Kapitel 5

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Nachher versammelten wir uns alle in der Eingangshalle wieder. Ich stand neben Sera und neben dieser hatte sich Lari eingeordnet. ,,Nun gut, Malia wird euch alle zu euren Zimmern begleiten, da sie auch Lehrerassistentin ist. Bitte, folgt ihr alle.", mit einer Handbewegung deutete Ms Sonne an, dass wir losgehen sollten.
Ich strahlte Malia vor Freude an, die uns  die hölzernen, geheimnisvoll wirkenden Treppen hinaufführte, vom ersten bis zum 7. Stock. Ja, dass das Internat sehr groß war, war mir bereits auch schon aufgefallen.

Ich drängte mich zu Malia vor. ,,Hey, in welcher Stufe bist du eigentlich? ,wollte ich wissen. ,,Hab ich vergessen zu fragen."

,,Alles gut", meinte sie lächelnd. ,,Bin ein Jahr über dir, also in der 7. Außerdem, findest du es nicht toll, dass du zwei Kräfte hast? Ich würde die fröhlichste Person auf Erden sein."

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Der Fakt ist natürlich schon toll, aber es gibt eine Kameradin, die mich laut meinem Gefühl nicht ausstehen kann, keine Ahnung warum, und das hat sie sicher noch mehr gegen mich aufgehetzt."

,,Mach dir nicht so viele Gedanken.", schlug sie mir vor.

,,Ja, du hast schon recht. Es ist nur nicht so leicht." Sie hatte wirklich recht. Aber ich hatte dauernd den Drang, erfahren zu müssen, was Lari gegen mich hatte. Der Schultag hatte so gut damit angefangen, dass ich sofort zwei tolle, neue Freundinnen gefunden hatte, aber auch eine Feindin, oder wie man das nennt, weil ich hatte ja nichts gegen sie, aber sie anscheinend gegen mich, und ich wusste nicht warum. Und das war, was mich so aufregte.

Nach einigen mühsamen Sekunden des Aufwärtsgehens und Zusehen, wie alle ihre Zimmerschlüssel bekamen und eintraten, kamen wir endlich an. ,,Malia, Sera, Ava, ihr seid in diesem Zimmer, also Nr. 43. Hier sind eure Zimmerschlüssel.", sie sah uns freundlich  an und übergab uns diese. Dann wandte sie sich noch schnell an mich. ,,Und dich komm ich natürlich auch hier mal besuchen, wenn du was brauchen solltest kannst du dich jederzeit gerne an mich wenden. ", ihre lieben amber-farbenen Augen sahen mich an.

,,Danke.", wir umarmten uns zur Verabschiedung kurz und dann machte Malia wieder ihren Weg die Treppen runter. Die Arme, sie musste diesen Marathon nochmal bewältigen.

Sera, ich und unsere Zimmerkameradin, die wir noch nicht kannten, betraten die Zimmer und teilten uns die drei Betten auf.

,,Wäre es in Ordnung, wenn ich im Stockbett ober Mina schlafe?", fragte Sera unsere Kameradin mit einem sympatischem Lächeln. ,,Klar.". Sie wirkte freundlich, aber schüchtern.

,,Welchen Eindruck hast du bis jetzt von dem Internat bekommen?", schaltete ich mich ein, da die Länge des Gesprächs nicht unbedingt eine Grammy-Auszeichnung wert war. ,,Hab dich noch gar nicht bemerkt."

Ein nervöses Lächeln lag auf ihrem Gesicht. ,,Ganz gut."

,,Du brauchst keine Angst vor mir oder Sera haben, wir sind nett.", lachte ich, was Ava leider nicht erwiderte. Okay, ich dachte das wäre jetzt lustig gewesen, aber anscheinend nicht. Die Einzige, sie grinste, war Sera, die schon auf ihr Bett geklettert war und dort oben gerade dabei war, ihr Bett zu richten und ihren Koffer auszupacken.

Och blöd ich hatte vergessen meinen zu packen, wahrscheinlich war ich dabei sogar wieder bei meinem Glück die Einzige.

,,Woher habt ihr die Koffer?", wollte ich wissen.

,,Schau mal auf dein Bett.", schlug Ava vor. Und sie hatte recht. Da war mein Koffer. Magie konnte manchmal echt für Verwirrung sorgen.

,,Ups.", meinte ich und meine Wangen liefen etwas rot an, woraufhin ich Ava kichern hörte.

Der Tag verging schneller als gedacht, da wir heute keine Stunden mehr hatten und Sera, Ava und ich uns gut unterhielten. Nach einer Weile war Ava die Person, die am meisten quasselte und wir lachten diesen Nachmittag zusammen sehr viel.

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,,Wuaaahh", gähnte ich so leise wie möglich am nächsten Morgen, um niemanden versehentlich aufzuwecken, während ich mich mühsam aufsetzte. Ava schlief noch, und Sera womöglich auch. Ich guckte auf meine weiße Armbanduhr. Es war erst 5:00, was hieß, dass ich wohl noch eine Weile friedlich schlafen konnte, bevor der zweite Tag an diesem Internat, der Magic High, losging.

Doch die Sache war, ich konnte nicht mehr einschlafen. Egal wie oft ich mich nochmal hinlegte und meine Augen schloss, ich war schon zu munter, und anscheinend war ich da die Einzige. Schließlich kam ich zu dem Entschluss, mich derweil fertigzumachen.

Ich stand auf und erkundete das ganze Zimmer auf Zehenspitzen, bis ich bei einem großen, mit einer Silberschicht umrandeten Spiegel stehenblieb. Meile Haare waren wundernswerter Weise fast noch gleich schön wie gestern am frühen Nachmittag. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder hatte ich meine Haare gegen sonst einfach besser gepflegt, oder es hatte wieder etwas mit dem Internat zu tun.

Ich zuckte mit den Schultern und ging ins Bad, um meine Zähne zu putzen und mich umzuziehen. Ich entschied mich für ein einfaches, luftiges, weißes T-Shirt
Und eine kurze Hose, da es ja Sommer wahr. Wieder kuckte ich auf die Uhr. 5:10. Da musste ich wohl noch etwas geduldig sein. Eigentlich gefiel es mir hier ganz gut. Es war alles so schön willkommenheißend und friedlich wirkend, genauso, wie ich meine neue Schule zwar nicht erwartet, aber es mir gewünscht hatte.

Vor dem Spiegel Band ich mir meine mittellangen, dunkelbraunen Haare mit einem Haarband zusammen und fand, dass die Frisur ganz gut zu meinen braun-blauen Augen passte.

Ich fragte mich, wie Lari wohl außerhalb unserer Nähe darauf reagiert hatte, dass Sera sich mit mir und nicht mit ihr sich ein Zimmer teilte. Sera war gar nicht unzufrieden, was mich glücklich machte. Lari war anscheinend ja schon vor dieser Schule mit Sera gut befreundet gewesen, wie es aussah.

Plötzlich erschien auf magische Weise wieder so eine Schrift auf meinem Arm, irgendwann würde ich mich schon noch daran gewöhnen werden.

Unterricht 6:25, Raum 23. Training 8:39.
Also schon in...35 Minuten.

,,Avaaaaaa!", ich kam zu ihrem Bett rüber und versuchte, sie wach zu rütteln. Wie es aussah, war ich ziemlich gut darin.

,,Ja..", meinte sie mit einer müden Stimme, was ich gut nachvollziehen konnte, es war ja erst 5:50. Als ich in meine alte Schule ging, musste ich frühestens um diese Uhrzeit aufstehen, was zugegebenerweise deutlich angenehmer war. Sie richtete sich auf. ,,Wie spät ist es?", wollte sie wissen. Ich hielt ihr meine Armbanduhr hin.

,,Shit.", meinte sie. ,,Nur ne halbe Stunde? Wir müssen uns noch fertigmachen und unsere Bücher von den Spinden holen...", sie atmete einmal tief aus.

Darauf lachte ich nur. ,,Hab mich auch gewundert."

,,Wer hat sich was gewundert?", schaltete sich eine sehr müde Stimme über meinem Bett ein. Ich musste wieder lachen. Ich war gut gelaunt.

,,Ava war verwundert dass wir schon in ner halben Stunde Unterricht haben", erklärte ich. ,,Also beeil dich, Faulpelz.", dass sagte ausgerechnet ich.

,,Ich komm schon, antwortete Sera, deckte sich ab, setzte sich auf und kletterte die weiße, hölzerne Leiter herunter. ,,Ich mach mich mal fertig", kündigte sie an.

,,Alles klar.", sagte Sera und ich nickte nur.

,,Ich verstehe nicht, wie wir uns so gut verstehen, obwohl wir uns auch erst seit einem Tag kennen", erklärte sie. ,,Sie scheint ganz nett, aber schüchtern."

,,Klar, aber da kann sie ja nichts dafür, sie braucht einfach mehr Zeit denke ich." Ich hatte auch nicht gedacht, dass ich so schnell neue Freunde finden würde. Eigentlich war ich früher auch eine eher zurückhaltenere Person gewesen.






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