Y⃥u⃥n⃥h⃥o⃥ P⃥o⃥v⃥:„Danke, dass du an meiner Seite bist", flüstert mein bester Freund glücklich und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen in den bezaubernden Nachthimmel, welcher voller Sterne hell leuchtet, meine Mundwinkel sich ebenfalls zufrieden nach oben erheben. „Danke, dass du mich nie weggestoßen hast", erwidere ich gedankenlos, während mein Gegenüber mit dem Kopf und Rücken vorsichtig an dem robusten, breiten Ast neben mir liegt, sein rechtes Bein entspannt baumelt, die festgezogenen Schnürsenkel seiner naturnahen beschmutzten, eigentlich beigen, Converse, jene ich ihm aufgeregt zu seinem 25. Geburtstag schenkte, leicht mitwippen. „Du hast deine Schuhe mitgenommen?", unterbreche ich die angenehme Stille zwischen uns überrascht. „Jup, sie sind von dir, selbstverständlich kann ich die zwei unter keinen Umständen zurücklassen", beschmunzelt der Jüngere seine eigene Antwort sonnig, weswegen mein Herz augenblicklich einen ganzen Takt schneller schlägt. Er ist so ein niedliches Küken.
Sein linkes Bein zieht der Kleinere gähnend ein bisschen näher an sich heran, um mehr Sicherheit und Halt zu erlangen, da er dieses zuvor gegen den umfangreichen, starken, gesunden Baumstamm lehnte. Ich hingegen finde erfolgreich Bequemlichkeit darin, meine Handgelenke über meinen Kopf risikofrei zusammenzubinden, meinen leichten, nicht allzu sperrigen, Rucksack ebenfalls an einem Ast neben meiner linken Schulter problemlos anzubinden. Mit meinem Rücken zum Stamm lege ich müde den Kopf in den Nacken, während ich, so gut es mir aktuell möglich ist, meinen Körper ausgiebig strecke, einen Fuß nach dem anderen kurz dehne, ausgelaugt zu meinem besten Freund blicke, der meine intuitive Idee anerkennend nachahmt, somit geduldig seine Hände über den Kopf fixiert, damit er in der Nacht keineswegs hinunterfällt und die Zombies ihn offenarmig, dankbar knurrend infizieren können oder jemand sich unabsichtlich das Genick bricht, da es doch ein paar Meter sind, bis uns der Boden unter den Füßen begrüßen kann.
„Ich hätte nie gedacht, dass wir so weit weg von jeglicher Zivilisation leben. Ich meine, sieh uns an! Wir schmiegen uns an einen verdammten Baum, welcher unser Gewicht trägt, vertrauen zuversichtlich, dass unsere einmalige Existenz morgen keinesfalls zu Ende geht, weil wir uns tiefgründig versprochen haben, um jeden Preis zurück in die Normalität zu kämpfen. Das fühlt sich surreal an", starrt der Gelb-Orangehaarige witzelnd in den strahlenden Himmel, ehe mein Blick besorgt zu meinem linken Oberschenkel fällt, jener erneut qualvoll zu pochen beginnt. „Ja, da hast du Recht", kommentiere ich kleinlaut, traue mich keineswegs, dem Erwachsenen ansatzweise in die Augen zu schauen, betrachte lieber in Gedanken fluchend das Blut getränkte Stofftuch. Eine Welle der Sorgen überschwemmt mich dröhnend, weil sich sowohl Schuld als auch Nervosität vermischen, mir alle Erinnerungen dominierend hochpressen, ich keine Chance habe, sie zu unterdrücken.
„Ich bin so erschöpft. Gute Nacht", zwinge ich mir reuevoll ein leicht verkrampftes Lächeln auf, jedoch kann man es zu meinem Vorteil schwer in der Dunkelheit erkennen. „Gute Nacht. Morgen müssen wir weiter in Richtung Süden, also sollten wir unsere Kräfte mittels Schlafs auftanken", sprich der ehemalige Kellner neutral mit geschlossenen Augen, ehe ich zustimmend brumme, meine Sicht schwarz wird, denn zumindest versuchen zu dösen wäre definitiv eine positive Überlegung.
Obwohl die furchteinflößenden Gedanken von dem unvergesslichen Tag, welcher die Verschwörungen meines Schwarmes unter anderem bestätigte und uns leider neue, grausame Eindrücke ermöglichte, blitzend in mein Gedächtnis schießen, bekomme ich es irgendwann hin, meinen Körper ein Stückchen zu entlasten, siegesreich in einem leichten Halbschlaf zu dämmern.
„Haben wir alles?", wendete sich der Feuermeister seufzend, dennoch mit deutlicher Sicherheit in den Augen, zu mir, während ich Herzklopfen habend die Koordinaten abgelenkt in die elektronische Navigation in dem leicht veralteten, tarnbaren Auto einblenden ließ, der 25-Jährige selbstsicher den Gurtstecker in sein passendes Gegenstück klickte. „Soweit ich weiß, ja. Unsere Rucksäcke sind praktisch, Proviant ist eingepackt, die Finanzielle Versorgung belastet uns ebenso nicht, die Karten sind von dir studiert worden. Es dürfte uns an nichts mangeln. Außerdem ist im Krankenhaus vor drei Tagen eine hochschwangere Frau eingeliefert worden, die aber am nächsten Tag auf mysteriöse Weise verschwand. Selbstverständlich ist sowas meldepflichtig, was ich auch im nächsten Moment getan habe, gefunden hat die Polizei sie dennoch nicht. Sie tat mir echt leid, vor allem können die Wehen durch Stress, Aufregung oder dergleichen früher einsetzen. Ich meine es todernst, das nächtelange Recherchieren über dieses merkwürdige Projekt „Forschung der Proteinbarriere zwischen Tier und Mensch" wird sich auszahlen, schließlich bezweifle ich es, dass sie tatsächlich nach Vorgabe forschen oder ihnen wurde etwas anderes beauftragt", erzählte ich bedrückt, während sich Mingis Gesichtsausdruck sofort bemitleidend verzog. Bevor sich eine erdrückende Stille ausbreiten konnte, legte der Besorgte sanft seine linke Hand an meinen rechten Oberschenkel.
DU LIEST GERADE
It's a matter of life or death - Ateez
Fiksi Penggemar„Was ist, wenn die Wissenschaft uns verarscht und eigentlich ein abscheulicheres Projekt geplant hat?" „Dann müssen wir es finden und sie mit allen möglichen Mitteln aufhalten! Das Labor und die plötzlich verschwundenen Menschen, das kann keinesfal...