Schwarzer Prinz

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(Sisi) Ich lehnte mich auf dem Fenstersims meines Zimmers auf. Draussen sah man direkt auf den Innenhof mit den wunderschönen Rosenhecken. Der Himmel war stahlblau und vom See her hörte man ein leichtes rauschen. Schloss Possenhofen war ein Paradies für meine fünf Geschwister und mich. Das Sommerschloss meiner Familie glich einem Traum. Es hatte Türmchen und Efoiranken, die sich der Steinmauer nach hinaufschlängelten. Das Anwesen lag zudem am Ufer des Starnbergersees. Aber es lag trotz der Idylle auch etwas dunkles auf diesem Schloss, was ich mir nicht erklären konnte. ich seufzte tief, als ich mir in Erinnerung ruf, das heute ja unser Familienfest war.Ich wandte mich gerade vom Fenster ab, als ich meinen Vater Max aus dem Haus treten sah. ich raffte mein Kleid zusammen und stürmte den Gang entlang und die mit Teppich belegte Treppe hinunter. Vor der Türe klammerte ich mich wie ein Kind an seinen Arm. Es strich mir liebevoll über mein langes, wildes, braunes Haar. Ich schaute ihn trotzig an als er sich aus meiner Umklammerung befreien wollte. " Sisi, bitte, ich muss los" sagte er mit seiner tiefen Grummelstimme. Er setzte sich auf die Steintreppe und zündete sich eine Pfeife an. Wir redeten noch kurz, bevor er sich erhob und mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Ich reichte ihm den Koffer mit seiner Zitter und winkte ihm zum abschied nach. Er war genau so freiheitsliebend und wild wie ich. Auf seinen vielen Reisen die er schon gemacht hat, fand er immer etwas, das er mit mitbrachte, was mich ein wenig tröstete. Ich liebte es, mit ihm auf die Jagt zu gehen oder mit den Pferden auszureiten. Auf dem Weg ins Haus stieg sich auf Nene, meine ältere Schwester. Sie war so abwesend, das sie mich gar nicht bemerkte. " Nene, Vater ist schon weg, was hast du?" fragte ich als ich bemerkte wie aufgeregt und verwirrt sie war. Sie schaute mich mit ihren grossen grünen Augen an und sagte " Mama hat mir gerade den Grund für das Familientreffen erklärt" gespannt forderte ich sie auf, weiter zu sprechen. "Also. Sie meinte, bei diesem Fest werde sie bekanntmachen, das ich mit dem jungen Kaiser von Österreich verlobt werden soll !" platzte es nun aus ihr heraus. Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff. Der Kaiser war unser Cousin und die Erzherzogin Sophie unsere Tante, was bedeuten würde..." Du wirst dann ja Kaiserin von Österreich!" rief ich erfreut aus.Wir umarmten uns, bevor wir in unsere Zimmer gingen um uns für die Gäste hübsch zu machen. Meine Gouvernante tar hektisch in mein Zimmer. Sie hatte die Sensibilität eines Holzfällers und schwitzige Hände. Umziehen gehörte zu einer meiner absoluten hass Momenten. Dann wird man in so ein starres Korsett hineingezwängt und gezwungen, auch noch mitzuhelfen, weil das alles andere als einfach war. Als ich das Unterkleid anhatte sagte die Gouvernante " Prinzessin, sie müssen noch ihre Strümpfe anziehen!" Augenrollend und mit trotziger Gleichgültigkeit meinte ich " Ich hasse es Prinzessin zu sein, und ich hasse dieses Kleid." Aufgebracht forderte mich meine Zofe auf, mich nun Anzuziehen, vergebens. Noch herausfordernder sagte ich nun " Ich würde lieber in den Zirkus, als an dieses blöde Fest, auch wenn es das, meiner Schwester ist. Ich kann schon Seiltanzen, wollen sie es sehen?" Genervt und hyronisch nickte sie. Ruhig lief ich nun aufs dem Zimmer, da sie mich ja nicht ernst nahm. Auf dem Weg kam mir unser Diener entgegen, der mich schräg und verlegen anschaute, da ich immer noch das Unterkleid anhatte. Draussen Waren schon einige Gäste da, die mir auch verlegene Blicke zuwarfen. Ich ignorierte sie jedoch, weil ich mein Ziel fest im Griff hatte. Der Kirschbaum auf unserer Wiese. Hinter mir hörte ich die Gouvernante schimpfen, was mich aber wenig beeindruckte. ich kletterte flink auf den Baum. Von Ast zu Ast, bis zu meiner kleinen Plattform für das Seil. Als ich kurz nach unten blickte, sah ich, wie sich viele Leute um den Baum scharten. Ich spürt noch , wie meine Finger nach dem Ast greifen wollten, doch ich verfehlte ihn und fiel. Komischerweise spürte ich keinen Aufprall. Vor ich die Augen schloss, blickte ich noch in das grüne, schimmernde Licht, das durch die Baumwipfel schien. Dann wurde es dunkel.

( Der Tod) -Lied oben

Ich trug dieses wunderschöne Wesen in meinen starken Armen. Sie hatte die Augen geschlossen. Ichtrug sie zu ihrem Bett. In meinen Armen erwachte sie dann und blickte mich mit ihren braunen Augen an. Ich strich ihr über ihr seidiges Haar und sie legte ihre Hand auf meine Brust. In diesem Moment wollte ich sie nie mehr loslassen, sie einfach mitnehmen. Aber sie war so jung und schön. Also legte ich sie auf ihr Bett. Nun erklang ihre Stimme so zart, das ich eine Gänsehaut kriegte " Schwarzer Prinz wohin gehst du, warum bleibst du nicht hier. ich hab mich in deinen Armen wohlgefühlt. Gespürt eine Sehnsucht mich von allem zu befreihn.Wie ein schwarzer Vogel stolz und allein:" sie sagte mir auch das sie wisse, das ich der Tod sei und sie immer an mich denken werde. Sie nam nun nochmal meine Hand und sagte mir tief in die Augen blickend "niemand versteht mich so wie du." ich lies ihre Hand los und ging in die Nacht hinaus. Doch eines wusste ich nun. Elisabeth würde eines Tages mir gehören.

(Sisi)

Ich fand mich in meinem Bett wieder. Neben mir erkannte ich die Schatten von Nene Und meine Mutter. Obwohl ich sie nicht genau sehen konnte, ahnte die Sorbonne Gesichter der beiden. Mutterstrich mir übers Haar und fragte mich flüsternd ob es mir besser gehe. Ich nickte müde. Dann gingen sie Hinaus und liessen mich allein. Als erfasste mich wieder die friedliche Dunkelheit und ich träumte noch von meinem Prinzen.

Love Affair Kaiserin Elisabeth mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt