Sie musste hier weg.
Sie nickte Kator noch zu und machte dann auf den Absatz kehrt und rannte weg.
Die Anderen würden sie verstehen, jeder von ihnen würde lieber sterben, als sich jemanden zu unterwerfen. Viele wurden überhaupt erst Kopfgeldjäger, weil sie ihres eigener Herr sein wollten.
Bala wusste dass wegrennen feige ist, aber ihr viel im Moment kein anderer Ausweg ein. Schei..., sie brauchte Zeit zum Nachdenken, wie sie aus diesem Schlamassel wieder heraus kommen konnte.
So schnell sie konnte rannte sie den menschenleeren Gassen entlang, ohne auch nur die geringste Kälte zu spüren. Hinter sich hörte sie Schritte, aber niemand würde sie so schnell einholen, sie war klein und flink. Rennen, immer schön weiter rennen, nachdenken kann man später.
Die Häuser wurden immer spärlicher und nach und nach gab es immer mehr Baracken. Man konnte fast nichts erkennen, da es so stark schneite, dass man nur noch einige Meter weit sehen konnte. Erst jetzt viel ihr auf, dass sie keine Schritte mehr hinter sich hörte. Dennoch wurde sie nicht langsamer bis sie die ersten Bäume erreicht hatte. Dort brach dann sie erschöpft zusammen. Echt, sie sollte mal wieder Ausdauer trainieren.
Doch das spielt jetzt keine Rolle! Sie sollte sich jetzt mal lieber überlegen, wie sie aus dieser Misere rauskam. Den einzigen Weg den es gab war Selbstmord, doch zu so etwas war sie nicht fähig. Verdammt! Vor Verzweiflung liefen ihr Tränen über das Gesicht. In einen einzigen Kampf wurde alles zerstört, was sie sich über viele Jahre aufgebaut hatte. Was bezweckte der Fremde damit? Ruhig bleiben, Bala, beschwor sie sich selbst. So bist du nicht, steh auf, wisch dir die Tränen aus dem Gesicht und verschwinde von hier! Gib niemals auf!
Mit einen neuen Ziel vor Augen stand sie auf. Dabei nahm sie einen Schatten wahr, der zwischen den Bäumen hin und her huschte, auf sie zu. Wie hat der sie so schnell einholen können? Verdammt!
Obwohl sie immer noch außer Atmen war, rappelte sie wieder auf und rannte los, um so schnell wie möglich in ihr eigenes Reich zwischen den Baumkronen zurückkehren zu können. Denn hoch in den Baumkronen konnte ihr keiner das Wasser reichen.
Plötzlich streifte sie etwas und noch bevor sie reagieren konnte packte sie jemand am Arm und schleuderte sie herum, sodass sie mit dem Rücken gegen einen Baum knallte und zu Boden ging. Der Schnee bohrte sich eiskalt durch ihre dünne Kleidung und ihr Rücken sandte heiße Schmerzwellen aus. Am liebsten wäre sie einfach liegen geblieben, aber sie würde sich nicht so schnell klein beigeben. Langsam stand sie wieder auf obwohl ihr Körper protestierte und zog einen Dolch, den sie immer bei sich hatte, aus dem linken Stiefel. Dann blickte sie auf. Vor ihr Stand der Fremde, der sie besiegt hatte und schaute ziemlich sauer aus. Obwohl man das gar nicht so genau sagen konnte, da sein Gesicht immer noch von einer Maske bedeckt wurde.
Dennoch konnte sie das daran erkennen, dass sein Mund eine gerade Linie bildete und seine Hände zu Fäusten geballt waren. Man ist der sauer, schnell weg.
„Fangen kannst du mit jemand anderes spielen. Für solch kindische Dinge habe ich keine Zeit." Man hat der Nerven, ihm wurde ja auch nicht in einer Sekunde zur Anderem alles genommen. Unglaubliche Wut auf den Fremden und auf sich selbst erfasste Bala. Doch bevor ist etwas Unüberlegtes tun konnte, schoss er schon auf sie zu und drückte sie mit seinem Gewicht gegen einen Baum. Gleichzeitig griff er nach ihrer Linken und entwand ihr den Dolch und hielt in ihr wieder an den Hals. Das hätte er wohl gern gehabt. Noch bevor er sie mit dem Messer berührte versetzt sie ihm einen Schlag ins Gesicht, sodass er zurück weichen musste. Das nutzte sie aus und verpasste ihm einen Tritt in den Magen. Doch er ließ sich nichts anmerken und ging sofort wieder auf sie los. Doch sie packte ihn an den Schultern, sprang über ihn hinweg, wirbelte herum und verpasste ihm einen Tritt in den Rücken. Er Bewegte sich keinen Millimeter.
Gott, aus was besteht der, aus Eisen? Doch als Bala ihm noch einen Tritt verpassen wollte, wirbelte er herum und packte ihren Fuß. Dann zog er ihn zu sich und sie wurde zu Boden gerissen. Ihr Kopf schlug hart auf den gefrorenen Boden auf, schwarze Flecken begannen vor ihren Augen zu tanzen und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie hatte endgültig verloren. Sofort wurden ihre Augen wieder feucht, dadurch verschwamm ihre Sicht und Alles wurde noch undeutlicher.
Der Fremde kniete sich neben ihr nieder und hob sie hoch, als wöge sie nicht mehr als eine Feder. „Stehst du nun zu deiner Niederlage und akzeptierst meine Entscheidung?", fragte er sie, während er seinen Umhang um sie beide breitete.
Was half es noch, wenn sie nicht antwortete. Sie hatte verloren und zwar auf ganzer Linie. Sie nickte. Dann verließen sie alle Kräfte und Bala wurde bewusstlos. Ihre Mütze hatte sich gelöst und ihr langes, rotes Haar wurde sichtbar. Der Fremde blickte auf sie hinunter und es schien, als würde er über etwas nachdenken. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Nach einiger Zeit setzte er sich in Bewegung und ging mit Bala im Arm weiter in den Wald hinein. Schon bald hatte das Schneegestöber beide verschluckt und auch ihre Fußspuren verschwanden schon.
Nichts erinnerte mehr an diesen schicksalhaften Kampf, der das Schicksal zweier Länder bestimmen würde.
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Endlich ist es wieder kühler geworden und ich kann mich wiederauf das Schreiben von schlechten Geschichten konzentrieren. (;
Ich weiß, dass dieses Kapitel nicht gerade der Hit ist, deshalb werde ich es auf jeden Fall noch verbessern.
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Estate e Inverno
FantasyBala lebt schon lange als Junge verkleidet in einem Haus hoch in den Bäumen, in einem Land in dem ewiger Winter herrscht. Denn in der Welt, in der sie lebt hätte sie sonst keine Chance. Das Leben ist dennoch schwer, aber trotzdem unterstützt sie d...