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Ein Monat später

(Tod)

Ich schäumte fast über vor Wut. Ich sah sie durch die Blätter der Bäume mit Franz Josef durch den Garten von Schönbrunn spazieren. Sie wurden von zwei Wachen begleitet. Vor kurzem habe ich nämlich gehört, das sie den Kaiser heiraten sollte. Da ist mir dieses sterbliche Menschenwesen tatsächlich zuvorgekommen. Das war aber so nicht von mir geplant gewesen. Aber ich spüre das ihr Herz insgeheim immer noch mir gehört und ich lachte tief befriedigt in mich hinein. Dann sollen die zwei halt glücklich werden. Die Sonne ging gerade über dem Palast unter und ich flüchtete der Nacht entgegen.

( Sisi)

Ich hielt kurz inne und schaute in Richtung des Palastes. Hatte ich da gerade ein Augenpaar in meinem Nacken gespürt? "Elisabeth, was ist?" fragte mein Verlobter sorgenvoll. lächelnd antwortete ich " Ach nichts. Ich schau mir gerade den Sonnenuntergang an" er lächelte befriedigt und ich war froh das er nicht weiter bohrte . Nun hatte ich meinen schwarzen Prinzen aus meinem Herzen verbannt und schon fast vergessen, was auch gut war.Die Vorbereitungen waren schon im vollem Gange und ich war schon ein bisschen aufgeregt. Nene hat mir nach der Verlobung gesagt, das sie nicht böse sei und sie mir viel Glück wünsche, was mir viel bedeutete. Ich trug mein Polterabendkleid das ziemlich aufwendig geschneidert war. Es war in einem Grünton gehalten und hatte viele Rüschen am Saum. Dazu legte ich mir einen Passendes Tuch über meine Arme. Ich trug eine Hochsteckfrisur und ich musste schmunzeln als der Kaiser bei unserer Begegnung den Mund vor Staunen fast nicht mehr zugebracht hatte. Nun spürte ich, wie es frisch wurde und wir kehrten in den hellerleuchteten Ballsaal zurück.

(Franz)

Ich hielt die Hand meiner Elisabeth als wir auf dem Balkon ankamen. Ich sah in ihre Mandelaugen, die ich so liebte, die aber manchmal vor mir flohen. Ich wollte ihr ein guter Ehemann sein, auch wen mein Leben ganz der Regentschaft und dem Volk galt. Ich deutete ihr, stehen zu bleiben, worauf sei mich fragend anschaute. Ich musste ihr die Tatsache beibringen, das sie nun ein völlig anderes Leben beginnen wird. Deswegen begann ich zu sprechen

"Eins musst du wissen, ein Kaiser ist nie für sich allein.

Mit mir zu leben wird oft nicht einfach für dich sein. Dann erwiderte sie aber mit einem gütigen lächeln

" Was andre wichtig finden, zählt nicht für mich" Ich seufzte und meinte " vieles wird sich änder" da schaute sie mich ernst an und meinte " Doch ich hab ja dich" dann kehrten wir wieder in den rauschenden Ballsaal zurück und tanzten bis in die Nacht hinein.

Zwei Monate später

(Franz)

Die Trauung in der Augustiner Kirche war fast vorbei und wir knieten angespannt vor dem Bischof, der uns traute. Nun erhob er seine Stimme die durch die ganze Kirche hallte "Wenn das euer will ist, so antwortet mit Ja!" Ich blickte Elisabeth tief in die Augen und sagte Ja. Sie schaute mich auch lange an und sagte auch ja. Sofort durchströmte mich Erleichterung und Glück. Wir erhoben unrund drehten uns um und ich trat mit meiner wunderschönen Braut an meiner Seite den Weg vor die Kirche an. Über uns wölbte sich die mächtige Decke der Kirche und die Orgel liess die Wände erbeben. Elisabeth war ganz ruhig und schritt würdevoll mit ihrer langen Schleppe neben mir her. Draussen warteten viele Gäste und Schaulustige. Die Kirchenglocken läuteten und trugen die Klänge in die Abendluft hinaus. Da verfinsterte sich au feinmal der Himmel und ich hörte ein markerschütterndes Lachen. Ich nahm Elisabeth in meinen Arm, weil sie anfing zu weinen. Nach Wenigen Augenblicken war der Spuk vorbei.

( Sisi)

Ich kniete in meinem prächtigem Brautkleid vor dem Altar.Meine Schleppe war aufwendig bestickt und etwa vier Meter lang. Ich trug eine Tiara die im Abendlicht, das durch die Kirchenfenster schien, funkelte. Ich war nun bereit den Kaiser zu heiraten. Dennoch fühlte ich mich bei den vielen Augen, die ich im Nacken spürte unwohl. Der Bischof fragte nun die Fragen der Fragen, auf die es nur zwei Antworten gab. Ja oder Nein. Wenn ich ja sagte, würde ich in einem goldenen Käfig gefangen sein, aus dem ich nie mehr ausbrechen könnte. Alles wonach ich strebte würde zunichte gemacht werden. Ein Nein war inakzeptabel und ausser Reichweite. So erhob ich meine zittrige Stimme und sagte "Ja" Als ich jedoch in die Augen von Franz schaute, verflog die Einsamkeit und ich schenkte ihm ein lächeln. So erhob ich mich ehrfürchtig,beinahe ängstlich und griff die warme Hand meines Ehemannes. Mit schwingendem Kleid verliess ich langsam die Kirche. Draussen empfingen uns viele Leute und eine angenehme Abendbrise. Ich war glücklich, trotz der vielen Gaffer. Da erschallten die Kirchenglocken und ich horchte auf als ein duschdringliches markante lachen die Luft erfüllte. Der Himmel wurde für einige Augenblicke dunkel. Verzweiflung stieg in mir auf, da ich dieses Lachen kannte. Es war der Tod, der die Hochzeitsglocken läutete. Er hatte mich anscheinend nicht vergessen.Ich klammerte mich an Franz und begann zu wimmern. Er strich mir übers Haar und flüsterte "Alles gut, es ist vorbei" Ich sammelte mich wieder und trat meinen Weg nach Schönbrunn an, wo unser Hochzeitsfest stattfinden würde.

Love Affair Kaiserin Elisabeth mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt