Meant to be (Flo Wirtz)

Chapter 18

Ich machte mich auf den Weg zu Mia. Es war eine Weile her, seit wir das letzte Mal richtig Zeit miteinander verbracht hatten, und ich freute mich darauf, sie endlich wiederzusehen. Mia war meine beste Freundin, schon so lange ich denken konnte. Egal, was passierte – ob Drama mit meinen Eltern oder Unsicherheiten mit Flo –, sie war immer diejenige, die mir Halt gab.

Als ich bei ihr ankam, begrüßte sie mich mit einem breiten Grinsen und einer festen Umarmung. „Da bist du ja endlich!" sagte sie und zog mich in ihre Wohnung. „Ich hab dich vermisst, Elina."

„Ich dich auch, Mia", antwortete ich und ließ mich auf ihr Sofa fallen. „Es ist so viel passiert, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll."

Mia lachte, setzte sich neben mich und reichte mir eine Tasse Tee. „Dann fangen wir doch am besten mit dem Wichtigsten an: Wie läuft's mit Flo?"

Ich spürte, wie sich ein warmes Lächeln auf mein Gesicht schlich. „Es läuft wirklich gut. Er ist so... toll. Ich meine, wir hatten natürlich unsere Momente, aber wer hat das nicht?"

„Oh Gott, ja", Mia schüttelte den Kopf. „Ich hab das Gefühl, ihr seid inzwischen so was wie das Traumpaar."

Ich lachte. „Ach, jetzt übertreibst du. Aber ja, es fühlt sich echt richtig gut an. Es ist nur irgendwie komisch, zu merken, dass plötzlich jeder in der Uni mich anders behandelt, nur weil ich jetzt mit ihm zusammen bin."

„Die Leute sind halt oberflächlich", meinte Mia achselzuckend. „Aber hey, du hast Flo und ich bin mir sicher, er mag dich nicht wegen all dem. Das ist das Wichtigste."

„Ja, das stimmt." Ich nippte an meinem Tee und warf ihr einen neugierigen Blick zu. „Aber genug von mir. Was ist mit dir? Du siehst aus, als hätte dich etwas beschäftigt."

Mia seufzte und lehnte sich zurück. „Ja, da gibt's was, was mich schon länger nervt. Es geht um meinen Bruder."

„Deinen Bruder? Was ist mit ihm?" fragte ich, neugierig, worauf sie hinauswollte. Mias Bruder war ein bisschen jünger als wir, und ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen.

„Also... er hat jetzt eine Freundin", begann sie zögerlich und rührte in ihrem Tee. „Das Problem ist nur, dass sie viel älter ist als er. Sie ist 30."

„30?" wiederholte ich überrascht. „Okay, das ist... schon ein größerer Altersunterschied."

Mia nickte. „Ja, genau das meine ich. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Er ist erst 20. Ich meine, klar, er ist volljährig und kann tun, was er will, aber... es fühlt sich einfach falsch an. Sie ist älter als wir, und ich weiß nicht, ob sie wirklich gute Absichten hat."

Ich konnte ihren Unmut verstehen. „Hast du denn schon mal mit ihm darüber gesprochen?"

„Ja, aber er blockt total ab. Er sagt, ich solle mich nicht einmischen und dass er alt genug ist, um selbst zu entscheiden. Und vielleicht hat er ja auch recht... aber ich mache mir Sorgen. Was, wenn sie ihn ausnutzt?"

Ich legte meine Hand auf ihre und schaute sie mitfühlend an. „Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst. Aber du weißt ja selbst, wie das ist – je mehr du versuchst, ihm etwas auszureden, desto mehr wird er sich wahrscheinlich dagegen sträuben."

Mia nickte seufzend. „Ja, das befürchte ich auch."

„Vielleicht solltest du ihn einfach unterstützen", schlug ich vor. „Zeig ihm, dass du für ihn da bist, egal was passiert. Wenn die Beziehung echt ist, wird er das umso mehr schätzen. Und wenn sie nicht gut für ihn ist, dann wird er das irgendwann selbst merken. Aber du solltest aufpassen, dass du nicht zu viel Druck machst, sonst könnte das zwischen euch stehen."