Sie wollte mehr Bass. Die Tanzfläche sollte vibrieren, pulsieren,pochen; genau wie ihr Puls.
Mit der Zunge fuhr sie sich über die trockenen Lippen. Sie brauchte definitiv noch einen Drink, der diese teuflische Auswirkung auf sie hatte.
Die Tanzfläche sollte sich weiter bewegen, sie wollte nicht an Morgen denken. Oder an Gestern. Es zählte der Moment. Nur dies eine Abend,hatte sie sich gesagt.
Heute will ich einfach nur los lassen, nur einmal. Nur heute. Nur heute. Nur heute. Nut heute., sie sagte es sich tausende Male. Tausende Male. Doch das sagte sie jedes Mal; nur noch heute.
Irgendwann hatte der tiefe Bass und die Musik sie in den Bann gezogen und die Schlinge, die sich langsam zuzog, um ihren Hals gelegt. Ihr Herz pochte wild im Rhythmus des Basses, des Schlagzeuges, der Stimme dieser fantastischen Sängerin die auf der Bühne stand und aus voller Seele einen Song nach dem anderen für die Masse hinschmetterte.
„This is what I live for", sang sie. Ja, sie lebte dafür sich so fallen zu lassen. Es gab keine Sprüche wie „Man lebt nur einmal", nein, sie lebte nur für das wilde Herzpochen, den trockenen Mund, den Schweiß die begeisterte Menge und die Musik.
Und jeden Abend zog sie durch die Kneipen, Diskos und Bars um die Musik in ihrem Blut zu spüren, die kalten Eiswürfel der Drinks ihre Lippen berühren zu lassen und sich fallen zu lassen. Und jeden Abend wurde sie von den Augen aller bestaunt. Nicht wegen ihrem Aussehen,das nicht makellos war, sondern wegen der Art wie sie sich im Rhythmus bewegte, mit dem Takt eins wurde und sich wie ein göttliches Geschöpf von der Menge abhob.
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namenlos
Short StorySie ist eine Partygängerin. Sie bedauert. Sie verliebt sich in Menschen. Sie steht für andere auf. Sie ließ sich auf einen Kleinstadtjungen ein.