Unit 7

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Hey, das ist der erste Teil einer kleinen Lesenacht. Oder eher eines Leseabends (:

ich würde mich wirklich total freuen wenn ihr für die Geschichte Voten würdet, wenn sie euch gefällt!


***

Auch in der zweiten Schulwoche wurde der Unterricht nicht leichter, die wenigen Lichtblicke in meinem neuen Schulalltag war Deutsch: Hier musste ich mich zwar zusammenreißen, die anderen beim Lesen nicht auszulachen, aber immerhin sprach unsere Lehrerin konsequent deutsch. Und ich war ihr neuer Liebling. Wenn sie wieder einmal einen Schüler verbessern musste warf sie mir oft einen „Oh Mann die checken echt gar nichts"-Blick zu.

„Was geht da zwischen dir und der Lehrerin?" hörte ich Henry neben mir flüstern, als ein Junge mit Brille aus der ersten Reihe gerade las und mal wieder am ST hängen blieb. Ms. Sauber verdrehte die Augen und sah mich dabei grinsend an. Ich ignorierte ihn einfach aber er ließ nicht locker. Er ging sogar so weit, dass er mich leicht in meine Seite piekte und leise nachfragte: „Hast du was mit der? Bist du lesbisch?" Geschockt schaute ich ihn an, so ein Idiot... Bevor ich etwas antworten konnte meinte er noch grinsend: „Das würde zumindest so einiges erklären."

Ich sah ihn an und bin ein bisschen geblendet, da hinter ihm die Sonne steht. Eigentlich konnte ich nur Konturen erkennen, aber seine grünen Augen stachen trotzdem hervor.

„Kann dir egal sein." flüsterte ich pampig zurück und wendete mich dann wieder Ms. Sauber zu.

Henry war der einzige in meiner Klasse, der sich an meiner ablehnenden Haltung nicht störte. Und die letzten fünf Stunden des Schultags hatte ich ihn mehr ignoriert als bisher. Mir ging diese eine Szene aus dem Bad einfach nicht aus dem Kopf und ich wollte verhindern erneut in eine ähnliche Situation zu kommen. Aber wie gesagt er plapperte einfach weiter, stellte Fragen oder erzählte irgendwelche Sachen aus seinem Leben, die mich nicht interessierten. Der Rest der Klasse interessierte sich immer noch nicht für mich, wobei im Englischunterricht war ich eigentlich relativ gesprächig. Ich erzählte bereitwillig über das deutsche Schulsystem und stimmte zu in Zukunft bei bestimmten Feierlichkeiten wie Weihnachten zu erklären wie das in Deutschland ablief. Damit war ich allerdings nicht die einzige. Also mit Deutschland schon, aber wir hatten auch noch zwei Inderinnen in der Klasse, einen aus Australien, der hier ein Austauschsemester machte, ein Mädchen aus Polen und zwei Jungs aus Frankreich. Dazu Alice aus Südafrika und Zola, Neyla und Taio aus Namibia.

Die Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken und befreite den Jungen vom lesen. Der bedankte sich bestimmt in Gedanken bei der Glocke. Ich packte meine Sachen zusammen, jetzt stand erst einmal die Mittagspause an. Endlich.

Mich störte es immer noch, dass die Schule hier bis halb vier dauerte. Zwar war es angenehm erst um neun Uhr hier sein zu müssen, aber wenn man es gewohnt war den Nachmittag zur freien Verfügung zu haben, war es doch eine große Umstellung.

Henry folgte mir in die Cafeteria, mittlerweile fand ich den Weg schon alleine, worauf ich sehr stolz war.

„Charlott! Hey!" aus der Schülermenge tauchte eine Blondine mit niedlichen Gesichtszügen auf und umarmte mich stürmisch, als sie mich erreicht hatte.

„Hey, how are you?" fragte sie mich und ich unterdrückte ein seufzen. Jetzt nervte es aber wirklich.

„I'm fine thank you, how are you? "

Unsere Englischlehrer hatten wohl wirklich recht, als sie meinten Engländer würden sich IMMER mit "How are you" begrüßen...

„I'm fine, thank you. You can sit with us, if you like?!"

Englisch für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt