Kapitel 3

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Sie seufzte auf. „Ich meine nicht die üblichen Ausfälle oder das normale komische Verhalten, aber ich denke das können Sie unterscheiden. Wenn er also diese Symptome hat, sollten Sie mit ihm doch noch ins Krankenhaus fahren." beendete sie ihren Satz.
Samu schaute empört zwischen seiner Ärztin und Riku hin und her. Die beiden taten so, als würde er nicht genau neben ihnen liegen und und alles mitbekommen. Scheinbar war hier seine Meinung egal und das hatte ihm gerade noch gefehlt. Riku war, gleich nach Sami, sein engster Freund, konnte aber ziemlich nervig sein. Besonders in Situationen wo er sich im Recht wähnte und das hier war genau so eine.
„Ich werde drauf achten." versicherte er ihr und wendete sich Samu zu. „Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt. Aber jetzt ist dieser Stuhl immerhin keine Gefahr mehr. Und das: Ich hab es dir ja gesagt, verkneife ich mir mal."
Lilja's Behandlung war damit auch fertig und ein Blick auf die Uhr verriet, dass sie schon Überstunden gemacht hatte. Jetzt wäre das Konzert bereits seit einiger Zeit offiziell zu Ende, demnach hatten die Fans auch nur die letzten paar Lieder verpasst. Sie hatte alles, was es zu der Diagnose zu wissen gab, erklärt und konnte nun Feierabend machen.
Samu fuhr sich erschöpft durch die Haare und stöhnte gequält auf, da diese Geste ihn gleich noch schlimmere Kopfschmerzen verursachte. Natürlich konnte Riku sich sein „Ich hab's dir ja gesagt" nicht wirklich verkneifen, auch wenn er es sehr geschickt verpackte.
Plötzlich redeten seine Freunde und Kollegen laut durcheinander und er verlor den Überblick, wer was sagte. Der Tag war für ihn gelaufen und er hatte auf das Alles hier keine Lust mehr. Am liebsten wäre er jetzt alleine und am besten auch in seinem Bett.
Samu rieb sich über das Gesicht und überlegte, wie er jetzt am schnellsten dahin kam. Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an seiner Ärztin hängen, die es auf einmal sehr eilig hatte und schon auf dem Weg zur Tür war.
Er hatte plötzlich das Gefühl, dass er sie nicht so einfach gehen lassen konnte. Samu stand schnell auf und wäre fast wieder nach hinten gefallen. Das Zimmer drehte sich und seine Beine waren ganz wackelig, aber er ließ sich davon nicht aufhalten.
„Lilja?" rief Samu ihr schließlich hinterher, weil sie schon fast bei der Tür angekommen war. Er kam nicht so schnell voran und sah so die einzige Chance, um sie noch aufzuhalten.
Sie blieb tatsächlich stehen und drehte sich zu ihm um. Er lächelte erleichtert und beglückwünschte sich, dass er sich ihren Namen richtig gemerkt hatte. Er hatte sie nun eingeholt, blieb vor ihr stehen und schaute sie an.
Ihr Blick wurde regelrecht von Samus angezogen und Lilja fragte sich zum wiederholten Male, warum sie so auf ihn reagierte.
Er fuhr sich verlegen durch die Haare, zuckte kurz zusammen und atmete tief durch. „Ich weiß, dass es nicht üblich ist, aber du hast mir ja quasi das Leben gerettet... Also, äh... darf ich dir zum Dank dafür einen Kaffee ausgeben?" Er war selbst etwas verwundert über seine Frage und auch seine Bandkollegen hatten ihre Gespräche eingestellt und schauten interessiert zwischen ihnen beiden hin und her.
Lilja hatte noch eine medizinische Frage erwartet, deshalb überraschte sie diese Einladung schon erheblich.
Samu sah sie gespannt an und für eine paar Sekunden überlegte sie ernsthaft, wie es wäre das Angebot anzunehmen. Da sie aber das Talent hatte, an die falschen Männer zu geraten, und Samu genau so einer war, klingelten ihre Alarmglocken. Lilja wollte kein weiterer Name auf der langen Liste seiner Eroberungen und One Night Stands sein, deshalb siegte ihr gesunder Menschenverstand gegen diesen Mann, der eine so unglaubliche Anziehungskraft besaß.
Für einen kurzen Moment glaubte Samu, dass sie Ja sagen würde. Er war wirklich fasziniert von ihrer Augenfarbe, so ein intensives Grün hatte er bisher bei noch keiner Frau gesehen. Sie wirkte auf ihn geheimnisvoll, undurchschaubar, sogar ein bisschen melancholisch und er wollte unbedingt herausfinden, was sich dahinter verbarg. Dann änderte sich ihr Ausdruck und er ahnte, dass er eine Abfuhr bekommen würde.
„Ich denke da übertreiben Sie doch ein wenig Herr Haber. Ihr Leben musste nicht gerettet werden und ich habe nur meinen Job gemacht. Ich wünsche Ihnen gute Besserung." Sie drehte sich um und verschwand durch die Tür.
Samu starrte auf die geschlossene Tür und wäre am liebsten sofort im Boden versunken. Diese Abfuhr war echt unangenehm und er würde das nicht so einfach hinnehmen. 'Man sieht sich immer zwei Mal.' schoss es ihm durch den Kopf, als alles was von ihr zurück blieb der leichte Hauch von ihrem Parfüm war.
Er hatte keine Lust jetzt über den Sturz oder seine Niederlage zu reden, deswegen ignorierte er die teils belustigten, teils immer noch besorgten Gesichter seiner Freunde. „Ich will kein Wort von euch hören!" brummte er schlecht gelaunt. „Mir geht es gut, ich habe nur Kopfschmerzen und bin müde. Ich ziehe mich um und verschwinde nach Hause. Ihr könnt ja untereinander über mich reden und mich ansonsten morgen Nachmittag anrufen."
Lilja lief schnell durch die Gänge und versuchte sich nicht zu verlaufen. Ihre Gedanken waren noch bei der Situation mit Samu und sie schüttelte mit dem Kopf, um diese loszuwerden. Sie ging zu ihrer Liege, klappte sie ein und ließ den Blick nochmal durch die leere Halle schweifen. Es hätte sie schon interessiert, wie die Securitys das mit dem Fans geregelt hatten und wie die Stimmung war.
Langsam machte sich die Müdigkeit bei ihr bemerkbar und sie freute sich auf ihr Bett. Obwohl sie das ungute Gefühl hatte, dass sie sicherlich keinen ruhigen Schlaf finden würde.
Auf dem Weg zum Auto begegneten ihr noch ein zwei Fans, die wohl auf auf Neuigkeiten bezüglich ihres Lieblings warteten.
„Hallo, Sie sind doch die Ärztin, die Samu behandelt hat oder?" fragte die eine schüchtern und trat von einem Bein auf das andere.
„Ja das bin ich."
„Wie geht es ihm? Ist es schlimm?"
„Wenn er sich an meine Ratschläge hält, wird er in zwei Tagen wieder ganz der Alte sein." sagte sie, weil sie wegen der Schweigepflicht nicht mehr sagen durfte.
Das schien den beiden zu reichen, sie atmeten erleichtert auf und Lilja konnte zu ihrem Auto gehen.
Sie war froh, als sie zu Hause angekommen war, stellte ihre Tasche achtlos in die Ecke und ging noch kurz duschen. Morgen hatte sie frei und würde zuerst einfach nur ausschlafen
Bald lag sie im Bett und konnte nicht einschlafen. Sie war wirklich müde, aber sobald sie die Augen schloss, sah sie wieder den durchdringenden Blick und das freche Grinsen von Samu vor sich.
Seit ihrer letzten, schmerzvoll gescheiterten, Beziehung hatte sie es erfolgreich geschafft, sich auf ihren Job zu konzentrieren und sich keine Gedanken über Männer zu machen. Vielleicht hatte sie sich aber auch nur eingeredet, dass sie keine Männer braucht und alle Sehnsüchte gnadenlos ignoriert. Wenn sie ehrlich war, hatte sie einfach nur Angst erneut verletzt zu werden und wollte es genau deshalb auch gar nicht erst wieder versuchen.
Auch wenn sie sich das jetzt eingestand, wollte sie trotzdem nicht an ihm denken. Er war unverschämt, nahm sich viel zu wichtig und dachte sicher, er könnte mit seiner Art und dem guten Aussehen jede Frau erobern. Bei ihr hatte er sich da aber getäuscht und sie dachte an seinem ungläubigen Blick, als sie ihm den Korb gegeben hatte. Damit hatte er nicht gerechnet und sie fühlte einen kleinen Triumph dabei. Sie war bei ihm nicht schwach geworden und würde es auch nie werden. Samu Haber war nämlich das Gegenteil von dem Mann, den sie wieder in ihr Leben lassen würde.
Sie griff nach ihrer Wasserflasche, trank einen großen Schluck und streckte sich. Sie legte sich auf die Seite, kuschelte sich in ihre Decke und schlief irgendwann ein.
Samu beschloss zu Hause zu duschen, zog sich deshalb nur seine Jacke über und packte seine Sachen zusammen. Sein Kopf dröhnte, ihm war noch immer schwindelig und er fluchte leise vor sich hin.
Riku stellte sich mit verschränkten Armen dazu und beobachtete seinen Freund zunächst noch schweigend. „Bist du sicher, dass du in dem Zustand fahren kannst?" fragte er dann und klang skeptisch.
„Wie soll ich denn sonst nach Hause kommen?" Samu runzelte die Stirn. „Glaubst du etwa ich lass mein Auto hier stehen oder gehe zu Fuß?" schnaubte er und schüttelte den Kopf.
„Du könntest dir ein Taxi rufen oder mich fragen, ob ich dich fahre." schlug der Gitarrist vor und wartete Samus Antwort ab.
„Könnte ich." Samu wusste, Riku würde sich nicht abwimmeln lassen und er hatte auch keine Kraft mehr, um zu diskutieren. „Würdest du mich BITTE nach Hause fahren?" fragte er und versuchte nicht so genervt zu klingen, wie er sich fühlte.
„Also, wenn du mich so nett fragst, kann ich ja schlecht ablehnen." Riku grinste und Samu verdrehte die Augen.
Riku half seinem Kumpel beim tragen und sie verabschiedeten sich von den anderen. Die saßen alle noch Backstage, hatten jeder ein alkoholisches Getränk vor sich und würden auch noch eine Weile unterwegs sein.
Normalerweise würde Samu auch dabei sein, sich mit Sami betrinken und im Laufe des Abends seine Eroberungskünste an einer hübschen Frau austesten. Nach so einer Party ging er selten alleine nach Hause.
Der Drummer hob grinsend sein Bier. „Bekommt ihr das so hin oder soll ich Riku Suzannas Krankenschwester Kostüm vom letzten Halloween leihen?"
Die anderen lachten dämlich, was wohl auch am Alkoholpegel lag. Wäre es ein Anderer gewesen, hätte er sicher auch mit gelacht. So warf Samu seinen Freund nur einen vernichtenden Blick zu.
„Halt einfach die Klappe Sami und lass mich in Ruhe." Er folgte Riku zum Auto, gab ihm seinen Schlüssel und ließ sich auf dem Beifahrersitz fallen.
Riku sagte während der Fahrt nicht viel, schielte nur ein paar Mal beunruhigt zu Samu. Der hatte die Augen geschlossen, erhoffte sich so einer unnötigen Unterhaltung aus dem Weg zu gehen und hatte damit Erfolg.
Als sie bei Samu zu Hause angekommen waren, parkte Riku den BMW und gab ihm den Schlüssel zurück.
„Ins Bett willst du mich aber nicht auch noch bringen, oder?" brummte Samu als Riku ihn nach drinnen folgte.
„Nein, aber ich muss ja auch wieder zurück kommen. Ich dachte, ich rufe mir ein Taxi und darf vielleicht die paar Minuten bei dir oben warten?" Er kannte die Launen und Stimmungsschwankungen des Sängers bereits und nahm solche Sprüche schon lange nicht mehr persönlich.
Samu merkte schnell, dass er über reagiert hatte und entschuldigte sich bei Riku. „Schon okay, war ein anstrengender und aufregender Tag. Ich lass dich jetzt auch in Ruhe und mache dir erst morgen Vorhaltungen, okay?"
„Das ist so nett von dir, ich freu mich schon drauf."
In dem Moment klingelte der Taxifahrer und Riku verabschiedete sich.
„Gute Besserung. Wenn was ist, melde dich okay?"
„Jaja wird schon nichts sein. Ich werde jetzt duschen und mich dann hinhauen. Ich melde mich morgen."
Riku warf ihm noch einen letzten besorgten Blick zu und verschwand dann im Treppenhaus. Samu war schon froh solche Freunde zu haben, auch wenn es manchmal anstrengend war. Aber er war schließlich auch nicht einfach.
Samu duschte schnell und verzichtete wegen der Wunde auf das Haare waschen. Danach zog er sich nur eine Shorts über und legte sich ins Bett.
'Zum Glück halten sich solche Unfälle in Grenzen.' überlegte er, als er noch nicht schlafen konnte. 'Obwohl Mann sich von so einer hübschen Ärztin sehr gerne versorgen lässt.'
Er wusste nicht, wie sie das gemacht hatte, aber ihr Verhalten weckte seinen Kampfgeist. Und, wenn er ehrlich war, auch sein Verlangen. Ihre Augen kamen ihm wieder in den Sinn und er wollte unbedingt ergründen, was sie wohl zu verbergen hatte. Ihr trauriger Blick ließ ihn nicht los und verfolgte ihm selbst noch bis in dem Traum, als er schon eingeschlafen war.
Lilja wurde am nächsten Morgen durch die laute Musik ihrer Nachbarn wach und streckte sich zuerst ausgiebig. Sie schaute auf ihren Wecker und zog sich seufzend die Decke über den Kopf. Es war erst 9 Uhr und sie hätte noch eine ganze Weile schlafen können.
Um 15 Uhr würde sie sich eine Wohnung angucken und sie freute sich schon sehr auf diesen Termin. Sie wohnte in dieser Wohnung, seit sie damals bei ihren Eltern ausgezogen war und Lilja brauchte jetzt etwas anderes. Die Wohnungen in diesem Gebäude waren für Studenten und Auszubildende gedacht und so langsam war sie aus dem Alter raus.
In ihrer Studienzeit war diese Wohnung genau das richtige gewesen. Sie hatte eine gute Lage in der Stadt, sie war günstig und hatte eine Haltestelle direkt vor der Tür. Leider war hier aber auch immer etwas los und man hatte selten vor 23 Uhr Ruhe. Das Haus war schlecht isoliert und man konnte oft die Schritte und Gespräche der Nachbarn hören.
Sie hatte sich schon vier Wohnungen in den letzten zwei Wochen angeguckt und keine war bisher die richtige gewesen. Die neue Wohnung sollte auf alle Fälle eine Badewanne, einen Balkon und im Idealfall drei Zimmer haben. Diese Eigenschaften waren ihr wichtig und sie wollte sich diesmal nicht mit weniger zufrieden geben.
Sie arbeitete viel und brauchte in der wenigen Freizeit dringend einen schönen Ort um sich zu entspannen. Das hatte sie hier nicht und merkte auch, wie ihr das zu schaffen machte.
Sie stand auf, machte ihr Radio an und ging unter die Dusche. Der gestrige Tag kam ihr in den Sinn und schon hatte sie wieder seine tiefe Stimme im Ohr, sah seine Augen vor sich, erinnerte sich an seinen intensiven Blick und...
„Geh mir aus den Kopf!" rief sie laut und warf ihre Hände in die Luft. Dieser Kerl war unmöglich, frech und überhaupt nicht ihr Typ, versuchte sie sich einzureden. Sie habe weder die Lust, noch die Zeit, um sich wieder mit einen Mann zu beschäftigen, egal wie gut aussehend und interessant er war.
Lilja ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu kochen. Sie hatte noch keinen Hunger, deshalb setzte sie sich mit einer kleinen Schüssel Cornflakes vor den Fernseher. Es war schon eine Weile her, seit sie sich die Zeit für so etwas genommen hatte und es fühlte sich gut an. So verbrachte sie die nächsten Stunden und fühlte sich tatsächlich recht entspannt, als sie sich auf dem Weg zu der Wohnung machte.
Diese lag in einen ruhigeren Bereich von Helsinki und Lilja war wirklich gespannt, was sie erwarten würde. Sie war etwas zu früh da, deswegen hatte sie noch Zeit um die Gegend zu erkunden. Hier wohnten fast ausschließlich Leute, die dem Mittelstand angehörten und einige Familien. Also eigentlich genau richtig für sie, dachte sich Lilja und lächelte.
Die Wohnung war im ersten Stock, hatte einen Balkon und drei Zimmer. Der Preis war okay und die Nebenkosten konnte sie sich auch leisten.
Der Vermieter kam pünktlich und machte auf Lilja auch einen guten Eindruck. Die Wohnung war erst vor wenigen Wochen renoviert worden und hatte eine neue Einbauküche bekommen. Die Räume hatten hohe Decken, große Fenster und waren Lichtdurchflutet. Laut dem Vermieter war die komplette Wohnung gut isoliert und man bekam von seinen Nachbarn kaum etwas mit.
Im Erdgeschoss wohnte eine ältere Dame und gegenüber ein Geschäftsmann, der nur alle paar Wochen zu Hause war.
Auch das Bad war im Gegensatz zu ihrem riesig und hatte eine große Badewanne, in die sie sich sofort verliebte. Sie musste sich echt beherrschen, um nicht zu viel Begeisterung zu zeigen.
Das klang alles zu perfekt um wahr zu sein und in Gedanken war sie bereits dabei alles einzurichten.
„Zu der Wohnung gehört auch ein Kellerabteil und ein Stellplatz auf dem Hinterhof." teilte ihr der Vermieter mit.
Sie schauten sich noch den Keller und den Hof an und Lilja hatte das Gefühl, hier richtig zu sein. Er beantwortete ihr alles was sie wissen wollte und stellte ihr im Gegenzug auch Fragen zu ihrer finanziellen Situation und ihrem Job.
„Zu wann ist die Wohnung denn bezugsfertig?" fragte sie, weil sie diese Wohnung wirklich haben wollte.
„Die Wohnung ist zu sofort frei. Wann könnten Sie denn einziehen?"
„Ich habe noch drei Wochen Kündigungsfrist bei meiner alten Wohnung, also könnte ich zum nächsten 1. hier einziehen. Wie viele Interessenten haben Sie denn noch?"
„Es haben sich bereits ein paar die Wohnung angeschaut, aber bisher war kein geeigneter Mieter dabei. Bei Ihnen bin ich da ganz anderer Meinung und ich würde ihnen die Wohnung gerne vermieten."
„Würden Sie denn noch warten? Ich habe wirklich großes Interesse an der Wohnung, vor allem da ich auch schon einige angeschaut und bei meiner aktuellen Wohnung bereits gekündigt habe."
Er überlegte kurz und fuhr dann fort. „Wissen Sie was? Sie bekommen die Wohnung, wenn Sie möchten. Ich mache die Unterlagen fertig und Sie können sich den Schlüssel Ende der Woche abholen. Dann haben Sie noch zwei Wochen Zeit sich in Ruhe einzurichten. Mietvertrag unterschreiben wir dann auch."
Lilja ergriff seine ausgestreckte Hand und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Können Sie am Freitag so gegen 10 Uhr nochmal vorbei kommen?"
„Ja das passt gut, ich habe an dem Tag Spätdienst."
„Gut Frau Salo, dann machen wir das so. Bis Freitag." Sie verabschiedeten sich und Lilja ging zum Auto.
Sie war so froh, dass ihre Suche erfolgreich war und sie keine Angst wegen ihrer bereits gekündigten Wohnung haben musste. Als er außer Sichtweite war konnte sie sich nicht beherrschen, sie fing an zu jubeln und tanzte vor ihrem Auto herum. Dann steigt sie ins Auto, holte sich im Supermarkt noch eine Pizza und fuhr nach Hause.
Das Suchen und Warten hatte sich gelohnt, sie hatte eine echt tolle Wohnung gefunden.
Sie hatte ihre Sommerklamotten bereits in Kartons gepackt und weil sie gerade so gut drauf war, stellte sie das Radio an und machte sofort weiter. Die nächsten Tage würden stressig werden und sie wusste nicht, wann sie dafür wieder Zeit haben würde. So verbrachte sie den restlichen Tag und fiel Abends dann erschöpft, aber glücklich ins Bett.

When I get you, I will love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt