Ethan
Ich spürte benommen wie mir jemand sanft über die Wange strich und ich ließ mich an der Schwelle zu dem Erlangen meines Bewusstseins treiben und träumte von Tess. Ich sah wie sie bei mir saß, ich konnte mich nur noch grau daran erinnern wie sie bei mir gesessen hatte, als ich wieder zu mir gekommen war, nachdem mich Jack bekommen hatte. Sie hatte da bei mir gesessen und mir nur sanft über die Wange gestrichen und gelächelt, als ich die Augen wieder aufbekommen hatte. Seit diesem Tag war keiner mehr vergangen, wo ich nicht bei ihr gewesen war, wo wir nicht an irgendetwas zusammen rumgebastelt hatten und sie mal wieder im Labor eingeschlafen war. Seit diesem Moment waren wir zusammen einen Weg gegangen und egal, wie viel ich an diesem Tag verloren hatte, wie viel mir genommen wurde, sie war mir geblieben. Sie war mir immer geblieben, egal was gewesen war. Tess war immer bei mir gewesen und hatte mir geholfen, hatte mir Wege gezeigt, die ich niemals gesehen hatte und mir aus der Ferne immer noch beigestanden. Doch jetzt und hier wurde mir klar, dass sie nicht hier war. Dass ich nicht bei ihr auf dem Schoß mit dem Kopf lag und es nicht sie war, die mir sanft über die Wange strich, dass ich nicht auf der Erde war. Dass ich nicht zuhause war. Sondern dass ich auf einem gottverlassenen Planeten war. Mir wurde bewusst, dass ich niemals wieder bei ihr sein könnte und dass ich hier vielleicht mein Ende finden würde.
Meine Traumwelt zerbrach langsam und die kalte Hand der Realität zog mich langsam wieder heraus aus der Dunkelheit und der vollkommenen Besinnungslosigkeit, dennoch blieb etwas. Ich spürte, wie leise jemand etwas flüsterte, ich hörte irgendwo jemanden streiten, spürte die drückende Hitze wieder und begann langsam wieder Gefühl in meinen kalten Körper zu finden.
"Ethan?" Ihre Stimme war noch so dumpf und verzerrt, dass ich sie kaum verstand, aber sie war da und ich spürte, wie sie mir meine Haare von der Stirn strich. Ich versuchte die Augen auf zu machen und war froh das es hier etwas dunkler war, sodass sich meine Augen nur langsam an die Helligkeit gewöhnten und ich aus dem verschwommenen Bild vor mir langsam jemanden erkannte und ich spürte, wie mein Kopf begann zu hämmern. "Ethan!" Noch benommen versuchte ich zu verstehen, wo ich war und was geschehen war, aber ich brauchte all meine Kraft um wieder zu mir zu kommen, um die Augen auf zu halten und nicht wieder in die Dunkelheit zurück zu fallen. "Naila?", fragte ich heiser, ich fühlte mich elend und wusste mehr recht, ob sie das wirklich war. Sie nickte leicht. "Wie geht es dir?"
"Beschissen.", gab ich zurück.
Sie lachte leicht und ich spürte ihre Stirn an meiner. "Ich hatte Angst, dass du das nicht schaffst.", flüsterte sie und ich fragte mich, was los gewesen war, wie lange war ich bewusstlos gewesen? "Was ist passiert?"
"Ich habe gehofft, du könntest es mir sagen." Ich machte kurz die Augen zu und versuchte mich daran zu erinnern, was geschehen war, nachdem Josh gestorben war. Ahiba war rausgekommen, die anderen waren reingegangen, ich hatte mir Ahiba gesprochen... Ahiba. "Wo ist Will?", wollte ich wissen und versucht mich aufzusetzten, sie hielt mich aber fest und zeigte mir ihr Handgelenk. "Ich habe ihn bei mir, er hört mit. Er hat sich ziemliche Sorgen gemacht.", erklärte sie mir ruhig und diese Ruhe färbte auf mich ab. "Ahiba hat mich angegriffen, ich glaube, ich hab mir Will abgemacht. Aber..."
"Dann stimmt das also. Will war sich nicht sicher, ob er sich nicht geirrt hat. Wir wollten nicht wahrhaben, wie sehr Ahiba dich scheinbar hasst. Weißt du, was dann passiert ist?"
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Er hat dich in den Wald gebracht und liegen gelassen, eine dieser Mutationen hat dich gefunden und hat Aidwian getötet, als wir dich daraus geholt haben. Ahiba ist vollkommen ausgerastet und bastelt seit wir zurück sind, vollkommen wütend am Jäger rum. Wir wussten nicht, ob er das wirklich war, wir wollten es von dir hören."
"Ich wollte nicht, dass jemand stirbt."
"Das wissen wir Ethan, es ist alles in Ordnung. Wir haben beschlossen, falls es wahr ist, Ahiba erst einmal aus dem Verkehr zu ziehen. Du scheinst mit deiner Einschätzung am Anfang Recht gehabt zu haben. Wir können ihm nicht trauen."
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Helix One- Survive or die
Science FictionSeit Tagen kämpfen wir nun. Jeden Moment, den wir nicht mit schießen verbringen, halten wir Wache. Denn ein Moment, den wir unachtsam sind, reicht schon aus, um uns alle zu töten. Aber wir halten die Stellung. Vorerst jedenfalls. "Geflügelter im Anm...