2.Jason

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Ich bin mal ehrlich. Ich habe nie wirklich über Liebe nachgedacht. Klar, ich hatte schon so einige Freundinnen...aber es war eben keine Liebe. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, könnte ich mir dafür in den Hintern treten, so wie ich mit dem Wort Liebe umgegangen bin. Denn wisst ihr, Liebe trifft dich einfach so. Ganz ohne Vorwarnung, wie wenn deine Oma dich plötzlich besucht, mit dem ganzen Gepäck im schlepptau. Genauso ist Liebe. Aber ich muss zugeben: Es ist toll. Jetzt verstehe ich die Bedeutung und will sie auf keinen Fall missen. Ach, ich bin Jason Lois und 17 Jahre alt. Und das ist meine Geschichte...

"Jason! Jason! Jaasoon!" Arrgh! Kann man nicht mal in Ruhe Schlafen! Wenn es Tobi ist, bringe ich ihn um! Genervt setzte ich mich in meinem Bett auf und brüllte. "Tobi, wenn du es bist, dreh ich dir den Hals um!" Ich sollte wirklich mal als Hellseher arbeiten. Denn mein bekloppter bester Freund rannte gerade in mein Zimmer. "Tobi...ES IST SIEBEN UHR MORGENS AN EINEM SONNTAG!" Warum war mein bester Freund ein Frühaufsteher? "Wir müssen erst morgen ins Internat, lass mich doch meinen letzten Tag ausschlafen." Wir durften doch nur die Sommerferien Zuhause verbringen! Tobi fing an zu grinsen. "Es gibt Klatsch!" Obwohl ich wütend auf ihn wahr, fing ich an zu lachen. "Bist du schon zu Olivia motiert? Vielleicht finde ich ja noch Kaffee und Kuchen!" Er schaute beleidigt."Also erstens: Jeder steht auf klatsch, zweitens: Bäh Olivia!" Er schauderte, was ich ihm nicht übel nehmen kann. Olivia ist die Oberzicke der Oberzicken und ist so aufdränglich und falsch. "Ja gut schieß los." Ich lehnte mich zurück, während Tobi sich auf das Bett setzte. "Die Mutter von Alane", Alane war Tobis Freundin, "hat es Alane erzählt und diese erzählte mir, dass ein neues Mädchen an die Schule kommt." Musste er immer alles so kompliziert erzählen? "Na und, eine neue Schülerin." Ich verstand nicht warum das so interessant sei. "Es kommt noch besser ", wo war eben das gute?, "sie kommt aus Oakvillage." Spöttisch lächelnd lehnte er sich nun auch hin. "Tobi, ich versteh nicht was daran interessant ist!" Und deswegen rennt er in mein Zimmer und weckt mich auf? "Naja, Oakvillage ist das arme Dorf mitten in Wald. Die bleiben sonst immer bei ihren Schulen." Ich schaute ihn fassungslos an. "Na und! Es kommt halt eine neue Schülerin aus einem armen Dorf. Für diese ja "unheimlich interessante Information" habe ich Schlaf verpasst!" Aber um ehrlich zu sein, das war wirklich was neues. Denn die Menschen aus Oakvillage sind immer nur unter sich, weil..Naja, sie sind zu arm um richtig rauszukommen.

Ich aß gerade mein Frühstück leer, als Mom reinkam und Tobi und mir voller Freude eine Liste zeigte." Eine Einkaufsliste für dein nächstes Schuljahr!", rief sie, was Tobi dazu brachte mich auszulachen. Er weiß nämlich wie schlimm es ist mit meiner Mutter einkaufen zu gehen. Grimmig schaute ich ihn an, doch als Mom einen zweiten Zettel rausholte, lachte ich Tobi aus. "Tobi, deine Mutter bat mich auch für dich die Sachen zu kaufen, da sie heute arbeitet!" Schnell verflog sein Lachen und machte dem nervösen Lächeln Platz. "Das ist ja großartig."
Nach dem Frühstück stiegen wir ins Auto und fuhren in die Stadt. Währenddessen erzählte uns Mom, dass sie jemand neues kennen gelernt habe. Tobi und ich spielten natürlich viel Interesse vor und stellten fragen über ihren neuen Freund. Er hieß Collin und arbeitete in einer Kanzlei. Nach qualvollen 20 Minuten, stiegen wir aus und gingen in die Einkaufsstrasse. Dort kauften wir neue Hefte und Stifte und -meine Mutter wollte es unbedingt- neue Klamotten. Ich muss sagen: ich hasste es. Generell mag ich es nicht neue Sachen anzuprobieren. Ergeben, probierte ich zwei Sweatshirts und eine Hose an, die meine Mutter mitnahm. Und während des gesamten Tages wurden wir ausserdem durch jeden Laden gescheucht und mussten uns die Kommentare meiner Mutter zu jedem einzelnen Teil anhören.
Wir führen spätabends zurück und setzten Tobi auf dem Weg ab. Erschöpft, machte ich mich Bettfertig und schlief nach kurzer Zeit ein.

Piepende Töne weckten mich auf. Schwerfällig schlug ich meine Hand auf meinen Wecker um ihn auszuschalten. Stöhnend öffnete ich meine Augen und wurde sofort von der Helligkeit geblendet. Oh Shit! Ruckartig sprang ich auf und rannte zu meinem Koffer. Wie konnte ich das nur vergessen? So schnell ich konnte, schmiss ich alle meine Sachen rein und verschloss alles. Ich muss ins Internat fahren! Ich putzte mir die Zähne und zog mir schnell ein T-Shirt, Jeans und eine Lederjacke an und ging mit dem Koffer runter. Mit verkreuzten Armen saß Mom am Tisch und schaute mich böse an. "Wie kommt es, dass du immer zu spät kommst? Hier, ich habe dir ein Sandwich gemacht. Nimm es und wir gehen.Ich packte mir das Sandwich, nahm den Koffer, zog meine Schuhe an und ging raus.
Die Fahrt dauerte nur eine halbe Stunde, die ich damit verbrachte mein Sandwich zu essen und Musik auf meinem Mp3 Player zu hören. Ehe ich mich versah, rollten wir über den Kiesweg des Internats. Ich stieg mit all meinen Sachen aus und verabschiedete mich von meiner Mutter. Mach keinen Ärger ja? Ich will keinen Beschwerdebrief mehr bekommen.", sagte Mom mit gespielt strengem Ton. Ich gab ihr einen Kuss an die Wange. "Was? Ich doch nicht!" Und als ich mich umdrehte und in Richtung Eingang lief, hörte ich meine Mutter lachen und ich glaubte ein leises 'wehe' zu hören.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 17, 2015 ⏰

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