Rosalie & Summer | Erkenne dein wahres Ich 3

Kapitel 1

"All over again."

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Eltern halten Momente oft fest. Mit Fotos, Videos, per Handy oder Fotoapparat. Doch Momente sind viel kostbarer zu behalten, wenn du sie mit deinen bloßen Augen ansiehst und in dein Herz schließt. Diese Zeit, in der Kinder klein sind oder wir etwas besonderes erleben, gibt uns niemand auf dieser Welt wieder. Sie sind ein Einzelstück.

Auch ich neigte dazu, meine Kinder zu fotografieren, zu filmen und einfach nur zu betrachten. Sie waren wunderbar, sie waren einfach ... Nun ja, sie waren einfach sie.

Aber die Wahrheit ist, Momente sind kostbarer, wenn man sie einfach genießt und mal nicht zur Kamera greift, um diese in Pixel zu verwandeln und für die Ewigkeit zu bewahren. Nichts ist für die Ewigkeit, das habe ich gelernt. Und die Zeit ist es schon lange nicht. Es gibt eine Zeit vor uns, sowie es eine Zeit nach uns geben wird, in der sich niemand mehr an uns erinnern wird. In der wir bloß noch Asche sind und unbedeutend werden. Aber der Punkt ist, dass uns das was wir mit unseren Augen sehen, niemand nehmen kann. Nicht heute und auch nicht in eine Million Jahren. Niemand kann durch unsere Augen sehen, nur wir selbst können das.

Rosalie und Summer waren wunderbare Kinder. Sie wuchsen so schnell, es war einfach immer wunderschön und eine Bereicherung für mich, sehen zu können, wie sie Fortschritte machten und Dinge lernten. Sie sahen Julien nach und nach als eine Vaterperson an, ohne dass ich je mit ihm zusammengekommen bin. Wir waren beste Freunde, all die Jahre. Er brachte meinen Kindern das Laufen bei, trichterte ihnen Quatsch ein, sodass sie lachten. Das schönste Geschenk für ihn, sagte er mir immer, seie das Lachen von meinen Kindern und mir. Er vergaß niemals über den Vater der Kinder, über Ardian. Er wollte nie den Vater der Kinder ersetzen, er wollte bloß für die kleinen Mädchen da sein. Und wie die beiden Zwillinge es wollten, sahen sie den liebenswürdigen Asiaten nach einer Zeit von zwei Jahren als Vater an. Sie nannten ihn niemals "Papa" oder "Daddy", doch man merkte, dass er die männliche Seite des Elternparts übernahm. Immerhin war er beinahe jeden Tag bei mir, half mir im Haushalt und mit den Kindern. Ein großes Haus zu putzen, aufzuräumen und nebenbei auf zwei heranwachsende Mädchen aufzupassen war niemals einfach. Meine Eltern nicht zu vergessen, sie übernahmen ihre Rolle als Großeltern hervorragend. Sie kümmerten sich immer gut, liebten die beiden, von denen Rosalie doch irgendwo mehr Ardian und Summer mehr mir ähnelte, über alles.

Rosie oder auch Rose, so wie ich sie gerne nannte, hatte die Haarfarbe von Ardian. Braun, ihre waren lang gewachsen. Sie hatte seine Augen, blau-grün, jedoch schon immer mehr blau in ihnen gehabt. Ihre langen dunklen Wimpern umrahmten sie und ließ sie hinreißend aussehen.

Rosalie und Summer sahen sich ähnlich, ja, wie Zwillinge es halt taten, jedoch nicht eins zu eins. Jede von ihnen besaß ihr eigenes Erkennungsmerkmal.

Summer hingegen ging mehr nach mir. Ihr blondes Haar so lang wie das ihrer Schwester. Ihre Augen grün, noch stechender und funkelnder als Luna's Augen es jemals hätten sein können. Ihr Blick war immer offen, genau wie Rosies' es immer war. Ihre Lippen voll, ebenfalls wie Rosies. Die Nasen hatten die zwei auch gleich. Sie unterschieden sich nur an Haarfarbe und Augen, was es niedlich machte.

Doch nun werden sich einige noch die Frage stellen, wo Ardian in der Geschichte meines Lebens, der vergangenen Jahre, war.
Er war hinter Gittern, volle vier Jahre musste er absitzen. Die beiden kleinen waren bereits drei Jahre alt und meine Gedanken fanden keine Ruhe, als wir in der Zeit angekommen waren, in der Ardian's Gefangenschaft ungefähr hätte enden müssen. Mir fehlte die Zeit Ardian zu besuchen, nachdem die Kinder auf die Welt kamen. Ich hatte mehrmals vor gehabt ihn zu besuchen, doch jedes Mal wurde mir am Telefon gesagt, dass er keine Zeit hätte, in Einzelhaft war oder kein Besuch gestattet wäre. Er machte mir Sorgen, ziemliche Sorgen, und das teilte ich Ju jedes Mal mit.