Hätte mir vor einem Jahr jemand davon erzählt, dass es auch in Echt Orkschlachten gab, ich hätte ihn komisch angeschaut und zugleich mir gewünscht, ein Teil dieser Welt zu sein. Nun saß ich hier an diesem mit einem weißem Tuch bedeckten Tisch und lauschte den Gesprächen der Anderen. Wind rauscht durch die Eiche und die Erle erzittert. Im meinem Kopf gehe ich die Fakten durch, die ich mir merken muss. Mein Name, meine Herkunft, mein Beruf. Gebannt höre ich zu, wie der Tavernenbesitzer von Events erzählt, bei dem die Polizei die Wanderer beruhigen musste, dass die Skelette, die sie im Wald gefunden haben, gar keine waren, sondern einfach nur Kunstknochen, die die lieben LARP Spieler im Wald verteilt haben, um ihren Plott spielen zu lassen. Ich trank aus meinem Lehmkrug. Das Wasser neigte sich dem Ende zu und so beschloss ich in die Taverne, die eigentlich eine Grillhütte war, hineinzugehen und mir aus den großen Wasserkrügen nachzuschenken. In den kleineren Krügen war etwas mit Geschmack drinnen. Doch Wasser war und blieb mein Lieblingsgetränk. Mein Blick berührte das Essen. Ich streifte den Salat mit der Hirse und den Granatapfelkernen. Mein Blick wanderte weiter, hin zu den Teigtaschen. Ich nahm mein Glas und griff mit der anderen Hand nach einer der Teigtaschen. Auf dem Weg nach draußen, biss ich genüsslich herein. Die Füllung mit den Pilzen erfreute meinen Magen.
„Wenn ein Ork dich angreift, ist es nie verkehrt, einen Heiler auf deiner Seite zu haben. Oft verletzen sich die Menschen gar nicht an den LARP Waffen, sondern vielmehr durch Stürze und sonstigen Unvorsichtigkeiten. Wenn du der Heilergilde beitrittst, kannst du gerne an meiner Seite kämpfen." Der hochgewachsene Mann sah mich mit blauen Augen an. „Und sei gewarnt, es ist nicht immer richtig auf der guten Seite zu kämpfen. Zumindest ist es nicht immer sicher. Und wenn niemand einen Ork spielen würde, bräuchte es auch niemanden, der bereit ist, gegen sie zu kämpfen."
Nachdenklich nickte ich, doch zugleich schüttelte ich den Kopf. „Wenn es keine Orks gebe, gegen die ich kämpfen muss, kann ich die Zeit für wichtigere Sachen nutzen."
„Aber du spielst keine Schlacht, um am Ende nicht an ihr teilzunehmen."
Zögerlich legte ich meinen Kopf schräg. Die Schlachten sollten Spaß machen, dennoch hielt ich nichts vom Töten. Aber du musst nur heilen... flüsterte eine Stimme in meinem Hinterkopf.
„Du entschuldigst mich bitte. Ich bin durstig und muss mir erst was zu trinken nachfüllen."
„Sicher. Bist du bei einer Runde Cup dabei?"
Ich nickte und versuchte das Wort Schwedenschach in meinem Kopf in Cup umzuwandeln. Dies gelang mir jedoch nur so halbwegs.
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Dreimal, im Tanz der fallenden Blätter
PertualanganBeachcleaning, Bäume zurecht stutzen und beim Museum helfen Bei einer freiwilligen Arbeit, die Yara in Siglufjörður verbringt, lernt sie Noé und Loni kennen. Gemeinsam mit den beiden macht sie sich auf den Weg in ein Abenteuer. Neben dem Klettern, d...