zwei

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~*~Ich schaute Lena noch eine Weile beim schlafen zu bevor auch ich mich fertig machte und ins Bett ging. "Ein gelungener Tag" dachte ich noch und dann schlief ich ein.~*~

Nach dem wunderschönen Tag, gestern mit Lena, stand heute nun wieder Schule auf dem Tagesplan. Ich stand also, noch ein wenig müde, auf und ging unten erst mal was essen. Nachdem ich fertig und auch ein wenig wacher war, weckte ich Lena auf. "Guten morgen mein Schatz"... Lena blinzelte mich verschlafen an, gähnte einmal ausgiebig und drehte sich wieder um. Ich ließ sie noch eine Weile ruhen und machte nur die Jalousie hoch damit es im Zimmer heller wurde und sie in Ruhe aufwachen konnte. Dann ging ich ins Bad und machte mich fertig für den Tag.

Nachdem auch Lena fertig war und ich uns beiden Essen für die Schule gemacht hatte, wollten wir uns so langsam auf den Weg machen. Als wir unsere Jacken an hatten und gerade gehen wollten kam unsere Mum die Treppe herunter. Unsere Eltern hatten es beide gut. Sie arbeiteten in großen Firmen, aber nicht so das sie immer auf Geschäftsreise waren, sondern so das sie immer zu Hause waren. Home office. So standen beide immer später auf und ich kümmerte mich um Lena. Aber das war nicht weiter schlimm. Ich machte das gerne, und gut, und oft. Lena und mir gefiel es so. Es gab so einige in meiner Klasse die immer wieder berichteten wie nervig doch ihre kleinen Brüder und Schwestern waren. Bei uns beiden war das nicht so. Wir verstanden uns beide von Anfang an super.

Wir verabschiedeten uns also von unserer Mum und fuhren dann zur Schule, Lena mit dem Fahrrad und ich mit dem Longboard . Wir gingen beide auf dieselbe Schule. Beziehungsweise Lena in die Grundschule und ich auf das mit ihr verbundene weiterführende Gymnasium. Es waren zwei separate Gebäude die nur durch einen kleines Verbindungsgebäude und den Schulhof zusammengehalten wurden. Am Eingang trennten sich unsere Wege. Lena ging in das Gebäude das für die Grundschüler war und ich zu meiner Klasse die in der Cafeteria saß. Auf dem Weg dahin wurde mir ein paar mal hinterher gepfiffen, was mich tierisch nervte. Ich verstand einfach nicht warum. Ich meine ich war nicht gerade hässlich aber bei mir gab es nichts zu sehen, ich zeigte nichts. Ich war immer die Vernümpftige, die die sich auf Niemanden einlies. Was mich am meisten aufregte war das diese Jungs viel jünger waren als ich. Diese überheblichen, schwanzgesteuerten, pubertierenden Arschlöcher. Dieses aufreißerische Getue ging mir so was von auf den Keks.

Na ja, ist ja auch egal, ich war nämlich da. Also bei meiner Klasse. Beziehungsweise dem was schon da war. Ein paar Jungs und meine beste Freundin Anna. Diese saß etwas abseits. Sie war immer noch unglaublich schüchtern, besonders Jungs gegenüber. Nachdem ich kurz die Jungs mit einem knappen "Hi Leute", begrüßt hatte und Marc, meinen besten Freund, umarmt hatte, ging ich zu ihr. Sie hatte mich beobachtet und schaute mich jetzt verständnislos an. Sie verstand immer noch nicht wie ich und Marc so gut befreundet sein konnten ohne das etwas zwischen uns lief. Ich begrüßte sie und schon hatten wir ein Thema gefunden über das wir uns unterhielten, bis es Zeit war in den Klassenraum zu gehen.

Nach einem langen Schultag fuhr ich nach Hause und traf dort auf Lena die mit Laila spielte. Ich schaute ihr ein bisschen zu bevor ich mich bei ihr bemerkbar machte. Sie rannte auf mich zu und wir umarmten uns innig. Wir quatschten eine Weile über unseren Tag bis ich rein ging um meine Hausaufgaben zu machen.

Später ging ich noch zum Training. Nachdem ich verschwitzt und kaputt wieder kam sah ich meine Eltern auf der Couch mit Lena in ihrer Mitte vor einem großen Fotoalbum sitzen. Sofort wurde ich wieder munter und beeilte mich hoch zu kommen um meine Sachen abzustellen und zu Duschen. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte ging ich ins Wohnzimmer, sagte hallo und setzte mich neben meine Mum um ebenfalls ins Fotobuch schauen zu können. Eine Weile kamen nur Kinderfotos meiner Mum und Fotos von Weinachten und Geburtstagen, bis wir Bildern sahen auf denen meine Mum ungefähr so alt sein musste wie ich gerade. Auf einigen Bildern war neben ihr ein Mädchen, welches weder Lena noch ich je auf anderen Bildern gesehen hatten. "Wer ist das?", fragte ich deshalb sofort. " Das ist Katrin. Sie war eine gute Freundin von mir als ich ungefähr so alt war wie du. Ich habe mal bei einem Fest einen Heliumballon fliegen lassen. An ihn habe ich einen Zettel gebunden mit meinem Namen und meiner Adresse. Wir haben lange nur Briefe geschrieben und irgendwann haben wir uns auch mal getroffen. Diese Treffen gab es dann immer öfter und schließlich wurde sie meine beste Freundin. Irgendwann ist sie mit ihren Eltern ausgewandert und da die Technik mit den Handys und Telefonen noch nicht so weit war mussten wir wieder Briefe schreiben. Das wurde auf die Dauer ziemlich teuer und so brach nach und nach der Kontakt ab. Heute weis ich noch nicht einmal ob sie immer noch da wohnt, wo ich meinen letzten Brief hingeschickt habe." "Hast du die Briefe aufgehoben?", fragte Lena. Mum antwortete nicht sondern stand einfach auf und holte aus dem Schrank, wo auch unsere Fotoalben waren, einen alten Karton. Aus diesem entnahm sie ein paar Briefe. Mit ihrer Beute kam sie wieder zu uns und fing ohne ein weiteres Wort an zu lesen.

Hallo Doreen,

ich habe mich schon eine Weile nicht mehr gemeldet und so dachte ich mir ich schreibe dir einfach mal was seit unserer Ankunft hier alles so passiert ist und wie es mir hier so geht.

Also erstmal: es ist fantastisch. Wir haben ein wunderschönes Haus und einen tollen Blick auf das Meer. Das klingt gerade als ob ich hier von einem Urlaubshotel aus schreibe, aber nein, ich darf hier bleiben, für immer ist das nicht toll. Die Kinder vom Nachbarn sind extrem nett Ich habe mich sofort mit ihnen verstanden und wir sind gute Freunde geworden. Zur Schule gehe ich hier auch schon. Dort bin ich gut angekommen. Ich wurde sofort integriert und ich habe mich sofort wohlgefült. Aber ich vermisse dich.....

Nachdem meine Mum geendet hatte blieb es eine Weile ruhig bis ihr Blick wohl auf die Uhr fiel den auf einmal rief sie aus: "Ach je, schon so spät!". Daraufhin setzten wir uns an den Tisch den Dad schon gedeckt hatte und aßen Abendbrot. Ich ging dann noch meine Haare fönen und schaffte Lena ins Bett. Als ich selber im Bett lag und noch ein wenig las, konnte ich mich nicht mehr richtig konzentrieren. Mum's ehemalige Freundin ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Es muss doch toll sein mit jemandem zu schreiben den man eigentlich gar nicht kennt. Dem man alles erzählen kann was man will. Ich meine so habe ich auch Freunde, die mir auch viel bedeuten aber dieser jemand hat keine Ahnung wer du bist und bekommt nach und nach einen Eindruck mit was für einem Menschen er da schreibt. Und wenn du keine Lust mehr drauf hast lässt du einfach langsam den Kontakt abbrechen und keiner wird dir böse sein.

Und innerlich beschloss ich: Das will ich auch machen.

Eine Sache des VertauensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt