Kapitel 4

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Samu schlief sehr unruhig und drehte sich immer wieder von einer Seite auf die andere. Er hatte seltsame Träume und konnte sich beim aufwachen an nichts davon erinnern. Mühsam öffnete er die Augen und schloss sie sofort wieder, als er einen stechenden Schmerz spürte. Er tastete nach der Wasserflasche, die auf seinem Nachttisch stand und trank einen großen Schluck.
Vorsichtig berührte er die genähte Stelle an seinem Kopf und zuckte kurz zusammen. Am liebsten wäre er jetzt einfach noch liegen geblieben, aber er musste ganz dringend auf die Toilette.
Nach den ersten Schritten merkte er, dass ihm nicht nur der Nacken und Kopf weh taten, sondern jeder einzelne Knochen im Körper schmerzte. Als er im Bad fertig war, schleppte er sich auf sein Sofa und zappte gelangweilt durch das Tv-Programm.
Er musste wohl wieder eingeschlafen sein, denn er wurde durch das Schließen einer Tür und Stimmen im Treppenhaus wach. Die Geräusche kamen von der Nachbarwohnung, dabei wohnte da seit ein paar Wochen gar keiner mehr.
Neugierig geworden, wer sich die Wohnung diesmal angeschaut hatte, stand er langsam auf und ging zu seinem Fenster.
Als er nach draußen blickte, stellte er zuerst einmal seinen gesundheitlichen Zustand infrage. Dann überlegte er, ob er doch noch schlief und träumte oder Halluzinationen hatte. Vor der Haustür stand sein Vermieter mit der Frau, die ihm gestern gnadenlos den Kopf verdreht und eine bittere Abfuhr erteilt hatte. Er konnte es nicht fassen, dass sie sich tatsächlich die Wohnung gegenüber angeschaut hatte. Das Schicksal meinte es scheinbar gut mit ihm und für Samu war das ein eindeutiges Zeichen.
Er sollte eine zweite Chance bei ihr bekommen, da war er sich sicher. Bevor er weiter drüber nachdenken konnte, lenkte sie wieder seine Aufmerksamkeit auf sich, weil sie freudig um ihr Auto tanzte. Das konnte doch nur bedeuten, dass er sie schon bald als neue Nachbarin haben würde.
„Ach mein rettender Engel, unsere Geschichte hat scheinbar gerade erst angefangen." Samu musste grinsen und schaute ihr hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen war. Eigentlich hatte er sich überlegt, mit von ihr beschriebenen Ausfällen mal im Krankenhaus vorbei zu fahren, aber das nahm jetzt zum Glück eine ganz andere Wendung.
Zufrieden mit sich und der Situation, kochte er sich erst mal einen Kaffee, bestellte Nudeln bei seinem Lieblingsbringdienst und machte es sich wieder auf dem Sofa bequem. Ein Blick auf die Uhr verriet, das es langsam Zeit für Rikus Kontrollanruf wurde. Als hätte er es geahnt, klingelte auch sein Handy. Auf seine Freunde war eben Verlass, dachte er sich und verdrehte die Augen.
„Hey Mann was gibt's denn?" begrüßte er ihn fröhlich und war gespannt auf Rikus Reaktion.
„Samu das ist nicht witzig." brummte dieser und seufzte. „Wie geht es dir?"
„Ich habe schlecht geschlafen, mein Kopf dröhnt und fühle mich, als hätte ich mich betrunken und die Nacht durch gevögelt. Also alles wie immer."
„Oh Samu, du bist unmöglich!" rief sein Freund aus und schüttelte resigniert mit dem Kopf. „Aber so schlimm kann es ja nicht sein, wenn du dich schon wieder so benimmst. Meinst du, du bist bis morgen Abend wieder fit, oder sollen wir das Konzert absagen?"
„Ich werde das schon schaffen. Sagt bloß nichts ab, nur weil ich ein bisschen Kopfschmerzen habe." sagte der Sänger und versuchte so den Unfall zu verharmlosen. Samu stand schon, nach durch gefeierten Nächten, mit schlimmeren Kopfschmerzen auf der Bühne, da würde er das jetzt auch überstehen.
„Na wenn du meinst..." murmelte Riku und atmete tief durch. „Mensch Samu... ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht und du tust so, als wäre nichts passiert. Du hast echt Glück gehabt und wir können froh sein, dass nichts weiter passiert ist."
Sein Freund klang ehrlich besorgt und Samu biss sich beschämt auf die Lippe. „Es tut mir leid. Ich kann mit so was eben nicht gut umgehen. Ich versuche einfach, ab jetzt ein bisschen vorsichtiger zu sein, okay?" lenkte er dann doch ein und hoffte, das würde Riku wieder milde stimmen.
Er hörte seinen Freund am anderen Ende leise seufzen. „Okay, wahrscheinlich hast du deine Lektion wirklich gelernt... Ich wollte dir auch eigentlich keinen Stress deswegen machen. " Riku gab schließlich auf, da er Samu sowieso nicht mehr ändern konnte.
„Muss ich noch etwas wissen? Hat Mikko irgendwas gesagt?"
„Ich denke, er wird sich auch noch bei dir melden. Gestern hat sich Raul um alles gekümmert. Aber er war nicht so begeistert, dass du abgehauen bist ohne mit ihm zu sprechen. Ach ja und du solltest bei Gelegenheit mal auf unsere Facebookseite gucken."
„Oh shit!" Samu konnte sich schon denken, was seit seinem Sturz bei den Fans los war. „Das habe ich ja völlig vergessen."
„Beruhige dich, Mikko hat gestern Abend schon Entwarnung gegeben, aber du kennst ja unsere Fans... Die sind erst zufrieden, wenn noch etwas von dir persönlich kommt."
„Ja, ich weiß. Ich kümmere mich drum."
„Alles klar. Dann hör bitte auf den Rat deiner Ärztin und ruh dich heute noch aus. Wir sehen uns morgen, ja?"
„Ja, versprochen. Und... danke." Samu legte auf und beschloss, Mikko direkt selbst anzurufen.
Sein Freund und Manager hatte sich auch Sorgen gemacht und Samu durfte sich als aller erstes eine Standpauke anhören, bevor Mikko wieder versöhnlicher klang. Er konnte ihm außerdem überzeugen, dass es ihm soweit gut ging und das morgige Konzert stattfinden konnte.
Nachdem auch das erledigt war, machte er seinen Laptop an und las sich die Posts auf der Sunrise Seite durch. Seine Fans hatten sich wirklich große Sorgen gemacht und er musste trotzdem plötzlich lächeln. Sie hatten tolle Fans und er konnte immer noch nicht so wirklich glauben, dass so sie so viele Menschen mit ihrer Musik erreichten.
Er schrieb ein paar Zeilen, damit sie endgültig beruhigt waren und surfte danach noch sinnlos herum. Sein Kopf tat dabei nur noch mehr weh und er hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren.
Er ging ins Badezimmer an seinen Medizinschrank und schluckte eine Schmerztablette.
Als er zurück ins Wohnzimmer kam fiel sein Blick auf das Rezept mit den Tabletten. Er nahm es in die Hand, schaute auf die Unterschrift und strich mit dem Finger darüber. Sie hatte eine schöne und schwungvolle Schrift bemerkte er und seine Gedanken wanderten zu ihr. Zu ihren zarten Händen
und den sanften, wenn auch medizinisch professionellen Berührungen. Wie es sich wohl anfühlte, wenn sie ihn woanders anfasste? Ob die so beherrschte Lilja wohl auch mal ihre Kontrolle verlor?
Er konnte nicht verhindern, dass er auf einmal wieder ihre Augen vor sich sah. Ihr Blick war scheinbar in seinem Gedächtnis gespeichert und tauchte auf, wann immer er es für richtig hielt.
„Na toll." brummte Samu und rieb sich über das Gesicht. Er wollte schon gerne wissen, was diese geheimnisvolle Ärztin zu verbergen und zu bieten hatte, aber er wollte sie doch nicht in sein Leben lassen.
Vielleicht war sein Interesse auch nur so stark, weil sie signalisierte, dass sie für ihn nicht zu haben war. Normalerweise hatte ihm noch keine Frau lange widerstanden, denn Samu konnte wirklich charmant, aufmerksam und hartnäckig sein.
Wenn er die Dame aber erst mal erobert hatte, wurde es ihm schnell zu viel und er verlor die Lust auf das weitere Kennenlernen.
In dieser Hinsicht machte Samu sich jedoch seit Jahren etwas vor. Er benutzte diverse Ausreden, wie z.B. dass ihm langweilig wurde, um sich nicht näher auf jemanden einzulassen. Und das,
obwohl er ganz genau wusste, warum er sich Frauen gegenüber so verhielt und sich für echte Gefühle verschloss.
Samu war, unabhängig davon, inzwischen misstrauisch und vorsichtig geworden, denn auch die Frauen meinten es nicht immer so ernst, wie es anfangs den Anschein machte. Oftmals stellte sich nämlich recht früh heraus, dass die Frauen nur an seinem Aussehen, dem wachsenden Erfolg der Band oder dem Status interessiert waren. Die Absicht den Mann hinter der ganzen Fassade kennenzulernen hatten sie nicht.
Aus diesen ganzen Gründen hatte er inzwischen nur noch unkomplizierte und oberflächliche ONS. Dabei kam er auf seine Kosten, es gab keine Verpflichtungen und er wurde nicht verletzt.
Außerdem sparte man sich dabei das drumherum Gerede und es war fast schon egal wie die Frau in Wirklichkeit war oder was sie von ihm dachte. Schließlich wählte er die Frau für eine Nacht nicht wegen ihrer Eigenschaften, Hobbys oder Persönlichkeit aus. Wenn sie ihm von der Figur und dem Aussehen her ansprach, eine angenehme Ausstrahlung hatte und das Flirten Spaß machte, reichte das für so eine Gelegenheit aus.
Samu hielt sich dabei an zwei Regeln. Er ging niemals ein zweites Mal mit einer Frau ins Bett und gab keiner der Damen seine Telefonnummer. Er wusste, dass er sich so erfolgreich von allen Gefühlen distanzierte und sich wie ein Macho benahm, aber er machte keine Versprechungen und spielte keiner Frau etwas vor.
Im Moment gefiel ihm sein Leben so und er wollte nichts ändern. Seine Freunde sagten ihm oft, dass er so wohl möglich die Richtige verpasste. Samu war sich jedoch sicher, die sogenannte Richtige keine war, die sich ihm so willig an den Hals warf.
Er war gespannt, was ich ihm für Möglichkeiten boten, wenn Lilja gegenüber einzog.
Die Kopfschmerztablette wirkte inzwischen und er fühlte sich etwas besser. So eine Gehirnerschütterung war richtig anstrengend und er beschloss ins Bett zu gehen. Für das Konzert morgen musste er fit sein und ein paar Stunden mehr Schlaf würde ihn nur gut tun. Obwohl er durch seine Gedanken noch recht unruhig war, schaffte er es ausnahmsweise mal schnell einzuschlafen.
Als Lilja am nächsten Nachmittag von ihrer Schicht nach Hause kam, wollte sie nur noch auf ihr Sofa und die Füße hochlegen. Sie hatte nicht so gut geschlafen und auf Arbeit war ihr auch noch Tahvo mehrmals über den Weg gelaufen. Sie schrieb ihrer besten Freundin Ella eine Nachricht und bat sie um einen Anruf, wenn diese zu Feierabend hatte.
Die beiden waren zusammen im Kindergarten gewesen und haben sich angefreundet, weil Lilja einen älteren Jungen mit einer gelben Plastikschaufel auf dem Kopf gehauen hat, als dieser Ella an den Zöpfen gezogen hatte. Obwohl Ella zwei Jahre älter war, haben die Mädchen an diesem Tag zueinander gefunden und waren seither unzertrennlich.
Sie hatte es sich gerade mit einer Portion Nudeln gemütlich gemacht, als ihr Telefon klingelte.
„Salo?"
„Hei ich bin's." meldete sich Ella fröhlich. „Bin zu Hause, habe mir einen Tee gekocht und ganz viel Zeit zum reden."
„Das klingt gut." nuschelte Lilja, da sie sich gerade eine Gabel Nudeln in den Mund geschoben hatte.
„Wie war dein erster Notdienst auf dem Konzert?"
„Ach..." Lilja schnaubte unwillig. „Du darfst bitte nicht lachen, aber ich habe doch tatsächlich zuallererst den Sänger umgerannt."
„Echt?" Ella lachte dennoch leise auf. „Und, wie war es?"
„Was meinst du?" Lilja runzelte irritiert die Stirn, da sie mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte.
„Eigentlich meine ich: Wie hat er sich angefühlt?"
„Äh keine Ahnung. Es ging viel zu schnell. " log sie und versuchte das seltsame Gefühl bei den Gedanken daran zu verdrängen.
„Ach Schade. Mich hätte ja schon interessiert, ob Samu wirklich so trainiert ist, wie er auf den Bildern aussieht."
„Du kennst ihn?" rief Lilja und ihre Stimme klang unnatürlich hoch.
„Kennen ist vielleicht etwas übertrieben. Ich war mit ihm auf der gleichen Schule, er müsste zwei Klassen über mir gewesen sein. Er hat vor ein paar Jahren eine Band gegründet und ich bin letztens auf sein Album aufmerksam geworden. Habe es mir angehört und es gefällt mir. Außerdem hat er sich zu einem echt hübschen Kerl entwickelt."
„Davon hast du mir gar nichts erzählt." murmelte sie und stellte ihren Teller auf den Tisch zurück.
„Davon, dass ich mir ein Album gekauft habe?" Ella fand das Verhalten ihrer Freundin sehr
merkwürdig und hatte das Gefühl, dass sie etwas verbarg. „Sag mal Lilja, ist alles okay mit dir?"
„Hm... ja natürlich, wieso fragst du?" wich sie aus, obwohl sie wusste dass es nichts bringen würde.
„Weil ich dich seit gut 25 Jahren kenne."
„Da war ja was..." nuschelte Lilja und seufzte resigniert auf.
„Ja und deshalb kannst du mir nichts vormachen. Also, was ist los?"
„Eigentlich weiß ich das selbst nicht so genau."
„Wie wäre es, wenn du mir einfach von den letzten Tagen erzählst und ich das dann analysiere?"
„Okay." Lilja berichtete ihr von dem Konzert, der Begegnung mit Samu und der erfolgreichen
Wohnungssuche.
Ella hörte sich alles schweigend an und atmete am Ende tief durch. „Du willst das sicher nicht hören, aber der Teil von dir, den du seit der Trennung von Tahvo konsequent ignorierst ist wohl ziemlich auf Samu abgefahren."
„Das ist doch Unsinn." protestierte ihre Freundin sofort und schüttelte zudem noch mit dem Kopf.
„Wahrscheinlich wäre das mit jedem halbwegs attraktiven Kerl passiert. Ich bin schließlich nicht
aus Stein."
„Meinst du? Der Typ in der Bar vor drei Wochen war doch auch dein Typ gewesen und da ging es dir nicht mal annähernd so."
„Ja schon, aber der... der... das war etwas anderes weil..."
„Du hättest die Einladung annehmen sollen." unterbrach Ella leise, wohl wissend dass Lilja das gar nicht gefallen würde.
„Ich hätte... WAS?" rief sie auch sofort empört aus und stand von ihrem Sofa auf. „Ich treffe mich doch nicht mit einem Frauenheld! Der hätte mich mit seinem Charme verführt, einen weiteren Strich in seinem Bettpfosten geritzt und mich dann nie wieder angerufen.." Sie hatte begonnen aufgeregt hin und her zu laufen.
„Ich glaube kaum, dass er dich bei diesem Treffen sofort über die Schulter geworfen und ins Bett gezerrt hätte. " Ella musste kichern, da sie sich genau das jetzt vorstellte. „Zu einer Verführung gehören außerdem immer noch zwei. Also würde, meiner Meinung nach, nur das passieren was du auch willst und zulässt."
„Ich... äh.. hätte das natürlich nicht zugelassen und so war das auch gar nicht gemeint." stammelte die junge Frau verlegen.
„Also für mich klingt das, als hättest du Angst, dass er dir da doch gefährlich werden könnte. Und du dich nicht mit ihm treffen wolltest, um nicht in Versuchung zu geraten."
„Das ist nicht wahr! Ich will mich wirklich nicht mit ihm treffen und erst recht nicht mit ihm schlafen."
„Gott Lilja und was wäre bitte so schlimm daran, mit einem hübschen Kerl eine heiße unverbindliche Nacht zu verbringen? Wenn du das vorher schon weißt, dann tut es doch keinem weh. Und soweit ich gehört habe, soll Samu was das angeht echt einen guten Ruf haben..."
„So bin ich aber nicht." flüsterte sie und ließ sich zurück auf das Sofa sinken. „Ich kann mit keinem Mann schlafen, für dem ich nichts fühle. Außerdem hatte ich erst einen Freund und man sieht ja wie das gelaufen ist."
„Das weiß ich doch. Aber manchmal muss man auch mal was riskieren oder anders machen. Du verbietest dir schon viel zu lange wieder etwas zu fühlen. Da wäre unkomplizierter Sex schon mal ein Anfang gewesen."
Lilja wollte nicht weiter über ihre noch immer verletzten Gefühle und die Angst vor etwas Neuem reden. „Es ist wie es ist, ich habe nein gesagt und es so gemeint. Vielleicht habe ich mir da auch etwas eingebildet und übertreibe einfach nur. Ich konzentriere mich jetzt auf meine neue Wohnung und werde über den anderen Kram nicht weiter nachdenken. Danke für's zuhören."
„Okay. Ich komme übermorgen Abend vorbei und helfe dir beim packen."
„Gut, ich werde dann ein paar Kartons von Arbeit mitbringen. Du kannst um 19 Uhr da sein." Sie verabschiedeten sich und Lilja dachte noch eine Weile über das von Ella gesagte nach.
In Wirklichkeit ging es ihr weniger darum, dass sie bei Samu doch schwach werden und ihm körperlich verfallen könnte. Es war eher so, dass der erste Mann auf den sie seit Monaten wieder mal so reagierte, jemand war, bei dem Empfindungen nicht über sexuelles Interesse hinaus gehen durften. Sie hatte Angst, dass sie ihn dann doch mehr mögen könnte und im Anschluss wieder genau da landete, wo sie nach Tahvo hingekommen war.
Egal von welcher Sichtweise man es betrachtete, für sie kam ein unverbindliches Abenteuer nicht in Frage, vor allem weil Lilja nicht wusste, ob sie das nur als solches ansehen konnte.
Bei Samu war sie sich nämlich von vornherein sicher, dass er sich nur auf Frauen einließ, um sein Verlangen zu befriedigen und sie danach nicht mehr wieder traf. Da sprach auch generell nichts gegen, solange er das von Anfang an klar machte und die Frauen das auch verstanden. Lilja wusste nicht, ob er Frauen täuschte, um sie zu bekommen, obwohl sie sich das nicht vorstellen konnte. Mit seiner frechen und charmanten Art und seinem guten Aussehen, hatte er Lügen wahrscheinlich gar nicht nötig.
Seufzend fuhr sie sich durch die Haare. Sie dachte doch ernsthaft über Samu nach und sie hatte keine Ahnung, wie er das angestellt hatte. Sie mochte solche Männer normalerweise nicht und hatte nicht vor, bei ihm eine Ausnahme zu machen. Um den Kopf wieder frei zu bekommen, zog sie sich ihre Sportklamotten an und ging laufen. Es funktionierte tatsächlich und half ihr dann auch später schnell einzuschlafen.

When I get you, I will love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt