Als mein Bruder die Tür hinter sich schloß, bitteten unsere Eltern uns ins Wohnzimmer zukommen. Wir hockten uns auf die Couch und warteten bis meine Eltern etwas sagten. Ich sah wie meiner Mutter eine Träne die Wange runter lief. >>Eure Oma Hannah ist heute morgen gestorben<< sagte mein Vater mit leiser Stimme. Ohne etwas zu sagen kamen mir die Tränen. Nein, nicht Oma Hanni, so nannten wir sie immer, weil sie zuckersüß war. Nicht meine Lieblingsoma. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Plötzlich umarmte mein Bruder mich und drückte mich fest an sich. Das hat er seit ich 5 war nicht mehr bei mir gemacht. Als ich mich wieder gefangen habe stand ich auf um mir ein Glas Wasser aus der Küche zuholen. Ich hörte wie mein Bruder mir hinterher kam. >>Ich bin immer für dich da, Liss! Du sollst das Wissen.<< Das hat er noch nie zu mir gesagt. Ich nickte und lief hoch in mein Zimmer. Ich schloß meine Zimmertür hinter mir und falle auf das Bett und fange wieder an zu weinen, weil meine Gedanken nur noch bei Oma Hanni waren und bei dem Satz von Andy. Irgendwann beruhigte ich mich aber und schlief ein.
Ich wurde am nächsten Morgen von der Sonne sanft geweckt. Ich merkte das ich ausgeschlafen bin. Rasch blickte ich auf meine Uhr die über meinem Schreibtisch hängt. Es ist 9 UHR, Fuck! Ich wollte gerade aufspringen als es an meiner Tür klopfte, und meine Mutter herein kam. Sie hatte sich heute wie es aussieht frei genommen, kann ich auch verstehen wenn die Mutter gestorben ist. >>Ich habe dich heute krank geschrieben, da du gestern doch sehr aufgebracht warst. Andy ist trotzdem zur Schule gefahren und dein Vater ist auch arbeiten. Ich geh dann mal wieder runter und mache uns Frühstück.<< Ich nickte nur und lief ins Bad. Ich stellte mich unter die kühle Dusche, die mich erleiterte. Schrubbte mir noch meine Zähne und lief zurück in mein Zimmer. Ich zog mir meine hellgraue Joggingshose und ein weißes Top an. Ich lief runter in die Küche und sah wie meine Mutter an den Arbeitsplatten Hawaiitoast herlegte. Ich liebe Hawaiitoast. Ich deckte schnell den Tisch und schon war alles Fertig. Als wir die Toasts aufgegessen haben, tranken wir noch zusammen einen Tee. >>Eure Oma hat euch noch was da gelassen. Sie hat euch ihr Geld geerbt. Sie sagte du sollst den größeren Anteil bekommen, da du nicht so mit Geld um dich wirfst wie dein Bruder.<< Ich nickte nur. Als wir fertig getrunken haben, räumten wir den Tisch auf. Ich lief ins Wohnzimmer und ließ mich in die bequeme Couch fallen, schaltete den Fernseher an und schaute fern.
Als ich von einem lauten Knall geweckt wurde, richtete ich mich auf und blickte durch den Durchgang der zum Flur führte. Wie es aussah war mein Bruder zurück, aber nicht alleine. Ein Freund von ihm ist zu Besuch und sie verschwanden in der Küche. Es war mittlerweile auch schon 5 Uhr. Um kein Aufsehen zu erregen lief ich leise die Treppen hoch und ging in mein Zimmer und schloß die Tür leise hinter mir. Ich setzte mich an meinen Laptop der auf dem Schreibtisch steht. Ich schaute mir alte Familienfotos an, wo meine Oma auch drauf zusehen war. Meine Gedanken waren bei meiner Oma Hanni. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als es an der Tür klopfte und meine Mutter hinein kam.>>Am Freitag wird die Beerdigung statt finden, dann hast du da wieder keine Schule. Kommst du dann auch gleich runter um den Tisch fürs Abendessen zu decken? Wir haben heute einen Gast der zum Essen bleibt.<< Ich nickte. 'Mama, ich gehe aber morgen wieder in die Schule.' Sie lächelt und geht runter in die Küche. Ich schaltete mein Laptop aus und lief hinter her. Ich half meiner Mutter den Tisch zu decken. Als ich fertig war setzte ich mich an den Tisch und mein Vater tritt herein und begrüßte und freundlich. Da kamen auch schon Andy und sein Freund und setzten sich. Es gab Nudeln mit Hackfleischsoße und es schmeckte köstlich. Mein Vater unterhielt sich nebenbei mit den Jungs und es herrschte gute Stimmung. Mir ist aufgefallen das ich den Freund von Andy noch garnicht so richtig wahr genommen habe. Ich blickte unauffällig zu ihm hoch. Er hat dunkelbraunes Haar und sein Gesicht war leicht kantig. Ich merkte nicht wie aufeinmal er mir in meine Augen sah. Er hat grün-goldene Augen, wunderschön. Ich schaute ruckartig wieder auf mein Teller der fast leer war und spührte die röte an meinen Wangen. Als die Jungs fertig mit essen waren standen sie auf und räumten die Teller noch in die Spüle, bedanken sich bei meiner Mutter und waren auf dem Weg ins Wohnzimmer. Ich blickte hinter her. Groß und gut gebaut. Warte mal. Das ist Nico. Ich war verwirrt. Als dann alle mit dem Essen fertig waren, räumte ich noch schnell alles in die Spülmaschine und schaltete sie ein. Ich nahm mir ein Lappen, machte ihn nass und wischte noch den Esstisch und die Arbeitsplatten ab. Während dessen merkte ich wie Nico sich verabschiedet hat und gegangen ist. Ich füllte mir noch ein Glas mit Wasser und erholte mich kurz. Mein Bruder kam in die Küche und machte sich noch ein Tee. >>Hast du dich heute erholt?<< 'Ja, es tat echt gut mal wieder auszuschlafen' >>Dann ist ja gut. Wenn du möchtest nehme ich dich morgen wieder mit zur Schule. Ich geh dann auch schlafen. Gute Nacht<< Er drückte mir ein Kuss auf die Stirn und ging mit seinem Tee nach oben. Ich wunderte mich immer noch warum er aufeinmal so nett zu mir war. Ich runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf und lief in mein Zimmer, wünschte noch meinen Eltern eine gute Nacht und schloß meine Tür hinter mir. Ich packte meine Tasche noch für die Schule und zog meine Joggingshose aus, so das ich nur noch meine Unterwäsche und mein Top trug. Ich schaltete das Licht aus und nahm noch kurz mein iPhone 6+ zur Hand, das ich von meinen Eltern zum Gebutrtstag bekommen habe, ich weiß nicht mal für was ich so ein teueres Handy brauche mir würde auch ein billigeres reichen. Ich schloß mein Handy ans Ladekabel und schlief ruhig ein.