Die Eishalle war erfüllt von dem metallischen Geräusch scharfer Kufen, die über das Eis glitten, und dem dumpfen Knall des Pucks, der gegen die Bande prallte. Der Geruch von Eis und verschwitzter Ausrüstung lag schwer in der Luft. Es war ein Samstagabend, und die Tribünen waren fast bis auf den letzten Platz besetzt. Fans in dicken Jacken schwenkten Fahnen und riefen den Namen ihres Teams: die Frost Falcons.
Linus, der Star-Stürmer der Mannschaft, zog den Helm über den Kopf und glitt aufs Eis. Er war einer der Besten in der Liga, ein Naturtalent, dessen Geschwindigkeit und Präzision das Publikum immer wieder in Atem hielt. Doch an diesem Abend war seine Konzentration anders. Sein Blick wanderte wieder und wieder zur Tribüne. Dort, versteckt zwischen den Reihen, saß jemand, den er viel zu gut kannte: Liam.
Rückblick: Ein Jahr zuvor
Als Linus und Liam sich zum ersten Mal begegneten, war es in einer kleinen, gemütlichen Eishalle am Stadtrand. Liam, der eher introvertiert war, hatte es genossen, Spiele anonym zu verfolgen. Er war fasziniert von der Eleganz und Kraft, mit der Spieler wie Linus über das Eis wirbelten. Linus dagegen hatte Liam sofort bemerkt – vielleicht, weil Liam der einzige in der Halle war, der nicht tobte und jubelte, sondern leise lächelnd das Spiel beobachtete.
Nach dem Spiel hatte Linus sich ein Herz gefasst und war direkt zu ihm gegangen. „Du bist mir aufgefallen", hatte er gesagt. Liam, überrascht von der direkten Ansprache, hatte nur geschmunzelt. „Ich bin kein Fan. Ich mag einfach das Spiel."
Das war der Beginn ihrer Beziehung gewesen – eine Verbindung, die auf den ersten Blick unwahrscheinlich wirkte. Der extrovertierte Linus, der Star auf dem Eis, und der ruhige, nachdenkliche Liam, der lieber im Hintergrund blieb. Doch sie ergänzten sich. Linus hatte Liam in die Welt des Eishockeys eingeführt, und Liam hatte Linus gezeigt, dass es mehr im Leben gab als Siege und Statistiken.
Doch ihre Liebe hatte nicht nur Sonnenseiten. Schon bald hatte Linus gemerkt, dass nicht alle in seinem Team seine Beziehung zu Liam akzeptierten. Manche warfen ihm vor, sich ablenken zu lassen, und andere machten abfällige Bemerkungen, wenn Liam in der Nähe war.
„Er zieht dich runter", hatte ein Mitspieler einmal gesagt. „Du bist nicht mehr so fokussiert wie früher."
Die Worte hatten gesessen. Linus wusste, dass es nicht wahr war, doch die ständigen Spannungen in der Kabine und auf dem Eis machten ihn fertig. Liam spürte das und hatte schließlich einen Entschluss gefasst.
„Ich kann das nicht mehr", hatte Liam eines Abends gesagt, seine Stimme zitternd. „Ich will nicht, dass du zwischen mir und deinem Team entscheiden musst. Eishockey ist dein Leben, Linus. Ich will dir nicht im Weg stehen."
Linus hatte alles versucht, ihn umzustimmen, doch Liam blieb standhaft. Und so hatte Liam ihn verlassen – nicht, weil er ihn nicht mehr liebte, sondern weil er glaubte, Linus' Leben einfacher zu machen.
Die Begegnung
Seit der Trennung war fast ein Jahr vergangen, und Linus hatte Liam nicht mehr gesehen. Bis jetzt. Sein Herz schlug schneller, als er das vertraute Gesicht in der Menge entdeckte. Liam trug eine dicke Jacke und hielt sich sichtbar zurück, doch für Linus war er unübersehbar.
Das Spiel begann, und Linus versuchte, sich auf das Eis zu konzentrieren. Doch seine Gedanken wanderten immer wieder zu Liam. Warum war er hier? Wollte er ihn unterstützen oder einfach nur das Spiel sehen? Oder bedeutete sein Kommen etwas anderes?
Das Spiel wurde intensiver. Die Frost Falcons lieferten sich einen harten Kampf mit den rivalisierenden Blizzard Bears. Der Puck raste über das Eis, Spieler krachten gegen die Bande, und die Fans tobten. Doch Linus hatte nur halb so viel Spaß am Spiel wie sonst. Ein Teil von ihm war immer bei Liam, der in der Ferne saß.
Der Sieg und die Entscheidung
Am Ende gelang den Frost Falcons ein dramatischer Sieg. Linus hatte zwei Tore erzielt und die entscheidende Vorlage gegeben. Die Menge tobte, und das Team jubelte, als der Schlusspfiff ertönte. Doch Linus war nicht bei der Sache. Während seine Mitspieler ihn beglückwünschten, wanderte sein Blick zur Tribüne. Liam war noch da. Sein Gesicht zeigte keine Freude, nur eine stille Nachdenklichkeit.
Linus spürte, dass er etwas tun musste. Die Trennung hatte ihn monatelang gequält, und jetzt, da Liam hier war, konnte er nicht länger schweigen. Es war der Moment, etwas zu riskieren.
Er schnappte sich das Mikrofon, das für die Siegesrede bereitlag, und trat in die Mitte des Eises. Die Menge wurde leiser, als Linus das Wort ergriff.
„Ich möchte heute nicht nur meinem Team danken", begann er, seine Stimme etwas unsicher. „Und nicht nur euch Fans, die uns immer unterstützen. Ich möchte jemandem danken, der heute hier ist – jemandem, der mir mehr bedeutet, als Worte ausdrücken können."
Die Zuschauer wurden unruhig, und seine Mitspieler warfen sich irritierte Blicke zu. Doch Linus ließ sich nicht beirren.
„Liam", sagte er, seine Stimme nun fester, „ich sehe dich da oben. Und ich weiß, dass ich dich enttäuscht habe. Ich habe dich gehen lassen, weil ich dachte, ich müsste es tun. Aber das war falsch. Du bist kein Hindernis für mich. Du bist meine größte Unterstützung. Ohne dich fühlt sich nichts richtig an – nicht einmal das Gewinnen."
Das Publikum war nun vollkommen still, und Liam saß reglos in seinem Sitz. Linus atmete tief durch und sprach weiter.
„Ich liebe dich, Liam. Und ich will dich zurück. Nicht heimlich, nicht im Verborgenen. Ich will, dass alle wissen, was du für mich bist. Also bitte – gib uns noch eine Chance."
Die Antwort
Liam war wie erstarrt. Die ganze Halle wartete gespannt auf seine Reaktion. Schließlich stand er langsam auf, sein Gesicht ein einziges Durcheinander aus Emotionen. Mit zögernden Schritten bahnte er sich einen Weg nach unten, wo Linus noch immer mit dem Mikrofon in der Hand stand.
Als Liam das Eis erreichte, schaute er Linus lange an. „Du bist verrückt, weißt du das?" sagte er schließlich, seine Stimme leise, aber voller Wärme.
„Nur ein bisschen", antwortete Linus mit einem schiefen Lächeln. „Aber nur wegen dir."
Liam brauchte keine weiteren Worte. Er trat näher, zog Linus zu sich und umarmte ihn fest. Die Menge brach in Jubel aus, und sogar einige Teamkollegen von Linus applaudierten zögernd. Es war ein Moment, der alles veränderte – nicht nur für Linus und Liam, sondern auch für das Team.
Epilog
In den Wochen und Monaten nach diesem Abend musste sich Linus vielen Fragen stellen. Doch er ließ sich nicht beirren. Mit der Unterstützung von Liam und einer offenen Haltung gegenüber seinen Teamkollegen gelang es ihm, eine neue Dynamik in die Mannschaft zu bringen. Es war nicht immer leicht, aber es war es wert.
Und Liam? Er kam zu jedem Spiel – nicht mehr im Verborgenen, sondern stolz an der Seite von Linus. Gemeinsam zeigten sie, dass Liebe stärker sein konnte als Vorurteile und Zweifel. Und dass auf dem Eis – wie im Leben – die größten Siege oft die sind, die man nicht allein erringt.
DU LIEST GERADE
One Shot / Kurzgeschichten
Historia CortaIch schreibe hier ~boyxboy~ ~girlxgirl~ und ~boyxgirl~ Wenn jemand Ideen hat kann er/sie es mir gerne sagen :) Dann werde ich sie schreiben :) Sorry wegen Rechtschreibfehler 🤗 Dies ist eine boyxboy boyxgirl und girlxgirl Story wer es nicht mag muss...