Kapitel 3 Blauer Zorn

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Blattfrost lag neben Flammenstern in dessen Bau und beobachtete gedankenverloren die Schneeflocken, die in den Anführerbau fielen. Ihr Gefährte neben ihr  schlief. Vor einigen Sonnenaufgängen hatte Dämmerpelz berichtet, dass Nachtherz und er zwei Donnerclan Krieger vom Donnerweg vertrieben hatten. Zudem hatte er Blattfrost erzählt, dass Nachtherz beängstigend gut kämpfen konnte. Die Kriegerin begann immer mehr Respekt vor Nachtherz zu empfinden. Sie stand vorsichtig auf und schlich aus Flammensterns Bau. Auf der Lichtung spielten Krallenjunges und Dohlenjunges im Schnee. "Diesmal bin ich der Anführer!" Quiekte Krallenjunges. "Na gut," maunzte Dohlenjunges und verneigte sich übertrieben tief vor seinem Baugefährten "ich warte auf die Befehle des großen Anführers Krallenstern."

Krallenjunges, der die Ironie in seiner Stimme überhörte, reckte stolz die Brust. Blattfrost schnurrte vergnügt, beim Anblick der spielenden Jungen und ging an ihnen vorbei, in den Kriegerbau. Eines Tages wollte sie auch Junge haben, die vergnügt auf der Lichtung spielten und später zu starken Kriegern heranwuchsen. Im Kriegerbau angekommen legte sie sich auf ihr Nest, dass ihr neben Flammensterns Wärme an ihrer Seite, kalt vorkam. Sie döste eine Weile, bis sie eine Bewegung neben sich spürte. Blattfrost öffnete die Augen und sah, dass Nachtherz aus dem Bau ging. Die getüpfelte Kriegerin stand auf und ging ebenfalls aus dem Kriegerbau. Nachtherz hatte sich neben den Frischbeutehaufen gesetzt und fraß eine Spitzmaus.

Blattfrost nahm sich einen Raben und setzte sich zu ihm. Ohne ihn anzublicken, begann sie zu fressen. Die Kriegerin bemerkte, dass Nachtherz sie ansah. "Ich merk doch, dass du irgendwas von mir willst" brummte der Krieger. Blattfrost hörte auf zu fressen und schaute zu ihm. Seine dunkelblauen Augen blickten sie argwöhnisch an. "Du hast recht," miaute Blattfrost "ich wollte dich fragen, warum du so leidest." Nachtherz sah für einen Moment überrascht aus, schaute dann aber zu Boden. "Du irrst dich, ich leide keineswegs" knurrte er. "Lüg mich nicht an, es ist kaum zu übersehen" sagte Blattfrost. "Und wenn es so wäre was willst du daran ändern?" Fragte Nachtherz aufgebracht und seine blauen Augen starrten sie zornig an.

"Ich wil dir nur helfen," miaute sie traurig "bitte erzähl mir doch, was dich bedrückt". Der Zorn in Nachtherz Augen verschwand langsam. "Du kannst mir nicht helfen," sagte er "und jetzt lass mich in Ruhe damit".
"Gut.." Blattfrost stand auf, nahm ihren Raben und setzte sich vor den Bau der Krieger. Sie sah nicht mehr in Nachtherz Richtung.

Warrior Cats Kurzgeschichte - Gestorbene HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt