Der letzte Tanz

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(Sisi)

Die prächtigen Türen zum Ballsaal flogen auf und ich und Franz traten ein. Wir waren von einem rauschendem Meer aus bunten Roben umgeben, das sich im Walzerhackt wiegte. Nun hielt dieses Meer aber inne und verstummte und schon wieder waren alle Blicke auf uns gerichtet. Ich vergaß sie aber schnell, als ich mich in die Arme von Franz einhackte und er mich zu führen begann. Bald hatte mich die Musik erfasst und ich wirbelte unter den prächtigen Kronleuchtern herum. Von überall hörte man Gelächter und Schritte. Meine Schwiegermutter schaute mich wie ein lästiges Insekt an, das man schnell beseitigen musste. Ich trug ein weisses Ballkleid mit langen Tüll-ärmeln und wallendem Rock. Beim nächsten Walzer schienen wir zu schweben. Da erfasste Dunkelheit den Saal und eisige kälte drang in mich ein, bis auf meine Knochen. Als ich um mich blicken wollte registrierte ich, das alle erstarrt waren. Der Mond schien durch eines der Fenster und fiel genau auf einen schlanken Schatten. Er kam auf mich zu. Ich wollte wegrennen, doch etwas liess mich zögern. Die Gestalt trat nun aus dem Schatten. Ich blickte in zwei silberblaue Augen, die zu einem vertrauten Gesicht gehörten. Es war der Tod, mein Prinz. Ich hatte ihn fast vergessen, doch nun brannte sein Blick auf meiner Haut. Er nahm meine Hand und wir drehten uns wie auf einem Karussell zu bizarrer Musik. Er musterte mich aufmerksam, bevor er wieder von mir abliess. In diesem Zustand wusste ich nicht, was schein und Wahrheit war,das war mir jetzt aber egal, da ich seine kühle Haut an meiner Wange spürte. Nun streckte ich meine Hand nach ihm aus. Wich aber erschrocken zurück, als ich Franz neben mir wahrnahm, der ins leere blickte . In meiner Verzweiflung und aus Trotz, klammerte ich mich an seinen Arm. Der Tod wandte durch den Saal, bevor er säuselnd begann zu singen (Lied) Dabei schaute er mich resigniert und kalt an. Nachdem er durch den Saal geirrt war, veränderte sich dieser zu einem überlegenen und schmeichelndem Grinsen, das, wie ich fand, gar nicht zu ihm passte. Nun meinte er "Du hast dich abgewendet, doch nur zum Schein. Du willst ihm treu sein, doch du lädst mich ein. Noch in seinen Armen lächelst du mir zu- und wohin das führn wird- weisst auch du!" Ängstlich und trotzig, lief ich zu Franz, wollte ihm sagen, das ich mich fürchte, doch er war von einem Schleier umhüllt und wie erstarrt. Allmählich gab ich den inneren Kampf auf und bald machte er mich auch willenlos. Ruhig und benommen blieb ich noch neben Franz stehen, da meine Beine wie aus Eisen waren. Da zog Der Sensenmann mich an seinen Körper und führte mich in einen diffusen Tanz der immer schneller und aggressiver wurde. Er less mich zu Boden gleiten und spielte sein Spiel mit mir, dem ich hilflos ausgeliefert war. Dann half er mir hoch. Dann sang er weiter "Die Zeit ist alt und müde, der Wein ist schal, die Luft ist schwül und stickig im Spiegelsaal. Unsichtbare Augen, sehn uns beiden zu. Alle warten auf das Rendevouz." Ich fühlte mich immer hilfloser, von seiner Stimme berauscht. Noch einmal meinte er siegessicher " "Doch ich weiss ich gewinn!"Dann, nach einigen Augenblicken verschwand er so plötzlich wie er gekommen warverschwand .Franz trat an meine Seite. Ich klammerte mich dankbar an seinen Arm und wir verliessen zusammen den leeren Saal, dessen Wände mich wie hässliche Frazen ansahen.

(Tod)

Wie ein Orkan brauste ich mit meinen Engeln in den belebten Ballsaal, wo sich meine Prinzessin in den Krallen dieses törichten Monarchen wiegte. Mit einem Mal war alles düster und still. Nur Elisabeth konnte mich wahrnehmen, alle anderen Gäste waren von einem Schleier der Täuschung umhüllt. Ich steckte ihr auffordernd meine Hand hin, doch sie wannte sich ab. Beharrlich ging ich auf sie und und drehte sie im Kreis. Wie verzaubert blickte ich in ihre braunen Augen, die mir ungläubig und neugierig entgegenblickten. Dann liess ich von ihr ab. Ich wollte sie umgarnen, sie für mich gewinnen. Also schilderte ich ihr meine Stimmung und Gedanken in einem Lied (Lied) Am Anfang schien sie sich zu fügen, doch dann wich sie zurück, wie ein naives Kind. Da brauste ich auf, denn ich wusste verdammt nochmal, das sie eines Tages eh mir gehören wird. Ich war bereit ihr überall hin zu folgen und ihr Schatten zu sein. Denn der letzte Tanz gehört allein nur mir!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 09, 2015 ⏰

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