9. Die gehiemnissvolle Karte

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Hicks Sicht: Als ich meine neuen Sachen alle eingeräumt hatte, lief ich zum Gemeinschaftshaus und half Leon beim Kochen. Eigentlich konnte Heidrun ja die besten Mahlzeiten zaubern, aber sie war mit der Abendpatrouille dran und so übernahmen wir es heute. Wenige Zeit später landete unsere Freundin und wir aßen unser Abendessen auf. „und, was habt ihr euch mitgenommen?", fragte ich die Zwillinge. „Wir haben richtig tolle Dekoration gefunden und ein paar Statuen. Außerdem hang da noch so ne Karte, die haben wir einfach so mitgenommen!", fing Raffnuss an zu erzählen und hielt sich nach den letzten Worten erschrocken den Mund zu. „Oh Raff, kannst du nicht einmal den Mund halten!", meine Taffnuss jetzt aufgebracht. „Welche Karte denn und was war auf ihr drauf zu sehen?", fragte jetzt Leon neugierig. Wortlos reichte nun der männliche Zwilling ihm ein große Karte. Ich schaute auch mit rein. Ein Teil des Landes kannte ich bereits, aber an dem einem Ort, wo ebenfalls ein riesiges rotes Kreuz prangte, waren wir noch nie gewesen. „Was meinst du bedeutet dieses riesige Kreuz Leon?", fragte ich meinen Sitznachbar, der auch unser Kartenexperte war. „Ich glaube, es ist ein wichtiger Ort für Händler Johann, aber ich frag mich, warum genau er diesen Ort markiert hat. Es ist nämlich ein riesiges Sumpfgebiet und dort leben gigantische Aale. Dort mit dem Schiff hinzukommen ist nicht gerade einfach, weil es dort manchmal so dichten Nebel gibt, dass man kaum die Hand vor Augen sehen kann. Anscheinend muss es sehr geheim sein, was er dort versteckt oder wen er dort trifft." Schon war eine neue Idee in meinem Kopf. Heidrun schaute mich entgeistert an und sagte: „Sag mir bitte nicht, dass du dorthin willst Hicks?" Daraufhin antwortete ich: „Morgen noch nicht, ich mein die Drachen und wir müssen uns erstmal an den neuen Tagesablauf gewöhnen, aber wenn alles gut klappt und wir hier alles aufgeräumt und saubergemacht haben können wir ja dann im Laufe der Zeit einen Tagesausflug dort hinmachen. „Oh ja!", reifen die Zwillinge gleichzeitig und so war unser Plan für die nächsten zwei Tage geschmiedet. Als ich am nächsten Morgen aus meiner Hütte lief, drang mir ein stinkender Geruch in die Nase. Kurz darauf hatte ich auch schon den Übeltäter gefunden, oder soll ich lieber die Übeltäter sagen. Die Zwillinge hatten anscheinend beschlossen, unter ihre Hütte eine riesige Wildscheingrube zu bauen. Gerade befüllten sie sie mit Schlamm. „Guten Morgen Hick! Guck mal, was wir hier bauen! Ich mein es wäre keine richtige Drachenbasis ohne Wildschweingrube, oder etwa doch, ich weiß es nicht.", sagte Taffnuss fröhlich und widmete sich gleich wieder seiner Arbeit. „Ich kann es euch ja schlecht verbieten eine zu bauen, allerdings fände ich schön, wenn ihr die Wildschweine wieder in einen Stall zu sperren, wenn ihr fertig seid.", meinte ich und lief davon. Ich verpasste Ohnezahn eine Dusche und danach noch Hakenzahn und Fleischklops. Die Drachen liebten es, wenn ich sie danach noch kraule. Heidrun leistete mir Gesellschafft und polierte Windfangs Schuppen. „Und was hat sie geschrieben Hicks?", fragte sie und ich kapierte zuerst nicht, was sie meinte, aber dann schaltete mein Gehirn doch noch und fing an zu erzählen, was in dem Brief stand. Danach flog ich erst mit Hakenzahn und dann mit Ohnezahn noch eine Runde über die Insel. Der Albtraum hatte echt Zack drauf, aber ich musste echt aufpassen, dass ich nicht runterviel, da er keinen Sattel trug. Ich und mein bester Freund besorgten noch frischen Fisch und vielen dann glücklich ins Bett. So konnte es echt gerne weitergehen. Damals auf Berk hatte ich nie spaß gehabt und jetzt lebte ich mit echten Freunden auf einer Insel mitten im gigantischen Ohnezahn und wurden vielleicht schon von den Jägern gefürchtet. „Jedes Schiff, dem wir begegnen, und das zu den Jägern gehörte, wir untergehen!", schwor ich mir und schlief ein. Da wusste ich noch nicht, dass dieser Schwur vielleicht bald Realität annehmen würde. Der nächste morgen begann schon bevor die Sonne den Himmel bedeckte. Ich packte ein paar wichtige Dinge in die Satteltaschen von Ohnezahn und fütterte meinen Freund. Dann ging es los. Wir flogen Richtung Osten. Wir waren mittlerweile vielleicht zwei Stunden unterwegs und genossen die Meeresluft, und flogen dicht über dem Ozean hinweg. Heute gab es kaum Wolken am Himmel und man spürte, dass es ziemlich bald Sommer war. Da bremsten unsere Drachen plötzlich und suchten hinter einem rauen Felsen, der aus dem Meer ragte Schutz. Meine Augen erfassten die Situation. Vor uns segelten drei Schiffe, mit Waffen und Käfigen beladen, entlang. Zum Glück hatten sie uns noch nicht bemerkt. Da erklang ein Drachengebrüll aus dem Inneren des einen Holzgestelles. Ohnezahn unter mir wollte schon zur Hilfe eilen, aber ich hielt ihn zurück. Es war nicht immer leicht ein Anführer zu sein, aber auch jetzt hatte ich sofort einen Plan im Kopf. „Heidrun, du und Windfang zerschneidet ihre Segel. Leon und die Zwillinge, ihr sucht in den Schiffen nach Drachen und befreit sie. Wenn alle draußen sind, lassen wir die Schiffe untergehen. Ich und Ohnezahn gegeben euch Deckung, sodass ihr reinkommt. Zuerst locken wir sie alle auf die Decks und dann kommt ihr und schleicht euch herein.", erklärte ich und alle nickten fest entschlossen. Dann gab ich meinem Freund das Zeichen und wir schossen hinter dem Felsen hervor und rasten geradewegs auf die Flotte zu. Es funktionierte. Auf einmal waren Di Decks der Schiffe rappelvoll. Heidrun kam auch schon und fing an die Segel zu vernichten. Die anderen schlichen in das erste Schiff. Es dauerte nicht lange, denn kurz darauf tauchten mehrere Nadder und Zipper auf. Kurz drauf unsere Freunde. Die Jäger wunderten sich kurz über die fliehenden Drachen, aber anscheinend war der Fang eines Nachtschattens dann doch wichtiger, denn schon wurden wir wieder mit Pfeilen bombardiert. Auch auf Heidrun wurde gezielt, aber sie waren sehr miese Schützen und keiner traf uns. Im zweiten Schiff schienen keine Drachen zu sein, allerdings kamen aus dem letzten noch einige exotischere Drachen und flohen in irgendeine Richtung. Nun konnten ich und Ohnezahn endlich richtig angreifen und auch die anderen schienen noch ein paar Sachen auf Lager zu haben. Mein Freund legte eine perfekte Flugrolle hin und feuerte zwei Schüsse ab. Das lilane Plasma traf auf das Holz und hinterließ ein riesiges Loch und schon lief Wasser in das Innere und das Schiff sank auf den Meeresboden. Die Fahrer flüchteten mit einem Sprung, allerdings konnten nicht alle schwimmen und daher gab es für sie kein entkommen. Der Gronkelreiter und Heidrun hatten sich das größte Schiff von allen vorgenommen und kamen gut zurecht. Auch die Wikinger ließen ein Feuer nach dem anderen los. Ich und mein Nachtschatten halfen ihnen noch mit ein paar Schüssen und schon waren unsere ersten Drachenjägerflotte untergegangen, wobei ich und Heidrun hate auch schon welche versenkt, aber das war in diesem Moment egal. Die Gruppe flog jubelnd weiter und wir erreichten gegen späten Nachmittag eine kleine Insel, wo wir beschlossen, eine Pause zumachen, da das Kämpfen für unsere Drachen anstrengend gewesen war und auch wir Wikinger eine kleine Pause brauchten. „Laut der Karte müssten wir bald dort sein.", sagte Leon. Wir beschlossen, erst morgen dort hinzufliegen, da die Zwillinge fast direkt nach der Landung eingeschlafen waren und keiner es über sich brachte sie zu wecken. Als die andern auch im Land der Träume waren lief ich zu einer kleinen Klippe und setzte mich direkt an die felskante. Unter mir brauste der Ozean direkt gegen die schroffen Felsen und das Rauschen entspannte mich. Ich wünschte Astrid wäre hier. Damals wusste ich nicht, was Liebeskummer war, aber jetzt kenne ich das Gefühl nur zu gut. Da tauchte ein bekannter schwarzer Kopf neben mir auf. Ohnezahn legte sich neben mich und schaute auch raus aufs Meer.

Ohnezahns Sicht: Der arme hicks. Wahrscheinlich vermisste er Astrid. Ich legte mich neben ihn und er nahm meinen Kopf in seinen Schoss und kraulte mich. „Ich werde dich niemals verlassen Hicks. Immer wenn du mich brauchst, werde ich da sein!", sagte ich zu ihm. Ich weiß nicht, ob er meine Drachensprache verstand, aber er lächelte zu mir herab. Dann schloss ich die Augen und genoss den Moment. Am nächsten Morgen ging es weite rund Leon schien Recht gehabt zu haben, den nach kurzer Zeit erreichten wir einen Sumpf. „Ab jetzt, bleibt bitte zusammen und ruft, sobald ihr etwas seht.", rief Hicks nach hinten und auch ich schärfte meine Sinne. In der Ferne hörte ich ein platschen und ein Zischen. Das waren anscheinend die Aale. So wie jeder Drache hatte ich panische Angst vor diesen Viechern. Daher rief ich den anderen zu: „Ihr bleibt bei euren Reitern, auch wenn die Aale kommen, ok?" Die anderen nickten etwas ängstlich, wobei Windfang schienen diese komischen Fische nichts auszumachen, sie hatte ja baer auch einen Panzer aus Metall. Da rief plötzlich Heidrun von hinten etwas und Hicks lenkte mich nach links. Schon tauchte vor uns ein Schiffs Friedhof auf, oder wie die Wikinger das auch immer nannten. Wir flogen an einem Schiff vorbei, dass mit allem möglichen Waffen übersäht war. Gruselig! Zum Glück landeten wir auf einem andern Schiff und von dort aus teilten wir uns auf. Jeder durfte ein anderes Holzgestell untersuchen, aber Hicks wollte unbedingt auf dieses komische. Ich landete schon in einer Angriffsposition und hicks blieb vorerst auf meinem Rücken. „Schön langsam Ohnezahn, hier könnten überall Fallen sein. Schon hatte ich ein fast nicht sichtbares Seil entdeckt. Ein Wikinger hätte es sehr wahrscheinlich nicht bemerkt. Hicks hatte anscheinend mein Zögern bemerkt und warf einen Stock in die Richtung. Als er aufkam, schlang sich eine Schlinge um ihn herum und zog ihn über Deck. Wir fanden keine versteckten fallen mehr auf dem Schiffsdach und schlichen nun nach unten. Dort trat Hicks erstmal mit seinem Metallbein in eine Falle. Wahrscheinlich hätte es ihn seinen verbliebenen Fuß gekostet, wäre mit ihm vorangegangen. Zur Sicherheit knurrte ich die Falle nochmal an, als ich an ihr vorbei ging. Manchmal wünschte ich, Wikinger hätten auch so gute Sinne wie wir Drachen, denn als ich Hicks vor einen kleinen Druckplatte warnen wollte, war es schon zu spät und er lief direkt darauf. Von allen Seiten schossen Pfeile auf uns zu und ich rettete uns mit ein paar riesigen Sprüngen auf die andere Seite des Ganges. Ich landete direkt neben einem Käfig. Es roch vermodert und als ich hineinblickte, gefror mir das Blut in den Adern. Dort lagen die Knochen eines Nadders. Sofort musste ich wieder an Sturmpfeil denken. Auch mein Freund hatte die Drachenknochen bemerkt und streichelte mir sachte über den Kopf. Als anfing einen Plan zu schmieden, wie man in diesen Raum, der noch hinter Türe versteckt war zu kommen, entschied ich kurzerhand, sie aufzuschießen. Ein Schuss reichte und die riesige hölzerne Türe sprang auf. Hicks wirkte zuerst sehr verdutzt, und ich lief vorneweg in den anschließenden Raum. Er war sehr klein und in der Mitte stand ein Risch mit einem Stuhl. Ich erschrak mich kurz, denn auf dem Stuhl hang ein Drachenschädel, darunter warn aus Wikingerklamotten ein Körper nachgebaut. Das war aber nicht das einzige interessante in hier. Denn auf dem Tisch lag ein Gegenstand in der Form eines Zylinders, der von einer Skeletthand festgehalten worden ist. Eigentlich hatten Drachen vor nichts Angst, aber ich traute diesem Frieden nicht. Ich irrte mich auch nicht, denn als Mein bester Freund diesen fremden Gegenstand von seinem Platz nahm, fing an, die Decke über unseren Köpfen zusammenzukrachen. Hicks rief noch irgendwas und schwang sich dann auf meinen Rücken und wir hauten ab. Die anderen schienen auch Erfolg gehabt zu haben. Leon hatte sich und seinen Drachen mit Büchern vollbeladen, die Zwillinge hatten einen Haufen glitzere Steine gefunden und Heidrun hatte anscheinend ein paar neue Waffen entdeckt. „Hicks, können wir hier bitte abhauen, bevor die Aale oder Händler Johann kommt?", fragte jetzt der Gronkelreiter und alle Stimmten ihm zu, jetzt besser zu verschwinden und so fing unsere Heimreise an. Während des Fluges erzählte ich den andern Drachen, was ich und Hicks entdeckt haten. Sie lauschten alle andächtig und wir legten sogar eine Schweigeminute für die dort verstorbenen Drachen ein. Wir legten gegen Abend nochmal einen kleinen Zwischenstopp in der Nähe, wo wir gegen die Jäger gekämpft hatten, ein und flogen dann morgens die letzten Kilometer nach Hause. Froh wieder daheim zu sein, spielte ich noch eine Runde mit den anderen Drachen und die Wikinger genossenen Tag an dem kleinen See, in der Mitte der Insel. 

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Der Junge mit der DrachenseeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt