabine flüchten wollte, lag eine warme Hand auf meiner Schulter und drehte mich in Richtung Tür.

Natürlich hatte ich gemerkt wer es war und meine Schultern fingen leicht an zu zucken, genau bei dieser Person hatte ich am meisten das Gefühl, sie enttäuscht zu haben.

Besorgt schaute mich unsere Nummer 17 an und zog mich an ihn. Es war nicht so ne kurze Umarmung nach dem Spiel, er drückte mich eng an sich und strich mir sanft über den Rücken.

Vorsichtig erwiderte ich die Umarmung und fing an zu schluchzen. Beschämt drückte ich mein Gesicht in seine Schulter und versuchte die Stimmen in meinem Kopf zu ignorieren. „Bambi, das war ne super Vorlage, ohne dich würde es jetzt nicht 3:0 für uns stehen.", redete er auf mich ein. Abwesend nickte ich, jedoch hatte ich ihn gar nicht richtig verstanden, da das Rauschen in meinen Ohren immer lauter wurde. Verzweifelt hielt ich mich an ihm fest. Es schien so, als ob er verstehen würde was los war und drückte mich erneut fest an sich, diesmal viel länger und zärtlicher. Ich blickte zu ihm hoch, unsere Lippen fanden sich wie von selber. Der Kuss war zärtlich und voller Liebe und Gefühl. Vollgepackt mit allem, was ich ihm schon so lange sagen wollte.

Ich merkte wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen und musste daraufhin selber schmunzeln. Er nahm meine Hand und rannte mit mir aufs Spielfeld, ignorierte die Blicke, Fragen und Kommentare. Hier vor allen Leuten, hielt er meine Hand, zeigte, dass wir zusammen gehören.

Kurz trafen sich unsere Blicke, wobei ich seine ungestellte Frage verstand. Ich nickte vorsichtig, Millisekunden später, fanden sich seine Lippen auf meinen wieder. Sie passten perfekt aufeinander und als wir uns lösten, kribbelte alles in meinem Körper. Verlegen Blickte ich auf den Rasen, bevor Flo meine Hand nahm und sie mit seiner verschränkte. Er drückte einen Kuss auf meine Wange und hielt unsere Hände in die Höhe. 

~fußball oneshots~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt