*~ Und innerlich beschloss ich: Das will ich auch machen. ~*~
Am nächsten Morgen wurde ich leise von Lena geweckt. Moment. Warum war sie schon wach? Nach einem Blick auf dir Uhr wurde mir klar warum. Ich hatte verschlafen. "Scheiße, Lena warte ich mach mich schnell fertig." Lena nickte und ließ mich allein. Ich legte mir schnell irgendwelche Sachen raus, packte meine Mappe und band mir die Haare zurück. Ich würde keine Zeit haben sie noch zu waschen. So sprang ich unter die Dusche. Nach zehn wohltuenden Minuten machte ich die Dusche aus und kuschelte mich in meinen Bademantel. Ich ging noch schnell etwas frühstücken und zog mich an und machte mir die Haare. Dann schnappte ich mir mein Longboard und ging nach draußen zu Lena. "Ich bin fertig"
"Na dann los" Lena grinste mich an und fuhr los. Ich ihr hinterher. Bis wir in der Schule ankamen.
Nach der Schule traf ich mich mit Lena bei den Fahrradständern. Wir umarmten uns und dann ging es los. Auf den Weg nach Hause. Wir mussten uns beeilen den heute veranstaltete unser alter Kindergarten ein Fest. Dieses fand jedes Jahr statt und wir gingen jedes Jahr hin. Es war einfach schön einmal im Jahr einen Überblick zu bekommen was dort alles passiert. Man konnte sich mit den alten Erziehern unterhalten und den Kindern zuhören wie sie Lieder sangen, die man selber schon so oft gesungen hat. Na ja. Ist ja auch egal. Wir waren jedenfalls da und machten uns gemeinsam fertig. "Kann es losgehen?"
Lena nickte und so gingen wir beide raus und in Richtung Kindergarten. Dort war schon ordentlich was los. Wir sahen einige bekannte Gesichter aus dem Dorf und unterhielten uns mit unseren alten Erziehern. Später suchten wir uns einen Tisch. Lena sah ein paar Bekannte und wir setzten uns zu ihnen. Man redete miteinander und lachte viel, bis wir vom Knattern eines Mikrofons aufgeschreckt wurden.
"Liebe Kinder, liebe Geschwister, liebe Eltern und Großeltern. Ich freue mich, dass sie hier so zahlreich gekommen sind und heiße sie herzlich Willkommen auf unserem diesjährigen Kitafest. Als erstes werden die Kinder unserer Kita ein kleines Programm aufführen das sie in den letzten Wochen einstudiert haben. Danach gibt es Kaffe und Kuchen in Haus 2 und auch andere Getränke und Süßigkeiten stehen Ihnen auf dem Platz zur Verfügung. Am Abend gibt es dann frisch gemachte Bratwürste. Außerdem möchte ich Sie darauf hinweisen das alle Tore offen sind. Also passen Sie auf Ihre Kinder auf, beschäftigen Sie sich mit ihnen. Auf dem gesamten Gelände sind verschiedene Stationen an denen sie etwas mit ihren Kindern machen können. Wir haben eine Bowlingbahn und ein Glücksrad. Außerdem besuchen uns heute die Polizei und die Feuerwehr. Dort können die Kleinen sich angucken wie das alles so funktioniert und mit der Feuerwehr kann man sogar eine Runde durch das Viertel fahren. Ebenso haben wir Besuch von einen Reiterhof. Hinter dem Haus 2 können ihre Kinder auf den Ponys eine Runde reiten. Wir bieten auch eine Mal- und Bastelstraße an. Sie sehen also es gibt genug zu tun. Später bieten wir ihren noch ein paar Familienspiele an, außerdem gibt es noch einen Wettbewerb mit tollen Preisen. So ich denke jetzt ist alles gesagt. Ich hoffe sie haben noch einen schönen Tag und viel Spaß bei unserem kleinen Programm."
Damit endete meine alte Kindergärtnerin die nun Chefin der Kita war. Es folgte ein Programm das meiner Meinung nicht so toll war. Es wurden einige Lieder gesungen bei denen ich leise mitsummen konnte und ein bisschen auf Xylophonen herumgeklimpert aber mehr ist nicht passiert. Irgendwann im Laufe des Programms ist eine Freundin von Lena gekommen und nach ein paar Wortwechseln sind die beiden verschwunden.
Nach dem Programm verabschiedete ich mich freundlich und schlenderte dann ein wenig über das Gelände. Ich sah einige Sachen die sich nach meiner Kindergartenzeit verändert hatten. Die kleinen Häuschen hatten einen neuen Anstrich und das alte eiserne Klettergerüst wurde durch eine neue hölzerne Kletterlandschaft ersetzt. Es gab eine neue Holzeisenbahn und einen Kletterfelsen mit lauter Holzfiguren drum herum. Aber es wahren auch viele Dinge geblieben. Es gab immer noch die knall roten „Taxis", Tretfahrzeuge die hinten noch eine Sitzfläche für Mitfahrer hatten. Die Reifenschaukeln und die Wasserstraße waren noch da und auch der Kletterbaum war noch vorhanden, allerdings ziemlich gekürzt.
Und wie ich so meine Runden über den Spielplatz drehte sah ich einen Luftballonstand. Da schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf.
~*~ Sie war eine gute Freundin von mir als ich ungefähr so alt war wie du. Ich habe mal bei einem Fest einen Heliumballon fliegen lassen. An ihn habe ich einen Zettel gebunden mit meinem Namen und meiner Adresse. Wir haben lange nur Briefe geschrieben und irgendwann haben wir uns auch mal getroffen. Diese Treffen gab es dann immer öfter und schließlich wurde sie meine beste Freundin. ~*~
Jetzt war der perfekte Zeitpunkt dazu.
Ich suchte Lena und fand sie auch schnell mit ihrer Freundin bei der Bowling Bahn. "Lena ich muss wohin, bitte gehe um neun nach Hause ich weiß noch nicht ob ich wieder hierher komme" Lena schaute mich kurz irritiert an nickte dann aber. Daraufhin lief ich nach Hause und holte ich mir Zettel und Stift. Dann lief ich nochmal in die Kita und besorgte mir einen blauen Ballon. So ausgerüstet machte ich mich auf den Weg.
Ich bin zu meiner alten Schule gegangen. Sie war nicht weit entfernt. Mein Ziel war das Dach. Ich ging auf das alte Schulgelände und wurde schon wieder von Erinnerungen überschwemmt.
Mein erster Schultag. Wie ich zum ersten mal in dieses Gebäude gegangen bin. Erfürchtig, langsam und stolz. Wie ich so viele unbekannte Gesichter gesehen habe.
An die schönen Momente mit meiner besten Freundin aus der Parallelklasse. Wie wir die ganze Pause nichts anderes zu tun, als auf einer alten Wurzel zu Klettern und sie von Sand zu reinigen.
Einmal haben die Jungs aus unserer Klasse einen alten Grabstein im Sandkasten gefunden. So logisch das heute auch klingt (der Schuhof liegt neben einem alten Schloss) so aufregend war es damals für uns.
Mit diesen Erinnerungen schlenderte ich über den alten Schulhof und erlebte ich eine Enttäuschung. Die Wurzel von der ich gerade geschwärmt habe war nur noch ein kleines Hölzchen. Und die alten Spielgeräte waren vollkommen verwittert.
Etwas betrübt ging ich zur Feuerleiter. Ich befestigte den Luftballon an meinem Handgelenk und begann mühselig die enge Eisenleiter hinauf zu klettern. Ein paar Mal knirschte es verdächtig in der Fassade der Wand doch schließlich erreichte ich das Dach. Dieses war nicht gerade spektakulär aber zweckdienlich. Ich lag also da oben im Schatten einer Eiche die sogar höher war als das zweistöckige Schulgebäude und dachte nach. Dachte darüber nach was ich schreiben sollte. Und mir fiel beim besten Willen nichts ein.
Ich hatte auf dem Weg hierher in Gedanken schon etliche Briefe verfasst aber jetzt, wo es galt den Stift auf's Papier zu setzen fiel mit nichts mehr ein.Nach dem ich einige Minuten so reglos da lag nam ich mir einfach einen Stift und fing an drauf los zu schreiben.
Na du, ich bin Mia, 17 Jahre alt und würde gern eine Art Brieffreundschaft anfangen. Mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber ist halt so. Also, ich würde mich freuen wenn du zurückschreibst und wir uns ein bisschen nett unterhalten können. Über Briefe und wenn du willst auch über's Handy.
Ich wohne :Am Schwalbennest 5
04205 LeipzigIch hoffe du schreibst mir
Mia
(AN: Diese Adresse gibt es wirlich. Ich hoffe niemand ist so dumm und schreibt dahin ;) )
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Eine Sache des Vertauens
Teen FictionDie 17 jährige Mia ist ein ganz normales Mädchen. Eines Tages schreibt sie einen Brief per Luftballonpost ins Leere. Zurück schreibt ein Junge, genauso durchschnittlich wie Mia. Die beiden schreiben eine Weile hin und her, treffen sich und lernen s...