Früh am Morgen wurde ich von warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut geweckt. Verträumt beobachtete ich noch eine Weile die kleinen Staubkörnchen wie sie im Sonnenlicht tanzten.
Aber halt da war was...
Scheiße... Montag!
Mit einem Satz war ich aus dem Bett und unter der Dusche und mit dem nächsten wieder draußen und vor meinem Schrank. Nachdem ich die erstbesten Sachen an hatte, rannte ich die Treppe hinunter in die Küche und sah meine Eltern. Die saßen ganz entspannt am Tisch und guckten mich verwundert an als sie mein gehetztes Gesicht sahen. Da fiel mir zum ersten mal auf das heute nicht irgendein Montag war, sondern ein besonderer, nämlich Pfingstmontag. Soll heißen, wir haben frei. Also schleppte ich mich wieder hoch und schmiss mich auf mein Bett. Mein Adrenalin war verbraucht und plötzlich war ich müde.
2 Stunden später wachte ich wieder auf und ging frühstücken. Dabei lief ich meiner kleinen Schwester Lena über den Weg. Sie war die ganze letzte Woche auf Klassenfahrt gewesen und nun sah ich sie zum ersten mal wieder. Freude strahlend kam sie angerannt und warf sich in meine Arme. Ich fing sie auf und wirbelte sie ein paar Mal um mich herum. Das war so eine Begrüßung bei uns. Ihr müsst wissen das sie erst in der zweiten Klasse ist und ich bereits 17 und in der Zwölften. Ich liebte meine Schwester über alles und wir konnten nicht ohne einander. Sie war meine beste Freundin und eine Stütze wenn es mir mal schlecht ging. Wir passten aufeinander auf und ich wusste sie würde mich niemals im Stich lassen. Aber gut weiter im Text.
Nachdem uns beiden ganz schwindlich war, nahm ich sie ordentlich auf dem Arm und lief die Treppe nach unten in Richtung Küche. "Hast du schon was gegessen, Lena?" Sie schüttelte heftig ihren kleinen Kopf, sodass ihre schulterlangen Haare nur so flogen. "Na dann mach ich uns was, ich nämlich auch nicht". Unten angekommen wollte ich uns beiden ein leckeres Müsli machen. Als ich zwei Schüsseln aus dem Schrank nahm und auf die Ablage stellte fiel mir der Zettel auf.
Guten Morgen meine beiden Süßen, ich hoffe ihr habt gut geschlafen. Ich bin mit Papa ein paar Freunde besuchen. Wir kommen erst am Abend wieder. Mia, bitte sorge gut um deine Schwester, aber euch muss ich das ja eigentlich nicht sagen. :) Essen steht im Kühlschrank. Viel Spaß euch beiden.
Kuss, Mama
Als ich das las, breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Wir hatten den ganzen Tag für uns und um das Essen musste ich mir keine Sorgen machen. "Du, Lena, ich habe eine bessere Idee. Was hälst du davon wenn wir uns unsere Fahrräder schnappen und im Wald ein Picknick machen?" Nachdem ich geendet hatte, fingen Lena's eisblaue Augen an zu strahlen. Sie kam laut jauchzend auf mich zu gerannt und umarmte mich heftig. Ich deutete das mal als "Ja". "Na dann, hop hop zieh dir was an. Ich mach uns ein paar Stullen und packe alles zusammen."
10 Minuten später kam Lena laut die Treppe runtergepoltert. " Ich bin fertig", rief sie mir schon vom Weiten zu. "Super ich auch gleich, hol schon mal dein Fahrrad raus". Lena, das liebe Kind hörte sofort und rannte freudig nach draußen. Ich packte noch schnell mein Handy und Schlüssel ein und machte mich ebenfalls auf dem Weg nach draußen. Dort stand bereits meine Schwester und schaute mich voller Vorfreude an. Ich holte mir ebenfalls ein Fahrrad, allerdings das meiner Mum, denn meines hatte keinen Gepäckträger. Und schon machten wir uns auf den Weg.
Ich hatte Lena nicht verraten wo ich mit ihr hinfahren wollte und so löcherte sie mich den ganzen Weg über mit Fragen. "Wo fahren wir hin?" "Wann sind wir da?"
Irgendwann machte ich einfach Musik an. Ihr Lieblingslied..
Oh, my friend
you're holding out your hand
I'll take it like an ore form the depth.
Hey Livesaver, I'am drowning indespair.
But you're fighting for me rigth until the end.
You pull me back to land
And save me once again...
Nach circa 20 Minuten waren wir da. Wir sind zu meinen Lieblingsort gefahren. Es war eine wunderschöne bunte Wiese auf der viele kleine Blumen wuchsen. Sie lag neben einem kleinen Bach, den man im Ort "Russengraben" nannte. Über diesen Bach führte eine alte Schleuse auf der ich stundenlang stehen konnte, um die kleinen Tiere zu beobachten. Nachdem ich eine Weile am Rand dieser Wiese stand und alles auf mich wirken lies, schaute ich zu meiner Schwester und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Sie stand da, mit offenem Mund und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Plötzlich rannte sie los, ein Stückchen auf die Wiese hinaus und drehte sich jauchzend und mit ausgestreckten Armen im Kreis. Ich folgte ihr und baute ein paar Meter vor ihr alles für ein perfektes Picknick auf. Als ich fertig war, schaute ich mich nach Lena um. Sie war ein paar Meter weiter gegangen und lag im Gras. Ich lies sie noch einen Moment den wunderschönen Ort genießen und begab mich auf die Schleuse. Ich liebte es wie man dort die Frösche hörte und die Fische im Wasser springen sah. So stützte ich mich auf ein Geländer und schaute so eine Weile verträumt auf das Wasser bis ich Lena rufen hörte. "Ich komme", antworte ich schnell und ging wider auf die Wiese und auf unseren Picknickplatz.
Dort saß Lena und grinste mich breit an und auch ich musste bei ihrem Anblick schmunzeln. Sie war überall um ihren Mund herum mit Erdbeermarmelade beschmiert. Richtig süß sah das aus. Wie die Kinder aus diesen Werbekurzfilmen. "Kleine Naschkatze ", neckte ich sie. Wir frühstückten noch eine Weile, bis wir wieder alles zusammen räumten und nach Hause fuhren. Dort angekommen spielten wir gemeinsam eine Weile mit unserem Hund Laila bis es langsam kühler wurde und wir alle rein gingen. Ich fing an zu lesen und Lena hörte in ihrem Zimmer irgendeine CD. Plötzlich ging das Licht aus und es donnerte laut. Ich war so in die Geschichte versunken, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ein Gewitter aufgezogen war. "Mia?", hörte ich meine kleine Schwester erschrocken fragen. "Ja, komm her, ich bin hier" Lena kam ängstlich in mein Zimmer. Wir setzten uns zusammen hin und lauschten dem Gewitter. Bei jedem Donnergrollen zuckte Lena zusammen. Sie hatte schreckliche Angst vor Gewittern. Nach einer Weile flaute es wieder ab bis es schließlich ganz vorbei war.
Ich löste mich von Lena die inzwischen eingeschlafen war und kontrollierte alle Geräte, ob noch alles funktionierte. Gleich nachdem ich meinen Rundgang durchs Haus beendet hatte, schrieb ich meiner Mum eine Nachricht, dass alles in Ordnung sei und begann Lena und mir Essen zu machen. Als ich fertig war servierte ich alles auf zwei Tellern und brachte es nach oben zu Lena. Sie wachte auf, als ich mich aufs Bett setzte und so fingen wir gleich an zu essen. Später schauten wir uns noch einen Film an und gingen dann ins Bett. Ich schaute Lena noch eine Weile beim Schlafen zu bevor auch ich mich fertig machte und ins Bett ging. "Ein gelungener Tag" dachte ich noch und dann schlief ich ein.
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Eine Sache des Vertauens
Teen FictionDie 17 jährige Mia ist ein ganz normales Mädchen. Eines Tages schreibt sie einen Brief per Luftballonpost ins Leere. Zurück schreibt ein Junge, genauso durchschnittlich wie Mia. Die beiden schreiben eine Weile hin und her, treffen sich und lernen s...