Hey, meine Lieben und Happy Halloween!
Passend zur Geisterstunde gibt es hier einen kleinen feinen Oneshot zu Emil Jakobsen und Mathias Gidsel. Ich erfülle damit den Wunsch der lieben Monique. Ihr könnt euch heute selbst entscheiden, welches Ende ihr wählt. Lasst es mich gern wissen. ;)
Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen.
Liebe Grüße
Melinah
Triggerwarnung: Clowns, Grusel, Psychospielchen...-----
Mathias betrat den Raum, in dem die Halloweenparty schon in vollem Gange war. Er hasste Halloween. Nie erkannte man, wer unter dem Kostüm war und ständig wurde man erschreckt. Kinder klingelten an der Tür, was ihn wahnsinnig nervte und dann spielten sie auch noch irgendwelche dummen Streiche. Er hatte kein Kostüm angezogen, lediglich einen Pullover mit einem Kürbis drauf und eine schwarze Jeans. Eigentlich hatte er auch überhaupt keine Lust auf diese Party, aber Emil hatte ihn überredet. Und wenn Emil schonmal in der Nähe war, dann nutzte er jede Gelegenheit, ihn zu treffen. Also war er nun hier. Schon am Eingang wurde ihm ein Cocktail in die Hand gedrückt. Blutrot und mit einem Gummiauge mit saurer Füllung darin. Angewidert hatte er probiert und ihn dann gleich wieder abgestellt. Mathias suchte Emil, würde ihn aber in der Menschenmenge mit Kostüm niemals erkennen. Anrufen brachte nichts, er würde es nicht hören. Plötzlich sah Mathias, wie jemand von der Seite sehr schnell auf ihn zukam. „BUH!!" Er erschrak und zuckte zusammen. Ein teuflisches Lachen war die Antwort und die Person zog weiter. Das gleiche passierte noch viermal, bis es ihm reichte. Er hatte keine Lust auf diesen Mist und wollte nach Hause. Allerdings gab es für ihn kein Entkommen aus der Masse an feiernden Halloweenfanatikern. Überall sah er Geister, Teufel, Filmbösewichte, Hexen und Axtmörder. Manche sahen so echt aus, dass er es mit der Angst zu tun bekam. Langsam stieg Panik in ihm auf, er wollte wirklich raus aus diesem Raum. Sein Herz schlug schneller und sein Atem beschleunigte sich. „Emil?", rief er, doch das würde natürlich nichts bringen. „Emil!" „Emil?", antwortete ein Gespenst neben ihm. Stirnrunzelnd sah er die Person an, die nur lachte und weiterging. „Emil!" Mathias sah sich um. „EMIL!" „Emil?", hörte er einen Teufel neben sich. Was ging denn jetzt ab? Er wich ein paar Schritte zurück und stieß gegen eine große Gestalt. „Sorry", murmelte er und wollte weggehen, wurde allerdings festgehalten. „Aber aber... Wo willst du denn hin?" „Ich äh..." Ein leises Lachen war die Antwort. „Bleib doch hier, Süßer." „Emil, bist du das?" „Wenn du willst, dann bin ich Emil." „Oh... Ähm... Nein, danke." Er riss sich los und bahnte sich weiter seinen Weg durch die feiernden Leute. Immer wieder stieß er gegen tanzende Körper, aber seinen Freund fand er nicht. „Emil?!" „Hier!", antwortete irgendjemand. „Wo bist du?" „Hier", kam es aus einer anderen Richtung. „Hör auf damit! Wo bist du, Emil?" „Ich bin hier. Komm her." Wieder eine andere Richtung. Mathias drehte sich im Kreis und konnte nicht fassen, dass sein Freund ihn so auf den Arm nahm. „EMIL!", schrie er noch einmal und plötzlich wurde es ganz still. Die Musik ging aus, die Menschen hörten auf, zu tanzen, keine Stimmen waren mehr zu hören. Stattdessen bildete sich ein Kreis um ihn herum. Alle starrten ihn an.
Langsam sah Mathias sich um. Bildete er sich das ein oder kamen die Leute näher? „Emil?", fragte er vorsichtig. „Ich bin hier." Die Stimme kam von mehreren Seiten gleichzeitig. Mathias bekam Angst. „Das ist nicht lustig, Jakobsen! Hör auf mit dem Scheiß und zeig dich." Wieder Stille. In diesem Moment entschied er, dass er einfach nur noch ganz schnell hier raus wollte. Doch als er loslief, sprangen alle auf ihn zu. Hände griffen nach ihm, rissen an seiner Kleidung, seinen Haaren, stießen ihn an und zerkratzten ihm die Arme und das Gesicht. Irgendwie schaffte er es dennoch nach draußen. Schwer atmend lehnte er sich neben der Tür an die Wand. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte mit zitternden Fingern Emils Nummer. „Mathias? Wo bist du?" Sein Freund klang panisch. „Draußen vor der Tür." „Mathias? Wo bist du?", wiederholte Emil. „Ich bin draußen! Kannst du bitte herkommen? Ich geh nicht wieder rein." „Wo bist du?" „Draußen, verdammt! Ach, weißt du was? Ich geh nach Hause." Er legte auf und lief los. Es war kalt und zu allem Übel regnete es auch noch. Natürlich hatte er keine Jacke. Innerlich verfluchte er Emil für diese Schnapsidee und sich selbst, dass er sich darauf eingelassen hatte. Er bog ab in eine recht dunkle und enge Gasse. Gruselig. Sein Telefon klingelte. „Emil?" „Mathias? Wo bist du?" „Ich gehe nach Hause. Wir sehen uns morgen, ich schreibe dir." „WO BIST DU?" Genervt legte der Däne auf. Anscheinend machte es seinem Freund Spaß, ihn zu ärgern. Er fragte sich, warum er das machte. Sie verstanden sich doch gut. Kopfschüttelnd lief er weiter. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich und lief etwas schneller. „Hey!" Er reagierte nicht. „Gidsel!" Das war die Stimme von Rasmus Lauge. Was machte der denn hier? Er müsste eigentlich in Dänemark sein. Verwirrt blieb Mathias stehen und drehte sich um. Sein Teamkollege aus der Nationalmannschaft kam näher, maskiert mit einer Clownsmaske. „Hey, wo willst du denn so schnell hin?" „Nach Hause. Ich war auf dieser dämlichen Party, aber das war ganz komisch und..." „Wo willst du denn so schnell hin?", wiederholte Rasmus. Mathias runzelte die Stirn. „Ins Schwimmbad", antwortete er. „Wo willst du denn so schnell hin?" In dem Moment erkannte er, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. „Rasmus? Was ist das hier für ein Spielchen?" Keine Antwort. „Nimm die Maske ab, okay?" Langsam ging er rückwärts und hörte, wie Rasmus lachte. Er drehte sich um und rannte los, raus aus der Gasse. Er bog ab, in die nächste dunkle Gasse. Hatte er sich verlaufen? Hier war er noch nie gewesen. Er rannte weiter, doch aus irgendeinem Grund kam er nur von einer Gasse in die nächste. „Mathias!", rief es wieder hinter ihm. Er blieb nicht stehen. Irgendetwas war ganz komisch und er wollte nur noch nach Hause. „Bleib stehen, Mathias!" Wieder schlug er einen anderen Weg ein. „Mathias!" Wieder erkannte er die Stimme. Es war Magnus Saugstrup. Der eigentlich in Magdeburg sein müsste. Sein Verstand schien ihm einen Streich zu spielen. „Mathias! Bleib stehen, Mathias!" Niemals. Je weiter er lief, desto leiser wurde die Stimme und verschwand schließlich ganz. Er verlangsamte seinen Schritt und versuchte, zu Atem zu kommen. Endlich sah er ein Licht am Ende der Gasse und ging darauf zu. Doch plötzlich schob sich ein Schatten in den Lichtkegel. Die Silhouette erkannte er sofort. Es war Emil. Erleichtert atmete er auf und ging weiter. „Emil, Gott sei Dank." „Mathias?" „Ja, ich..." Emil kam auf ihn zu. „Gut, dass du hier bist." „Klar, ich hab dich gesucht. Du warst plötzlich weg." Emil nahm ihn in den Arm und Mathias seufzte. „Danke." „Was ist denn los mit dir? Bist du gerannt?" „Ja! Ich hab komische Stimmen gehört, ich glaube ich muss mich hinlegen." „Stimmen?", fragte Emil. „Von Lauge und Saugstrup." „Vielleicht brauchst du einen Arzt", lachte sein Mitspieler. „Na komm, gehen wir heim." Er fasste Mathias' Hand. Emils Griff war fest und sicher und Mathias ließ sich von ihm führen. Doch auch jetzt kamen sie nur durch dunkle, enge Gassen und wieder wunderte sich Mathias. „Wo gehen wir denn hin?", fragte er unsicher. „Nach Hause", antwortete Emil. „Aber hier war ich noch nie." „Du hast dich ja auch verlaufen und hörst Stimmen. Keine Sorge, ich weiß, wo es lang geht." „Emil?" „Ja?" „Welches Spielchen wird hier gespielt? Den ganzen Abend ist es schon komisch." „Keins. Beruhige dich, Mathias." Sein Griff wurde fester und er ging weiter. Der Jüngere versuchte, seine Hand freizubekommen, doch er hatte keine Chance. „Lass mich los, Emil." „Wir gehen nach Hause." „Bitte lass mich los, du tust mir weh." „Bist du empfindlich", meinte er genervt, ließ aber nicht los. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht, das war Mathias klar. Er atmete tief durch, riss sich mit Schwung los und rannte los. Doch Emil war schneller als er und hatte ihn schnell eingeholt. „Was soll denn das?", säuselte er und drückte ihn gegen die kalte Steinwand. „Wo willst du denn hin?" Mathias zitterte. „Emil... Lass mich los." „Das geht leider nicht", brummte er und plötzlich sah Mathias aus dem Augenwinkel eine Klinge aufblitzen. „Emil? Was ist denn los mit dir? Wir sind Freunde! Was hast du vor?" „Freunde?" Der ältere Däne lachte laut auf. „Wir sind keine Freunde. Du nervst mich tierisch!" „Was?", fragte er tonlos und spürte im nächsten Moment einen unsagbaren Schmerz. Er schrie und sank zu Boden.
Mathias wachte schweißgebadet auf und schreckte hoch. Emil neben ihm setzte sich ruckartig auf. Der Schrei seines Freundes hatte ihn geweckt. „Mathias? Was ist denn los?" Mit aufgerissenen Augen sah der Däne seinen Freund an. Emil streckte die Hand aus und berührte ihn an der Schulter. „Nicht!", rief der Jüngere und sprang aus dem Bett." „Hey, ganz ruhig. Du hast schlecht geträumt." Emil stand auf und ging vorsichtig auf ihn zu. Mathias wich so weit zurück, bis er mit dem Rücken an der Zimmerwand stand. „Komm nicht näher!" Seufzend blieb Emil stehen, er kannte es schon, dass Mathias Alpträume hatte, doch so sehr geschrien hatte er noch nie. „Du hast wieder schlecht geträumt. Willst du mir davon erzählen?" „Ich... Ich... Du..." Er zitterte am ganzen Körper. Emil blieb, wo er war, um ihn nicht noch mehr zu verschrecken. Langsam und stockend erzählte Mathias und als er an die Stelle kam, an der Emil ihn gegen die Wand gedrückt hatte, fing er an, zu weinen. „Du hast mich nicht losgelassen und dann... Hast du mich erstochen." Emils Augen weiteten sich. „Oh..." Langsam ging er näher und Mathias ließ sich an der Wand herunterrutschen. „Hey... Du weißt, ich würde dir niemals etwas tun", sagte er sanft und hockte sich hin. „Ich liebe dich, Mathias." Mit großen, angsterfüllten Augen starrte Mathias seinen Freund an. „Sieh dich um. Wo sind wir?" „Zuhause. Im Schlafzimmer." „Richtig. In unserem Zuhause und unserem Schlafzimmer. Nur wir zwei. Kein Rasmus, kein Magnus und schon gar kein Messer. Ich tu dir nicht weh, versprochen." Er streckte langsam die Hand auf, die Mathias zögerlich ergriff. „Ist schon gut. Komm her." Er zog ihn vorsichtig in seine Arme und nach ein paar Minuten beruhigte er sich wieder. „Wir sollten ins Bett zurück gehen. Ich nehme dich in den Arm, wenn du möchtest." „Ja...", flüsterte Mathias und wenig später lagen sie nebeneinander und er kuschelte sich an seinen Freund. Er schloss die Augen und Emils Wärme, seine sanften Hände, die ihn beruhigend streichelten und die zarten Küsse führten dazu, dass er sich beruhigte. Emil streckte sich kurz, um die Nachttischlampe auszuschalten. Leise schob er noch die Schublade des Nachttisches zu und legte den zweiten Arm um seinen Freund. „Schlaf gut." Mathias war schon wieder im Land der Träume und schlief zufrieden.
Ende
Alternatives Ende
Leise schob er noch die Schublade des Nachttisches zu, in der die Klinge des langen Küchenmessers glänzte. Er legte den zweiten Arm um seinen Freund. „Schlaf gut." Ein leises Lachen war das letzte, was Mathias hörte, bevor er ins Land der Träume eintauchte.
Ende
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Schlaflose Nächte - Oneshotsammlung
FanfictionDies ist eine kleine, feine Oneshotsammlung, die sich im Handballuniversum abspielt. Was wird hier zu lesen sein? 1) Alles, was mir einfällt und aufgeschrieben werden muss, aber nicht in eine längere Geschichte passt. 2) Eure Wünsche! - Kommentiert...