United powers

Kapitel 7

Ungewöhnlicherweise schien die Sonne heute draußen nur leicht durch die dichten, grauen Wolken durch. Hin und wieder spürte ich einzelne Regentropfen, die vom Himmel herabprasselten. Training im Regen heute nachmittag? Das konnte ja toll werden. Ich vermutete nämlich, dass der Regen nicht weniger, sondern mehr werden würde in Laufe des Tages, und ich stellte mir, im Niederschlag zu trainieren, nicht gerade lustig vor.

,,Freust du dich auf ein weiteres, tolles Training?", fragte ich. ,,Ich finde es toll, aber etwas langweilig."

,,Das sagst jetzt ausgerechnet du." Ava lachte. ,,Du, die 25 Level höher ist als wir alle, entweder, weil du manchmal wenn du allein hierher gehst heimlich übst oder weil es dir einfach angeboren wurde."

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. ,,Du hast recht. Aber es lag daran dass ich Blitz allein schon bevor ich hierherkam ja schon oft benutzt hatte..."

,,Und das ist eine Sache, die mich an dir so fasziniert." Sie schüttelte ihren Kopf. ,,Ich wäre auch gern schon magisch gewesen bevor ich auf die Magic High kam."

Wir sprachen noch eine Weile über so ein Krims Krams, und dann kam ich mit einer Frage, auf die ich eine Antwort zu hören hoffte.

,,Hat dir Lari erzählt, warum sie mich nicht leiden kann?"

,,Ich hatte jetzt nicht bemerkt, dass sie groß was gegen dich hätte, Mina, aber nein, sie hat mir rein gar nichts darüber erzählt. Aber hey, mach dir keinen Kopf. Vielleicht hast du ja mal was gemacht, wa sehr nicht so gefiel."

Hatte ich nicht.

,,Du kannst ehrlich mit mir sein."

,,Ich weiß, das bin ich auch."

Ava sah auch nicht aus, als würde sie lügen, aber ich hatte halt vermutet, dass sie etwas wusste, da sie ja mit Lari anscheinend gut befreundet war. Die zwei hingen, wenn Ava nicht gerade mit uns im Zimmer war oder wir alle im Unterricht saßen, mit ihr unterwegs.

Ich nickte. ,,Okay."

,,Avaa!", hörten wir plötzlich eine freudige Kinderstimme, welche immer näher kam. Dann stand ein Mädchen vor uns.,,Ich hab dich so vermisst!"

Das kleine Mädchen war ungefähr 2 Köpfe kleiner als wir und hatte blonde, kurze Locken. Mit ihren amberfarbenen Augen schaute sie zu Ava hoch und umarmte sie dann. ,,Wir haben uns seit Jahren nicht mehr gesehen." Sie ließ los. Während sie leicht kicherte rann ihr eine einzelne Träne über ihre Wange. Man konnte ihre Freude deutlich spüren, als wäre diese Hoffnung wie ein unsichtbarer, bunter Nebel um sie herum.

Die Wolken am Himmel wurden sogleich durchsichtiger, als ob sie der Sonne wieder Platz machen wollten. Ob das wohl nur Zufall war?

,,Wer ist das?", verwirrt, aber dennoch neugierig richtete sie ihren Blick auf mich.

,,Eine Freundin von hier.", lächelte Ava.

,,Ah, cool." Das war die einzige Antwort, die wir bekamen.

,,Wie bist du hierher, besser gesagt herein gekommen, Lilly?"

Lilly verdrehte die Augen. Sie war schon süß. ,,Na, wie denkst du denn, dass ich hier bin?"

Zweimal blinzelte Ava schnell hintereinander. ,,Sags."

,,Mum hat gesagt, wenn ich allein fahre, kann ich hierher kommen."

,,Und wie hätte ich das wissen sollen?"

,,Niemand hat jemals Zeit mit mir was zu unternehmen, also ist es wohl klar, dass ich allein dich besuche."

Ava nickte. ,,Tut mir leid."
In diesem Moment wurde mir wieder mal bewusst, wie gut ich es eigentlich hatte. Ich hatte noch nie Momente erlebt, in denen ich mich einsam gefühlt hatte. So, als würde die ganze Welt mich ausschließen und ich wäre nur das einzige Blatt eines Baumes.