4.Kapitel[Plenum]

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Deutschland,Hamburg der 12.09.2017,18:10

Ich stand vor dem Gebäude und höhrte aus dem offenem Fenster des Obergeschosses schon Stimmen.Die Afha war ein fast verfallenen Haus,das eigentlich mal ein Jugendtreff gewesen war und jetzt überwiegend von linken autonomen und Punks besetzt wurde.
Ich tritt die marode Holztür auf und ging die Treppe hoch zu einem grossen Gemeinschaftsraum,wo sich der Rest schon versammelt hatte.

„Hey Kater,Wir wollten gerade anfangen,weißt du ob Cassian noch kommt?",fragte mich Agime,die gerade versuchte sich mit einer Musikbox zu verbinden.
Ich schüttelte den Kopf und antwortete »Weiss nicht«
Ich ließ mich neben Agime aufs Sofa fallen und stellte den Pfeffi auf den Boden ab,bevor ich mir ein Spezi aus dem Kasten neben der Couch nahm.
„Wer schreibt Protokoll",fragte ich beiläufig in die Runde,weil ich das meistens übernahm aber heute hatte ich keine Lust dazu.
„Kann ich machen",bot Dana an und zog einen Block aus ihrem Jute beutel.
Agime hatte es geschafft sich zu Verbinden und ein französiche Lied erfüllte leise den Raum.

Plötzlich höhrte ich wie jemand die Treppe hoch lief und ich erkannte Cassian der sich ausser Puste neben mich auf den Boden schmiss.
„ich hoffe ihr habt noch nicht angefangen",keuchte er und klaute meine Spezi um einen grossen schluck davon zu nehmen.
Plenum hat rein theoretisch vor 5 min angefangen,er war also schon wieder zu spät.
„Nein,wir wollten grade",antwortete ihm Netto,der gerade sein Bier mit dem Feuerzeug aufmachte.

„Ich bin euch ehrlich,ich wusste nichtmal wofür die Demo anfangs war ich bin viel zu spät gekommen,oder es ist einfach viel zu früh eskaliert",meinte Cassian belustigt,während er sich die Springer zu schnürte,davor hatte er wohl keine Zeit gehabt.
„Es war eine Demo für internationale Solidarität,am Anfang wurden noch ein paar Vorträge darüber gehalten",klärte Agime auf.

„Nach gefühlten 10 Minuten wurden schon Steine geschmissen",kicherte ich amüsiert und steckte mir eine Zigarette in den Mund.
„Digga die Bullen haben end aufs Maul bekommen",lachte Cassian ebenfalls.
Dafür ernten wir beide nur einen bösen Blick von Dana,die das schreiben pausiert hatte.
„Steine schmeissen bringt doch absolut garnichts",meinte sie angefressen und pulte  schwarzen Nagelack von ihren Nägel.
„Aber manchmal hilft nichts anderes mehr",versuchte Netto,die Aktion zu verteidigen.
„wir werden nicht ernst genommen wenn wir sowas bringen",kam es angepisst  von einem Typen,der glaubich Jegor heist.
„Und du glaubst mit friedlichen Protesten werden wir gehöhrt",stellte ich die Gegenfrage und fing an das Etikett von der Flasche ab zu kratzen.

„Alter,wenn wir so weitermachen können wir gleich alles hinschmeissen und uns garnicht mehr engagieren",protestierte Dana,bevor sie gernevt aufstand, um ihre leere Glasflasche in einen leeren Kasten zu stellen.
„Leute, bitte keine Grundsatzdiskussionen",sagte Agime und stellte sich in die Mitte des Raumes.
„Wir sind nicht hier um uns zu streiten,sondern um zu analysieren was falsch gelaufen ist,dass alles so aus dem Ruder gelaufen ist."

„ Ich würd mal sagen Netto und sein Stein waren ein Agressor",schlug Jegor vor.
„Aber er war doch nicht der einzige der einen geworfen hatte und ausserdem hatte er den doch erst am Ende geworfen,irgendwas muss doch davor passiert sein«,verteidigte Cassian ihn,bevor er seinen Schnürsenkel zu einer Schleife zuband.
„Jemand wurde am Anfang herausgezogen und mit auf die Wache genommen,ohne Grund,mehr hab ich nicht mit bekommen",erzählt ich und drückte meine Kippe im Aschenbecher aus.
„Ich stand da neben,er ist...."

Irgendwann höhrte ich nur noch mit halben Ohr zu,denn ich dachte erst an die Demo und dann an das Zusammentreffen mit Lévi.
Wir haben uns vielleicht nicht lange unterhalten,aber er ging mir nicht mehr aus dem Kopf und ich fand ihn Intressant.
Ich war total in Gedanken versunken als mich plötzlich jemand an der Schulter rüttelte.

„Wir gehen jetz.",schrie Cassian als wär ich taub.

„Was?",brachte ich nur verwirrt heraus.

„Sag mal,hängst du oder so das Plenum is vorbei.Wir gehen jetzt",lachte er und öffnete meinen Pfeffi,nachdem er einen Schluck von diesem genommen hat, gab er die Flasche  an Lasko weiter.

„Wohin?",fragte ich perplex und rieb mir die Schläfen.

„Zu Adelé?",belehrte mich Lasko,was aber eher wie eine Frage klang.

Ich nahm seine Antwort einfach hin und ging hinter ihnen die Treppe hinunter.
Es dauerte ein bisschen bis ich mich wieder gefangen hatte und zu den beiden aufhohlte.

„Yo,Wie geht es Hayet?"

»Fuß gebrochen.Hab sie zu euch nachhause gebracht«,sagte er knapp.Er sagte das so trocken,das es mir irgendwie weh tat.

Ich zog meine Schachtel Zigaretten aus der Jackentasche und schob mir eine in den Mund.
»Willst?«,bot ich Cassian eine an,der sie dankend an nahm.
Dan streckte ich auch Lasko eine entgegen,der sie ebenfalls annahm.

Ich zündete mir die Kippe an und gab das Feuer herum,ehe ich ihn fragte»Wo wohnt Adelé eigentlich?«
» sie wohnt gleich hier in der Nähe 10 min einfach die Strasse da runter«,beschrieb Cassian den Weg und nahm einen tiefen Zug der Zigarette.

Genau wie ich hatte Cassian sich umgezogen und trug jetzt seine gebleichten Haare zu einem kurzen Iro und eine große Lederjacke auf der verschiedene Parolen drauf standen dazu ein paar Ketten und eine karierte weite Hose.
Lasko trug eine mit Paches benähte Jeansjacke mit einer Anzugshose und dazu Springerstiefel.
Sein Haare hatte er zu ner Glatze rasiert und in den Ohren hingen einige Ringe.

»Die hat ein echt krasses Haus,also das ist so end alt und hat sogar ne kleine Terasse mit Balkon,haben die von ihrer Oma geerbt und Adelé hat das angemalt und umgestaltet undso«,schwärmte er uns vor und ich bemerkte wie seine Augen fast zu Herzchen wurden,was mich ankotzte.
Ich kommentierte manchmal seine Schwärmereine und Lasko lief nur stumm neben uns her und ignorierte Cassians geschwafel so gut wie möglich.

Er redete bis wir endlich vor ihrem Haus standen,aber eins muss man ihm lassen er hat nicht übetrieben.
Wir standen in eine Art Vorgarten,man konnte von der Seite reingehen durch ein Tor und drumherum waren groß Mauern.Das Haus war nicht besonders groß,aber echt schön.Es ist aus Ziegelsteinen gebaut und von Pflanzen überwachsen.

»Wir müssen eigentlich auf die andere Seite,aber ich wollte euch erst den Garten zeigen«,erklärt Cassian,bevor er sich auf den Weg um den Häuserblock herum machte,wo sich die Haustür befand.
Klar,es war echt schön hier,aber mir gefiel es nicht das er so viel von Adelé hält.
Ich fand dafür das er mir erzählt hat das er Gefühle für Hayet hatte,redete er echt viel von dieser Adelé.Ich nahm einen grossen Schluck aus der Pfeffi-Flasche und folgte meinen besten Freunden.

An der Haustür angekommen drückte Cassian auf die Klingel auf der Chevalier stand und nach ein paar Sekunden wurde stürmisch die Tür aufgerissen.

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