Unit 13

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Lang, lang ist es her. Aber ich will die Geschichte jetzt wieder regelmäßiger updaten, weil ich sie eigentlich schon ganz gerne mag (:

Der Typ auf dem Bild heißt Joe Collier und so stell ich mir Henry vor. Henry gab es in meinem Hirn schon früher und dann hab ich den Typen (englisches Model) gesehen und dachte mir - perfekt!

***

„Remember remember, the 5th of November. Gunpowder, treason and plot;

I know of no reason why gunpowder treason should ever be forgot"

Die kleinen Kinder, die uns das vortrugen fingen an zu kichern und liefen dann davon in Richtung Scheiterhaufen. Ich vergrub mein Kinn in meinem Wollschal und zog meine Schulter hoch um dadurch die Kälte besser draußen zu halten.

„Die waren echt süß, aber es ist auch echt kalt hier" jammerte ich leicht und Henry verdrehte die Augen. Er trug nur eine Lederjacke, die nebenbei bemerkt ziemlich cool aussah, während ich hingegen meinen dicken Wollmantel rausgeholt hatte und schon voll auf Winter eingestellt war. Anscheinend war ich ein kleines Weichei, denn die meisten Engländer schienen nicht viel von dicken Jacken zu halten und das obwohl wir immerhin Anfang November hatten. Genauer gesagt den 5. November, auch bekannt als Guy Fawkes Day.

„Stell dich nicht so an. Phillip sollte bald kommen, dann können wir in ein Pub gehen."

„Oder wir gehen einfach näher ans Feuer, dafür macht man nämlich eigentlich ein Feuer. Damit man sich wärmen kann" erklärte ich und deutete auf den Scheiterhaufen. Als Henry heute vorschlug hierher zu kommen hatte ich keine Ahnung was der Guy Fawkes Day war, dann fand ich ganz tief hinten in meinem Gehirn die Erinnerung an die 5. Klasse in Englisch, wo wir das Thema durchgenommen hatten. Guy Fawkes war ein katholischer Offizier des englischen Königreiches der am 5. November 1605 das englische Parlament in die Luft sprengen wollte. Heute Abend fand erst ein großer Fackelzug durch Canterbury statt und nun standen alle vor dem großen Lagerfeuer.

„Wenn man im Rauch steht riecht man so stark nach verbrannten Holz" moserte Henry und ich verdrehte die Augen.

„Mädchen" stichelte ich und ging einfach ohne ihn in Richtung Feuer. Es war ziemlich schön auf diesem Platz in Canterbury, wo sie das Feuer veranstalteten. Mich erinnerte das Ganze ein bisschen an Sankt Martin, nur dass die Kinder hier keine Laternen hatten und nicht „Sonne-Mond-und-Sterne" sangen. Vielleicht gab es irgendwo Glühwein?

Wir wollten uns mit Henrys Patenonkel treffen und Henry meinte, der könne mich auch nach Hause bringen. Morgen war zwar Schule, aber ich musste ja erst um Neun hin und jetzt hatten wir es erst halb sieben. Da war es dann doch wieder gut, dass der Winter immer näher rückte. Die Sonne ging eher unter und man konnte das Feuer schon früher entzünden. In Deutschland kannte ich nur das Sonnwendfeuer und da musste man immer bis neun warten, damit es endlich dunkler wurde und das Feuer richtig wirkte.

„Du meckerst doch rum, dass dich friert!" verteidigte er sich und ich seufzte als ich endlich vor der Wärmequelle stand. Ich streckte meine Hände aus und hielt sie näher ans Feuer. Eigentlich hätte ich Handschuhe anziehen sollen.

„Ich kann auch nichts dafür, wenn ihr keine Gefühle habt. Es ist Anfang November. Da trägt man keine Lederjacke mehr, da holt man die Daunenjacke aus dem Schrank."

„Ich hab so was nicht mal" antwortete Henry nachdenklich „Ich hab nur eine Jacke um Snowboarden, aber die zieh ich auch wirklich nur da an.

„Die spinnen die Briten" sagte ich und verdrehte meine Augen.

„Charlie!" es war Libby, wer auch sonst hatte so eine hohe Stimme? Ich drehte mich um und sah sie mit einem Typen im Schlepptau auf Henry und mich zukommen. Freddie. Wieso auch immer wurde ich ein bisschen nervös. Ich bemerkt wie Henry einen Blick auf ihn warf und genervt stöhnte. Kannte er Freddie eigentlich besser?

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