So wartete ich zusammen mit Haihai auf dem Boot. Mit meinen Fingern zog ich Linien im Wasser, während der Himmel sich aufhellte. Die dunklen Wolken verschwanden und die Sonne strahlte, weshalb ich mich einfach zurücklehnte und die Wärme auf meiner Haut genoss.
Allerdings schreckte ich schnell hoch, als plötzlich Maui und Vaian aus dem Wasser katapultiert wurden. Maui verwandelte sich in der Luft in mehrere Tiere, was aber irgendwie unkontrolliert schien, während Vaian neben mir auf dem Boot landete. Es schaukelte von dem Aufprall stark, weshalb ich kurz mein Gleichgewicht finden musste, bevor Vaian mich stürmisch in den Arm nahm.
"Wir leben noch!", rief er mehrmals freudig, woraufhin ich zufrieden seufzte.
Vielleicht hatte ich es nicht so explizit gezeigt, aber ich hatte mir Sorgen gemacht. Wirklich große Sorgen. Seit Langem hatte ich mir nicht mehr so große Sorgen gemacht, wie um den Typen, den ich seit ungefähr einem Tag kannte. Wie konnte das überhaupt sein?
Doch über diese Frage machte ich mir keine weiteren Gedanken, sondern freute mich einfach, dass Vaian wieder hier war. "So schlimm?", fragte ich, als wir uns von der Umarmung trennten.
Vaian kratzte sich verlegen am Hinterkopf und nickte. "Aber jetzt sind wir wieder hier. Lebendig, so wie ich es versprochen hatte." Ich lächelte sanft und nickte, bevor Vaian mit den schlechten Neuigkeiten um die Ecke kam. "Aber Maui scheint seine Kräfte nicht kontrollieren zu können."
Ein Blick zum Strand, wo Maui gelandet war, ließ mich zusammenzucken. Da standen nämlich Mauis Beine mit einem Haifisch-Oberkörper.
Er schien es selbst gar nicht mitbekommen zu haben, da er sich vorerst beschwerte, warum wir ihn so anstarrten. Als er dann seine Hand sah, die nun eine Flosse war, seufzte er schwer. Ich musste sagen, dass ich überrascht war. Nicht nur davon, dass Maui seine Kräfte kontrollieren konnte, sondern von der Tatsache, dass der angeberische Halbgott aussah, als würde er seine Schwäche offen zeigen.
"Vaian, ich wollte eigentlich nur sagen ... für einen kleinen Jungen ... Kind, was auch immer ... der da unten eigentlich gar nichts zu suchen hatte, hast du es richtig gerockt. Aber du wärst auch um ein Haar gestorben." Mein Blick fiel erneut zu Vaian, der aber weiterhin Maui ansah. Er schluckte merklich, was mich irgendwie noch erleichterter darüber fühlen ließ, dass er lebend wieder hier stand.
"Und ich konnte nicht einmal diese blöde Krabbe bezwingen. Und die Chancen, dass ich Te Kā bezwinge ... null Komma null." Seufzend ließ Maui sich in den Sand fallen. "Wir schaffen es niemals nach Te Fiti. Diese Mission ist verflucht."
Als Vaian dagegen argumentierte und Maui seinen Haken zurückgab, verwandelte sich der Halbgott in die verschiedensten Tiere, bevor er zurück in seinem Körper war. Na ja, in seinem Oberkörper mit Haischwanzflosse.
"Du bist einfach ein bisschen aus der Übung. Bis Te Fiti bekommen wir das wieder hin, versprochen", meinte ich mit einem Lächeln, woraufhin ich nur einen unbeeindruckten Blick von Maui kassierte. "Ach komm schon, fang klein an. Erst mal müssen wir deine Beine wieder dran kriegen. Und wenn es noch ein paar Stunden dauert, dann warten wir." Ohne Weiteres setzte ich mich neben ihn in den Sand und schob den Haken zurück in seine Reichweite.
Ich spürte im Nacken, wie ich beobachtet wurde und drehte mich zu Vaian, der mir zulächelte, bevor er sich neben mich setzte. "So einfach wirst du uns nicht los", kommentierte er, was ein gedehntes genervtes Stöhnen von Maui zur Folge hatte.
Zuerst murmelte unser Halbgott nur genervt, bevor er endlich wieder zu seinem Haken griff. Es brauchte einige – viele – Anläufe, aber dann stand endlich wieder der normale Maui vor uns.
"Geht doch", sagte ich stolz und stand zusammen mit den anderen beiden auf. Maui murmelte nur irgendetwas Unverständliches, während wir wieder aufs Boot stiegen.
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Gemeinsam (m. Vaiana)
FanficAls Kalani gezwungen wird, von ihrer Insel zu fliehen, um das Herz von Ti Fiti zu suchen und zurückzubringen, hätte sie sich nie ausmalen können, wie ihr Abenteuer ausgeht, als sie den zweiten vom Wasser Auserwählten trifft. Cover: Original von the...