XXXIV. Aussprache

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„Ich hab dir doch gesagt, ihr müsst noch mehr trainieren." Bokuto. Fünf Minuten nachdem wir ihn und Akaashi an Tetsurous Geburtstag vom Bahnhof abgeholt haben.

„Wir haben uns trotzdem qualifiziert!", meckert Tetsurou. „21 zu 25 und 28 zu 30 kann man außerdem unter ‚echt knapp' zusammenfassen."

„Echt knapp war auch euer Sieg gegen die Nohebi. 28 zu 26 und 26 zu 24." Bokuto lacht. „Hat dich Hana zu sehr abgelenkt?" Er schubst mich scherzhaft gegen die Schulter.

„Könnt ihr mich da bitte rauslassen? Das ist der erste Tag seit Langem, an dem Tetsurou und ich endlich mal wieder Zeit verbringen!" Das ist leider Fakt. Durch das Frühlingsturnier und die hinter uns liegenden Vorentscheide hatten wir uns in den letzten paar Wochen beinah ausschließlich in der Schule gesehen. Beschränkt auf die Mittagspause, da sowohl davor, als auch danach trainiert wurde. Nicht nur eine harte Zeit für mich, sondern auch für Tanji, die ebenso unter der Abwesenheit ihres Freundes gelitten hatte. Während sich unsere Jungs mit Volleyballspielen die Zeit um die Ohren geschlagen hatten, hatten wir versucht, ausnahmsweise mal etwas Vernünftiges zu machen. Zu lernen und uns auf eine Zeit vorzubereiten, die nach dem Ende der Schule auf uns warten würde. Dass das nicht ganz unsentimental über die Bühne ging, muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden.

„Da ist aber jemand geladen", zieht mich Bokuto auf. „Ist da jemand untervögelt?", vernehme ich seine Stimme sehr leise und sehr nah an meinem Ohr. Er grinst mich an. Anzüglich. Sofort drängt sich mir die Erinnerung an unseren Dreier auf. Überrascht mit den Bildern konfrontiert zu werden, mache ich das Einzige, was in der Situation angemessen erscheint – ihn zurück schubsen.

Akaashi und Tetsurou beobachten unseren Austausch. Unwissend, was der Fukurodani-Kapitän gesagt hat. Bokuto lacht leise. Auch er scheint die Erinnerung im Kopf zu haben. Abgesehen von einem warnenden Funkeln ignoriere ich seine Frage.

Tetsu legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich an sich. „Hör auf, Hanabi zu ärgern."

„Hana." Ich verdrehe die Augen, weil er es nicht besser macht.

Die beiden Kapitäne sehen sich über meinen Scheitel hinweg an. Zeitgleich öffnen sie ihren Mund, nur um meinen Namen anzüglich von ihren Lippen tropfen zu lassen. „Hanabi."

„Ihr seid echt dumm." Am liebsten möchte ich mich aus Tetsus Umarmung winden, aber er zieht mich enger an sich und presst mir einen Kuss auf die Schläfe. Sein leises Lachen schmeichelt meinen Gehörgängen. Während sich die Jungs weiter kappeln, setzen wir unseren Weg fort. Im Gegensatz zu seinem achtzehnten Geburtstag wollte Tetsu seinen Neunzehnten ruhiger angehen lassen. Schön gechillt bei sich zuhause mit Freunden, gutem Essen und Videospielen. Kaum angekommen, schäle ich mich aus dem Armgefängnis um meine Schultern, schnappe mir Tanji und ziehe sie in die Küche.

„Tanji, komme ich dir untervögelt vor?", frage ich sie flüsternd. Ihr Blick wandert vom Essen auf der Theke – die Torte hat ihr vor Begeisterung Sternchen in die Iriden gejagt – zu mir. Sie legt den Kopf schräg, studiert meine Körperhaltung und mein Gesicht.

„Bist du das nicht immer?"

„Tanji!"

Sie lacht leise, lehnt sich gegen die Arbeitsplatte. „Ok, wie wärs damit: Nicht mehr oder weniger als sonst?"

Genervt verdrehe ich die Augen. „Habt ihr euch heute alle gegen mich verschworen?"

Aus dem Wohnzimmer hört man erst ein Rauschen, gefolgt von einem lauten Knacken und schließlich Musik. Als ich mich nach hinten lehne und durch den Türrahmen linse, grinst mir Bokuto entgegen. Schnell beuge ich mich wieder nach vorne. Liegt es an mir oder sind alle merkwürdig?

Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt