Kapitel ~ 7

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Aufgelöst lief Selena durch die Gänge der Halle. Sie versuchte ihre Tränen zurück zu halten, denn sie wollte nicht, das jemand sah, dass sie traurig war. Sie wusste, dass alle über sie reden würden. Wie immer. Oft hasste sie das Leben in der Öffentlichkeit, denn sie ertrug es nicht, dass man jeden Tag aufs Neue über sie Urteilte und negativ über sie sprach. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben in Ruhe leben. Sie wollte für das geliebt werden was sie war. Sie wollte danach beurteilt werden, wie sie mit anderen Menschen umging, für welche Dinge sie sich einsetzte und all das, was ihre Persönlichkeit ausmachte, doch stattdessen wurde sie immer nur danach beurteilt, mit wem sie zusammen war, was sie trug und mit wem sie sich in der Öffentlichkeit zeigte. Diese Oberflächlichkeit und die Probleme mit Justin und ihrer Mutter,wurden der jungen Frau einfach zu viel. Sie setzte sich in eine abgelegene Ecke im Backstagebereich. Es war wie leer gefegt. Die meisten suchten wahrscheinlich gerade ihre Plätze auf, denn die Show sollte bald los gehen.
Sie kauerte sich zusammen und saß einfach nur da und weinte. Sie fühlte, dass sie den ganzen Druck, der sich in ihr aufgebaut hatte, endlich los werden musste, denn es zerfraß sie von innen. Wie sollte es weiter gehen? Ihre Mutter war gegen den Mann, den sie liebte....den sie immer beschützte doch der sollte sie betrügen? Schon wieder? Wieso? Er hatte doch versprochen, dass er ihr treu ist. Er liebte sie doch.... das sagte er ihr immer.


Es dauerte nicht lange, da spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. „Selena?", sprach sie eine männliche Stimme an.Verweint sah sie nach oben und sah, dass sich Zedd, der DJ, zu ihr runter beugte. Besorgt sah er sie an, als er merkte, dass sie tatsächlich weinte. „Hey. Was ist denn los mit dir? Ist etwas passiert?", wollte er besorgt wissen und setzte sich zu ihr. Sie kannte ihn nicht, doch sie war froh, dass jemand da war und sich dafür interessierte, dass sie weinte. Ihre Mutter und ihren Freund schien es wenig zu interessieren, wie traurig sie war, denn die beiden beschäftigten sich lieber damit, sich gegenseitig fertig zumachen.


Sie schaute ihn an. „Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll", schluchzte sie. „Das ist alles zuviel"


Vorsichtig legte er seinen Arm um sie. „Was ist denn passiert?"


„Meine Mutter und Justin sind sich immer nur am Streiten", dicke Tränen liefen ihre Wangen runter und verwischten ihr Make up. „Es interessiert sie gar nicht, wie traurig mich das macht. Ich wollte doch einfach nur, dass die beiden sich mal einen Abend zusammen reißen und einfach wenigstens so tun,als ob sie miteinander zurecht kommen. Ist das zu viel verlangt? Ein einziger Abend"

Der DJ reichte ihr ein Taschentuch. Sie wischte sich damit die Tränen weg und erzählte weiter. „Ich habe Justin immer verteidigt. Ich liebe ihn aber jetzt habe ich von meiner Mutter hören müssen, dass er scheinbar schon wieder etwas mit einer anderen hat. Ich dachte er liebt mich", wieder weinte sie los. Zedd versuchte sie zu trösten und streichelte über ihren Rücken.

„Er betrügt dich?", wollte er wissen.

„Ja, mit Ariana. Meine Mutter hat gesagt, dass Ariana ihr davon erzählt hat. Justin hat scheinbar schon öfter versucht sie anzumachen. Wer weiß, was da schon passiert ist zwischen den beiden?". Sie atmete tief ein und aus, um sich selbst etwa zu beruhigen, denn sie wollte nicht, dass der Ausschlag wieder ausbrach. Nicht jetzt. Sie wollte sich nicht vordem jungen Mann lächerlich machen.

„Selena, das tut mir so leid", sagte er bedauernd und sie schaute ihn nur an.


„Weißt du was über die beiden?", sollte sie wissen. „Du kennst doch Ariana. Taylor meinte, dass du mit ihr zusammen arbeitest"


Er zögerte einen Moment, doch dann lenkte er ein. „Ich weiß, dass ich das eigentlich als Freund nicht sagen sollte aber ich kann dich auch hier nicht einfach so sitzen lassen" begann er. Interessiert und voller Hoffnung schaute die Brünette ihn an. Scheinbar wusste ermehr über diese ganze Sache als sie. „Ja, Justin und Ariana gehen schon ziemlich..... vertraut miteinander um. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass da mal mehr war zwischen den beiden, weil ich es selbst nie mitbekommen habe aber die beiden fassen sich schon viel an, umarmen sich und man merkt schon, dass die beiden voneinander nicht abgeneigt sind", erzählte er. Gerade als er den Satz beendet hatte, brach es aus Selena raus. Bitterlich weinte sie los, denn die Schlinge um den Hals ihres Freundes, zog sich immer weiter zu. Wie sollte sie ihm noch vertrauen, wenn mehrere Leute ihr erzählte, dass er sich an andere Frauen ran machte. Wieso sollte ihre Mutter lügen und wieso sollte ein guter Freund von Justin lügen und ihn ausliefern? Das ergab keinen Sinn. Es musste die Wahrheit sein. Auf einmal bekam sie ein komisches Gefühl. Sie wusste, was passieren würde. Es stand genau das bevor, wovor sie sich immer fürchtete.Ein Schub ihrer Krankheit, der durch ihre Knochen ging. Plötzlich taten ihr alle Knochen weh und sie versuchte sich nichts anmerken zulassen, doch das war bei solch einem Anfall unmöglich, denn die Schmerzen zogen sich dann durch alle Knochen. Sie hatte in ihrem ganzen Körper Schmerzen. Jeder Knochen tat weh und es viel ihr dadurch schwer zu Atmen. Die Schmerzen überwältigten sie und sie brach zusammen.


Schnell reagierte der DJ, als die Brünette neben ihm auf dem Boden lag. Schnell hob er sie hoch und trug sie in seine Kabine. Sofort rief er seinem Manager zu. „Einen Arzt, schnell!", schrie er ihn an und legte die Dunkelhaarige auf das Sofa, auf dem er noch kurz zuvor mit ihrem Freund saß und sich unterhalten hatte. Schnell nahm er eine Decke und deckte sie damit zu, dann versuchte er die bewusstlose junge Frau zu wecken.„Selena...... bitte wach auf.... Selena", sagte er immer wieder und rüttelte an ihrem Arm.

Sein Manager sah ihn schockiert an. „Was ist passiert? Was hast du mit ihr gemacht!?"


„Nichts habe ich mit ihr gemacht klar? Fang damit nicht an. Der Arzt wird gleich hier sein, also reiß dich zusammen", befahl er in ernstem Ton. Plötzlich öffnete Selena die Augen und schien völlig orientierungslos zu sein.


„Wo bin ich?", wollte sie wissen.

Der Dj erklärte. „Du bist in meiner Garderobe.Irgendwie bist du zusammengebrochen, als wir uns eben unterhalten haben. Erinnerst du dich?", wollte er wissen und sie nickte. Dann kamen zwei Notärzte in die Garderobe und gingen sofort auf die Brünette zu, die blass auf dem Sofa lag. Zedd ging einige Schritte zurück, um den Ärzten Platz zu lassen. Skeptisch sah sein Manager ihn an.
„Guck mich nicht so an. Sie ist wirklich zusammengebrochen?"

„Von alleine?", fragte er misstrauisch und der DJ nickte. „Ja, von ganz alleine.. und jetzt sei' still", befahl er und schaute zu, wie die Ärzte ihre Arbeit erledigten.

I. Gefährliches Spiel - JelenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt