Kapitel 2

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2.

Ich strich mein Kleid glatt und machte das Törchen zu unserem Vorgarten zu. Ich bin noch kurz nach Hause gegangen nachdem wir uns bei Annie die Kleider ausgesucht und die Haare gemacht haben. Ich wollte zu Hause mein Bettelarmband mit einem D als Anhänger holen. Nun war ich wieder auf dem weg zurück zu Annie. Ich ging die dunkle Straße entlang. Es war 22:00. Nur ab und zu beleuchtete eine Straßenlaterne den Weg. Ich ging an den Reihenhäusern vorbei. Nur ab und zu war ein Licht in einem der vielen Häuser zu sehen. Ich ging weiter. Doch dann spürte ich wie sich Finger in meine Haut bohrten und mich von der Straße in eine enge Gasse zerrten in der immer die Kontainer standen. Ich wollte schreien doch im selben Moment löste sich eine der Hände und hielt mir den Mund zu. Meine einzige Chance war das ich ihn beim um mich herum treten vielleicht ein mal richtig teffen würde. Doch er war zu stark und riss mich nur nich tiefer in die Gasse. Von der Straße aus hätte man uns jetzt wahrscheinlich nicht mehr sehen können, denn es war einfach zu dunkel. Schließlich schaffte ich es meinen Mund zu lockern und biss ihm mit voller Wucht in die Hand. Meine Hochsteckfrisur war demoliert doch das war im Moment mein kleinstes Problem. Ich lief so schnell ich konnte aus der Gasse und bog rechts ab. Bis zu Annies Haus war es nicht mehr weit. Ich hörte Schritte hinter mir, wagte es aber nicht mich umzusehen. Ich lief nur. So schnell bin ich in meinem ganzen Leben wahrscheinlich noch nie auf Absatzschuhen gerannt. Das Atmen viel mit schwer. Ich schnappte förmlich nach Luft. Mein Puls schoss in die höhe, was ich an meinen pochenden Händen feststellte. Ich spürte wie eine Träne mir die Wange runter kullerte und eine schwarze Spur von Wimperntusche hinterließ. Gleich danach folgte die nächste und noch eine und... dann passierte es. Mein Absatz brach ab! Ich knickte mein Fußgelenk um und fiel der länge nach hin. Meine Hände brannten wie Hölle aber ich wagte es nicht einen Blick drauf zu werfen. Ich schaute hinter mich. Eine schwarze Gestallt in einem Schatten näherte sich immer mehr. Ich zögerte nicht lange. Bis zu Annies Haus waren es vielleicht noch 20 Meter. Ich war am käuchen. Ich zog meine Schuhe aus, nahm sie in die Hand und lief Barfuß weiter. Ich dachte immer so etwas passiert nur in schlechten Filmen, aber das war ich die hier lang lief. Und das war kein Film. Das hier war die bittere Realität. Da war es! Das große Reihenhaus mit der weißen Fassade, die sogar jetzt im dunkeln zu erkennen war. Aus dem Haus dröhnte schon laut die gute-Laune-Musik. Wahrscheinlich haben Annies Eltern wieder keinen Cent gescheut um diesen Abend zu etwas besonderen zu machen. Wahrscheinlich haben sie den Nachbarn auch wieder eine Entschädigung für die laute Musik angeboten und die Nachbarn haben wieder etwas gesagt wie »Aber so ein Abend ist doch nicht schlimm. Diese süße Mädchen soll sich amüsieren! Sie hört doch sonst immer nur so leise Musik. «. Aber das war im Moment mein kleinstes Problem. Eigentlich war es gar kein Problem für mich. Ich stolperte die Treppe zu Annies Haus hoch und klingelte Sturm. Hoffentlich hörte sie mich bei diesem Lärm noch. Eine Sekunde verging nach der anderen und ich hatte das gefühl ich würde diesen Abend nicht mehr überleben. Aber dann! Tatsächlig! Zu meinem Glück öffnete kurz später ein sehr hübsch gestyltes Mädchen die Tür. Annie. »Dayna warum bist du zu spät?...OMG! Dayna was ist passiert!?«, rief sie erschrocken. »Der Typ... hinter mit...Gasse...konnte aber noch fliehen«. Das war alles was ich raus brachte. Ich zeigte hinter mich, da wo die schwarze Gestalt jetzt hätte stehen müssen. Aber dort war niemand. Nichts.

»Dayna hier ist niemand. «, sagte Annie nachdem sie sich wirklich vergewissert hatte das in keiner Richtung der Straße jemand war. »Und so schnell kann auch niemand weglaufen. Komm erst rein. Was ist passiert. Di siehst fürchterlich aus. Komm erst man auf mein Zimmer. «. Ich war geschockt. Und das weil sie recht hatte. So schnell konnte keiner wegkommen. Es sei denn er hätte ein Auto gehabt. Aber das hätte man doch gehört, oder? Jetzt wo ich darüber nachdachte, fiehl mir auf das ich nach meinem Klingelanschlag nichts mehr gehört habe was mir hätte ein Zeichen geben können. Keinen Motor. Keine Schritte. Nichts.

LautlosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt