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Perplex blieb ich wie eingefroren sitzen, die Geräusche aus dem Bad rangen in meinen Ohren.

Sein leises Schluchzen riss mich aus meiner Starre, sofort war ich auf meinen Beinen und eilte bis zur Tür.

Basti hatte sich an der Ecke zwischen der Badewanne und der Wand zusammen gekugelt, er umarte sich selbst und weinte lautlos.

Mein Herz brach einfach nur mehr und mehr. "Basti... ist schon okay. Wir- wir finden was anderes was du essen kannst. Wir-" Ich trat einen Schritt näher und bereute es noch im selben Moment.

Basti wimmerte auf und schützte sein Gesicht mit seinen Armen, zitternd und weinend, so als würde er denken, dass ich ihn schlagen wollte.

"N-nein... Ich wollte nicht... Es tut mir leid..." Stotterte ich und fühlte wie auch mir Tränen in die Augen stiegen.

Überfordert von der Situation drehte ich mich weg und verließ das Badezimmer. Ich lief einfach in mein Schalfzimmer und setzte mich auf den Stuhl.

Er hat angst vor mir.

Basti hat panische Angst vor mir, er denkte ich würde ihm schaden wollen.

Der Gedanke allein machte mich krank. Zirka eine Stunde lang blieb ich hier sitzen, mit meinem Kopf in meinen Händen.

Die ganze Zeit dachte ich darüber nach, wie ich ihm nur helfen konnte. Mir war klar, dass er nicht sofort wieder der Alte sein würde... aber trotzdem.

Ihn so zu sehen war... Ich konnte es nicht in Worte fassen. Es fühlte sich so an, als hätte jemand mein Herz raus gerissen.

Schon lange hatte ich aufgehört zu weinen, es kam einfach nichts mehr. Ich hatte ein ständiges Klingeln in den Ohren, der Stress holte mich wohl ein.

Schwer ausatmend stand ich auf. Rieb mir meine Augen und fuhr mir mit den Händen durchs Gesicht, bevor ich nach ihm sehen wollte.

Ob er noch im Bad am weinen war? Leise trat ich näher, lukte um die Ecke des Türrahmens, aber Basti war nicht mehr im Bad.

"Basti?" Fragte ich durch die Wohnung. Fuck, fuck, fuck! Ich hatte noch nicht alle gefährlichen Gegenstände weggeräumt! Was ist wenn er sich verletzt hat?! Oder abgehauen ist?!

Dann hätte ich doch die Tür gehört. Aber wenn er sie leise wieder geschlossen hatte?

Mit stark klopfendem Herzen trat ich in den Flur. Die Tür war immer noch zu, es sah nicht so aus, als wäre er raus gegangen. Was ein Glück...

"Basti? Hey... Uh... geht's dir besser?" Dass er mir nicht antworten würde war klar, es fühlte sich aber viel zu falsch an, wenn ich nichts sagen würde.

Im Wohnzimmer fand ich ihn dann endlich, fast hätte ich ihn übersehen. Basti hatte sich in die Ecke der Couch gesetzt, die Kissen um sich herum gezogen und die Decke über sich und den Kissen gelegt.

Es hätte niedlich ausgesehen, wenn es nicht in so einer verdammt makabaren Situation gewesen wäre.

Schwach lächelte ich, zwar konnte er es nicht sehen, da er seine Hände auf seine Ohren gepresst hatte und die Augen zu hielt, aber ich konnte nicht anders.

Die Nudelsuppe war schon lange kalt, es sah aber so aus als hätte er noch ein kleines bisschen davon gegessen. "Basti... danke." Flüsterte ich um ihn nicht zu wecken, falls er gerade am schlafen war.

Leise räumte ich die Schüssel und alles andere weg. Klar war er am schlafen, alles war sicherlich erschöpfend für ihn.

Sein Körper hatte mit den Wunden zu kämpfen, sein Gehirn mit seiner Psyche und er selbst mit allem anderen.

The fallen KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt