Kapitel 5

138 13 2
                                    


Zuerst möchte ich sagen das ich mich sehr über euer Feedback freue. So kann ich Dinge die falsch sind verändern. Ich freue mich über euer ehrliches und nettes Feedback :)

Caleb ist der erste der wieder zu Wort kommt. 'Es tut mir unglaublich leid Bay'. Seine Worte dringen kaum zu mir durch. Im Sekunden Takt schießen Bilder durch meinen Kopf. Meine Mutter wie sie weint. Wie sie mich anlächelt. Wie sie sagt das sie mich liebt und wie sie sich innerhalb von Sekunden in ein Monster verwandelt. Eine Dicke träne rollt über meine Wange. Dann noch eine und viele andere hinterher. Mein Gesicht zieht sich zusammen und ich bringe lautes schluchzen hervor. Ein stechender Schmerz breites sich in meinen Herzen aus. Dieser lässt mich immer wieder zusammen zucken. Ich verstecke mein Gesicht in meiner Armbeuge. Schnell saugt sich mein T-shirt mit tränen voll und klebt mir an der Haut. Immer wieder höre ich Calebs Stimme auf mich einreden, doch ich kann sie nicht verstehen. Ich weiß nicht mal ob er noch fährt. Ich spüre keinen Wind ich spüre auch nicht seine Anwesenheit. Ich spüre nichts außer dem stechen in meinem Herz. Ich kann nicht aufhören. Ich kann nicht aufhören zu weinen und zu schluchzen. Ich kann es nicht stoppen. Ich habe die Kontrolle über mich verloren.

Ich bin wach. Meine Augen sind offen trotzdem sehe ich nur schwarz. 'Bay' höre ich Calebs Stimme sanft an meinem Ohr. Jemand streicht mir die Haare aus dem Gesicht. Erst als ich aufsehe und in die Richtung sehe in der ich Caleb vermute sehe ich etwas. Calebs traurige Augen. In seinem Blick liegt vollstes Mitleid. Völlig benommen sehe ich mich um. Um mich herum herrscht lauter Lärm und das Stimmengewirr von hunderten von Menschen ist zu hören. 'Wo sind wir?' frage ich. Meine Stimme klingt ungewöhnlich kalt und streng. Ich sehe wie sich Caleb näher zu mir beugt. Je näher er kommt desto unschärfer kann ich ihn sehen.Ich weiche seinem Blick aus und sehe auf meine Hände die in meinem Schoß liegen. 'Ich habe uns zu dem nächsten Supermarkt gefahren. Wir brauchen unbedingt etwas zu essen.' Mein Kopf dröhnt und das Sirenen Geräusch aus der Ferne verschlimmert diese nur. 'Na gut lass uns gehen'. Verunsichert sehe ich mich nach etwas um womit ich mich aufraffen kann. Ich greife nach der Kopfstütze des Sitzes und etwas anderem von dem ich nicht einmal erkennen kann was es ist. Ich versuche mich verzettelt daran hoch zu ziehen. 'Warte hier, ich bin gleich wieder da'. Ich schüttele heftig den Kopf 'NEIN' ich schreie das Wort fast 'lass mich jetzt nicht alleine'. Caleb mustert mich besorgt. 'Na gut'. Dann greift er mir unter die Arme und hilft mir mich aufzusetzen. So langsam kommen mir die Erinnerungen wieder in den Sinn. Ich möchte sie verdrängen, doch nur weil man die Augen kurz schließt wird man sie nicht los. Caleb schafft es mich auf die Beine zu kriegen. Ich stehe...trotzdem greift er mir unter die schulter und hilft mir bei den ersten schritten. Am Anfang fällt es mir schwer zu laufen wie als müsste ich das laufen neu lernen. Doch es ist nichts anderes als einen Fuß vor den anderen zu setzen. Nach ein paar schritten habe ich mich wieder gefangen und wir eilen nebeneinander zum Eingang des riesigen Marktes. Neben uns laufen Frauen und Männer mit und ohne Kinder in den Supermarkt. Caleb greift nach meiner Hand. Als er meinen verwirrten Blick bemerkt sagt er 'damit wir uns nicht verlieren' und schenkt mir ein liebevolles lächeln. Drinnen herrscht ein riesiges Chaos. Der ganze Boden ist mit Pappkartons bedeckt. Die Lampen hängen flackernd von der Decke und einige Regale sind um geschmissen. Zersplitterte Gläser mit Lebensmitteln liegen überall verstreut auf dem Boden. 'Wir brauchen Dinge die haltbar sind' sagt Caleb und zieht mich hinter sich her bevor ich etwas erwidern kann. Er steuert ein Regal mit allen möglichen Riegeln an. Schokolade, Obst, Nüsse alles ist dabei. Ein Regal weiter entdecke ich etwas schwarzes. Ich tippe Caleb auf die Schulter 'Bin sofort wieder da'. Ich höre noch das Caleb etwas erwidert doch ich kann es nicht mehr hören. Je näher ich komme desto unsicherer bin ich mir ob es ist was ich glaube.  Als ich den kalten gegen stand aufhebe bin ich froh das es tatsächlich ein Rucksack ist. Mit diesem in der Hand eile ich schnell zu Caleb zurück und halte ihm den offenen Rucksack hin so dass er alles dort rein schmeißen kann. Mit einigen schnellen Handbewegungen hat er die Riegel in den Rucksack geschmissen der sich schnell füllt. Dann nimmt er mir den Rucksack aus der Hand und schmeißt ihn sich über die Schulter. 'Verdammt wir brauchen Sachen die man nicht kochen muss und die sich lange halten'. Er sieht sich um. Er ist total panisch und geht sich mit der Hand immer wieder über seine Wange. Das flackernde Licht erhellt immer wieder sein sorgenvolles Gesicht. Plötzlich schaut er zu mir herunter. Ein seltsamer Blick liegt in seinem Gesicht. Ich starre ihn nur zurück an. 'Wie wärs mit Brot' sage ich vorsichtig. Ohne den Blick von mir zu lassen sagt er 'es ist nichts mehr da'. Mit seinem Kopf nickt er hinter mich. Langsam drehe ich mich um. Er hat recht das Regal hinter uns ist komplett leer. 'Dann lass uns von hier verschwinden'. Sage ich und greife nach seiner Hand. Plötzlich sind von weitem Schüsse zu hören. Mein Herz schlägt schneller und Panik steigt erneut in mir auf. Doch ich muss mich zusammen reißen. Die Zeit für rumweinerei ist vorbei. Es ist der Punkt erreicht an dem man nur noch mit Willensraft überlebt. 'renn' höre ich Calebs Stimme dumpf hinter mir. Genau das tue ich auf. Der Ausgang ist nicht weit entfernt trotzdem brauchen wir eine eile bis wir uns an der panischen Menschenmeute vorbei gedrängt haben. Erleichtert atme ich ein als wir wieder vor dem Supermarkt stehen. Es hat bereits angefangen zu dämmern und dunkle Wolken ziehen sich über den Himmel. 'Verdammt' schreit Caleb. Ich zucke kurz zusammen. Für einen kurzen Moment hatte ich vergessen das er neben mir steht. 'Es ist weg'. Ich brauche eine weile bis ich verstehe was er meint. Trotzdem frage ich noch einmal nach in der Hoffnung er meint nicht das wovon ich glaube das er es meint. 'Was ist weg?' frage ich. Ohne etwas zu sagen zieht mich Caleb weg. 'wohin willst du?' entgegne ich empört. Gegen den Lärm der hier herrscht muss ich anschreien. Als ich sehe was sein Ziel ist nehme ich ihm schnell den Rucksack vom Rücken und hänge ihn mir selber über die Schulter. Er hat sich schnell gesetzt und ich steige zu ihm auf das Motorrad. 'Hast du alles?' fragt mich Caleb von vorne. Ich nicke nur und antworte unsicher noch einmal 'ja ich habe alles dabei'.  Bevor ich mich an ihm festhalten kann startet er knatternd der Motor. 'kannst du überhaupt fahren?' meine Stimme wird unbeabsichtigt hoch. Wenn wir schon von keinem Zombie gebissen werden möchte ich nicht sterben nur weil Caleb kein Motorrad fahren kann. 'vertraust du mir nicht Bay?' höre ich seine Stimme. Ich glaube leichten Sarkasmus in seiner Stimme zu hören. 'Ich weiß es nicht' antworte ich knapp und umschlinge seine Taille. Hinter mir höre ich plötzlich ein schreien und Fluchen. Ein Mann voll bepackt mit Einkaufstüten rennt auf uns zu. 'Fahr' schreie ich. Calebs Muskeln spannen sich Augenblick an. Ich spüre förmlich wie sich sein Körper versteift. Hektisch fuchtelt er herum. 'schneller' schreie ich. Der Mann hat nur noch wenige schritte vor sich bis er bei uns ist. Seine Hand streckt sich bereits nach mir aus als die Maschine endlich losfährt. Caleb gibt voll Gas und so können wir den Mann schnell hinter uns lassen. Nach ein paar Metern drehe ich mich noch einmal zu ihm um. Er steht völlig verloren auf dem Parkplatz mit den Tüten die er wütend auf den Boden schmeißt. Bevor wir hinter dem Supermarkt verschwinden sehe ich noch wie sein Mittelfinger in die Höhe schnellt. Ich zwinge mich den Blick von ihm abzuwenden. Wir haben ihm gerade dem Schicksal überlassen. Wahrscheinlich wird er ohne ein Auto oder ein Motorrad nicht überleben. Zu Fuß hat er kaum eine Chance. Ich versuche mir den Gedanken aus dem Kopf zu schlagen und schaue wieder nach vorne. 'Wohin fahren wir?' frage ich Caleb unsicher. Ohne den Blick von der Straße zu wenden sagt er 'abends ist es nicht sicher hier draußen. Ich weiß wo ein leerstehendes Appartement ist. Dort können wir schlafen'. Ich verkneife mir einen -wiederspruch das wir nirgendwo sicher sind. Stadtessen lege ich meinen Kopf mit der Wange auf seinen Rücken. Mir ist  gerade völlig egal ob dies angebracht ist. Eigentlich wollte ich mich so weit wie möglich von ihm distanzieren. Doch dafür bin ich gerade viel zu müde. Wenn ich genauer darüber nachdenke hat er mir bis jetzt immer den Arsch gerettet. Wer weiß wo ich ohne ihn wäre. Vielleicht würde ich bereits als untote durch die Straßen wandeln. Er hat es nicht verdient das ich ihn immer wieder an meckere. Egal was früher über ihn erzählt wurde. Wie viele Mädchen er um den Finger gewickelt hat oder wen er verletzt hat. Es ist alles egal denn wir leben jetzt in einer anderen Welt. In einer Welt in der dies alles keine Rolle mehr spielt. Ich schließe die Augen. Es tut gut sie zu schließen. Ich fühle mich als hätte ich seit Tagen nicht geschlafen. Angenehm warmer Wind umgibt mich und Caleb. Es ist das erste mal seit Stunden das ich mich wieder wohl fühle.

ZombiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt