Chapter 2

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Lorenz saß ruhig da, seine Augen blickten nachdenklich aus dem Fenster. Er hatte bisher kaum ein Wort über seine Ferien verloren, und ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, was er wohl in der Zeit gemacht hatte.

„Also, Lorenz," sagte ich schließlich, als mir der Wunsch kam, ein Gespräch zu beginnen. „Was hast du denn so in den Ferien gemacht?" Er drehte sich langsam zu mir um, und ich bemerkte den Funken in seinen Augen.

„Oh, nicht viel," sagte er, seine Stimme war unglaublich ruhig. „Ich war bei Verwandten in Schweden... und dann habe ich noch ein bisschen die Zeit genutzt, um mich mit einigen alten Freunden zu treffen."

"Das klingt nach einem entspannten Sommer," sagte Cordelia, und ich konnte ein leichtes Lächeln in ihrem Gesicht erkennen. „Du warst also auf Durmstrang, richtig?"

Ich spürte die Spannung in der Luft, als Lorenz' Augen sich ein wenig verengten. Aber er antwortete mit einem schiefen Lächeln.

"Es war Zeit für eine Veränderung," sagte er einfach. „Durmstrang war... zu streng für mich. Ich mag die Atmosphäre hier in Hogwarts viel lieber. Viel freier." Cordelia nickte langsam, aber ich bemerkte den kurzen, flüchtigen Blick, den sie ihm zuwarf.

Die Unterhaltung wurde unterbrochen, als der Süßigkeitenwagen vorbeikam. Cordelia sprang sofort auf, schnappte sich ein paar Schokofrösche und einen Stapel Kürbispasteten. „Möchte jemand etwas?" fragte sie und hielt eine Packung Bertie Botts Bohnen in die Luft.

"Für mich nichts, danke," sagte Lorenz höflich und schüttelte den Kopf. Ich nahm mir eine Pastete und dankte Cordelia mit einem Lächeln.

Während wir weiter aßen und redeten, öffnete sich plötzlich die Abteiltür mit einem Ruck, und eine Gruppe Viertklässler stürmte aufgeregt hinein. Einer von ihnen, ein Junge mit wirrem Haar und geröteten Wangen, sprach hastig. „Habt ihr es gehört? Grindelwald wurde in der Nähe des Bahnhofs gesehen!"

Das Abteil verstummte augenblicklich. Cordelia runzelte die Stirn, während Marry ungläubig den Kopf schüttelte. "Das kann doch nicht wahr sein," sagte sie leise.

Ich spürte, wie mir das Blut in den Adern gefror. Grindelwald. Ich schluckte schwer und bemühte mich, ruhig zu bleiben. Er weiß nicht, wo du bist, erinnerte ich mich selbst. Du bist sicher.

„Wo habt ihr das gehört?" fragte Cordelia die Jungen mit einer Mischung aus Neugier und skepsis.

„Ein paar Schüler haben darüber gesprochen," antwortete der Junge und schien die Aufmerksamkeit zu genießen. "Sie sagen, dass er vielleicht auf dem Weg hierher war."

Die Jungen blieben noch einen Moment, bevor sie weiterzogen, ihre Stimmen hallten den Gang hinunter. Zurück blieb eine angespannte Stille.

„Bestimmt nur Gerüchte," sagte Marry schließlich und versuchte, die Stimmung aufzuhellen. „Die Leute übertreiben immer."

Cordelia nickte. "Genau. Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen."

Ich versuchte, mich auf ihre Worte zu konzentrieren, doch mein Herzschlag blieb erhöht. Warum jetzt? Warum hier? Ich schloss kurz die Augen, atmete tief ein und aus, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte.

Lorenz beobachtete mich schweigend, und als ich seinen Blick auffing, schenkte er mir ein sanftes Lächeln. Es war beruhigend, fast wie ein stiller Zuspruch, dass alles in Ordnung sein würde. Ich zwang mich, das Gefühl der Beklommenheit abzuschütteln.

Der Zug fuhr ruhig weiter, und für einen Moment schien sich die Spannung zu lösen. Doch dann, ganz plötzlich, änderte sich die Temperatur im Abteil. Eine eisige Kälte kroch durch die Wände, und die Fenster begannen zu beschlagen. Die Gespräche verstummten, und alle sahen sich alarmiert um.

"Was ist das denn?" flüsterte Marry, ihre Stimme zitterte leicht.

Bevor jemand antworten konnte, ruckte der Zug mit einem heftigen Ruck, und ich wurde nach vorne geschleudert. Lorenz fing mich auf, seine Arme hielten mich fest.

„Alles in Ordnung?" fragte er leise, seine Stimme ruhig, aber aufmerksam. Ich nickte hastig, meine Gedanken rasten. „Ja, danke."

Das Licht im Abteil flackerte, und die Kälte wurde fast unerträglich. Dann, wie aus dem Nichts, erschien eine knochige hand an der Abteil tür und schob sie auf.

Dementoren. Ihre dunklen, schwebenden Gestalten füllten die Gänge, und ich spürte, wie die Hoffnung aus meinem Inneren gesogen wurde.

Marry reagierte als Erste. Sie erhob ihren Zauberstab und rief mit fester Stimme: „Expecto Patronum!"

Eine silberne Katze sprang aus ihrem Zauberstab und leuchtete hell auf. Die Dementoren zogen sich zurück, und die Wärme begann langsam zurückzukehren...

Ich atmete tief durch, während der Zug wieder an Fahrt aufnahm. Vorsichtig entfernte ich mich aus den Armen von Lorenz und setzen mich wieder auf mein Platz.

"Ich glaube die Jungs hatten recht" murmelte Marry und ihr blick galt immer noch der Tür. "Ich glaube Grindelwald war doch in der Nähe des Bahnhofes."

Grindelwald's last Mistake - Grindelwald x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt