3.Kapitel- Beute des Jägers

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Ich folgte ihm, langsam aber so schnell dass ich alles hören konnte was er sagte. Wells und Clarke waren bereits weiter vorne, doch wir holten sie auf. Die beiden Männer vor mir redeten etwas, das war gar kein so schlechter Plan, ich grinste. Sie wollten die beiden also zwingen ihre Armbänder abzumachen, damit sie mitkamen. Wells und die Blonde liefen fast, wir gingen langsam. „Hey warum so eilig, ein Speer im Herz ist tödlich", rief Bellamy zu den Anderen und sie blieben stehen. Blondie wiedersprach und erklärte, dass Jasper noch gelebt hatte, weil er geschrien hatte. Ich bemerkte, dass Bellamy die Waffe nun in der Hand hielt. Gerade wollten sie weiter eilen, als Bellamy den Arm von Clarke packte. Wells schrie und wollte sich auf ihn stürzten, aber Murphy hielt ihn fest. „Sobald eure Armbänder unten sind, können wir weiter", erklärte Bellamy und sah der Blonden ins Gesicht. Sie zog ihn weg und starrte ihn wütend an: „Der einzige Weg, dass die Ark denkt ich wäre tot, ist wenn ich tot bin!" „Mutig", zischte ich und erntete einen bösen Blick von ihr und ihrem Freund. Murphy lächelte. „Das soll ein Rettungsteam sein, wir sollten uns aufteilen!", kam es plötzlich von oben. Finn, warum konnte er sich nicht mal raushalten. Clarke ging mit ihm und Wells blieb bei uns. „Da hat sie wohl jemanden lieber als dich", bemerkte ich zu dem Sohn des Kanzlers. Er zischte, reagierte jedoch nicht. „Wir haben Blut von Jasper gefunden!", riefen sie uns entgegen, als wir in ihre Richtung kamen. Unsere Schritte beschleunigten sich und wir schlossen zu ihnen auf. Wirklich, da war seine blutige Brille. Murphy, Bellamy und ich standen bloß da, die anderen suchten nach Spuren. Ich mochte Finn nicht, er spielte den Helden und das ist ätzend. „Wir sind nahe dran", bemerkte Finn, „Los!" Den seichten Bach den wir durchquert hatten, ließen wir hinter uns. Die Büsche wurden dichter und wir zwangen uns hindurch. „Sicher dass wir richtig sind?", ertönte die unverkennbare Stimme von Bellamy. Ich war mir auch unsicher, wir stolpern jetzt schon einige Zeit einfach durch die Büsche. Zwar waren Murphy und Bellamy sehr aufmerksam, aber wenn es wirklich Menschen gab, war es gefährlich. Genau in diesem Moment kamen wir an einem Stein vorbei, an dem ein paar Blutflecken waren. Er musste ganz schön viel Blut verloren haben. Da ertönte ein Jammern. „Jasper?", ertönte Clarks Stimme und sie drängte sich durch den Busch vor uns. Ich zog mein Messer, auch meine beiden Begleiter zogen ihre Waffen. Wir durchbrachen das Gebüsch und hielten inne. Jasper war an einem Baumstamm gebunden. Sein Gesicht war voller Schmerz verzehrt und voll mit Blut. Er war mit einem Seil an den Stamm gebunden und die Wunde war mit irgendeinem Blatt verbunden. Clark und Bellamy gingen vor, plötzlich brach etwas. Die Blonde schrie, sie war in eine Grube gefallen. Ich lief vor, Bellamy hielt sie. Doch er zögerte. Lass sie fallen, mach schon, dann sind wir sie los, endlich. „Zieh sie hoch!", schrien Finn und Wells gleichzeitig und stürmten vor. Doch Bellamy hielt einfach inne, er hätte sie sicher leicht hochziehen können, das würde ich ihm zutrauen. Die Freunde der Blonden halfen ihr hoch, Bellamy erhob sich einfach schweigend. „Warum hängen sie ihn als Köder auf?", fragte Wells ungläubig, während Clarke und Finn den Gefangenen befreien. Er keuchte und schrie vor Schmerz. „Vielleicht steht das Vieh was sie fangen wollen, auf lebende Beute", sprach Bellamy und ich starrte ihn an. Murphy stand direkt neben mir und stieß mich ein weiteres Mal an. Ich überdrehte die Augen. „Ich hab ein Messer, Murphy", drohte ich ihm lächelnd, „Und ich kann damit umgehen." Bellamy sah mich an und lächelte, Murphy stupste mich herausfordernd an. „Vielleicht wollen sie uns fangen", sprach Finn von oben. „Beeilt euch, wir haben nicht ewig Zeit", zischte ich ungeduldig und zeigte Murphy als Warnung mein Messer. Das Grinsen der Beiden wurde nur noch breiter, Wells schüttelte den Kopf. Spaßbremse. Doch der Spaß begann erst richtig. Jetzt. Plötzlich zerbrach ein Ast hinter uns, wir drehten uns um. „Was war das?", fragte Wells. „Vielleicht Grounders...", überlegte Murphy laut. Doch ich entdeckte es bevor alle anderen. „Oder das Tier, was sie anlocken wollten!", entfuhr es mir und ich zog mein zweites Messer. Ein Schuss fiel, doch es traf nicht, das große Tier kam weiter auf uns zu. Ich war begeistert, wir würden es wahrscheinlich töten, aber es war wunderschön. Dunkles Fell und diese hervorstechenden Augen. „Panther", erklärte ich. Ich kannte mich mit Tieren aus, Bücher waren sehr informativ. Es kam auf uns zu langsam und geschickt. Der Schuss hatte das Tier wütend gemacht, die Ohren waren angelegt und das Maul zu einem Fauchen geöffnet. Es hatte lange scharfe Zähne. Es sprang vor und auf Bellamy zu. Es war klug und wusste woher die Gefahr kam. Aber unterschätze mich nicht Kätzchen. Ich rannte vor, das Raubtier war kurz vor Bellamy und er war gestolpert. Komm bitte geht nicht drauf. Ich nahm die Messerschneide in die Hand und holte mit der Hand Schwung. Mit den Augen fixierte ich das Ziel, aber der Panther bewegte sich zusätzlich noch. Früher hab ich das auch oft schon gemacht, aber dann war ich ja ein halbes Jahr im Gefängnis und musste mit Steinchen zielen spielen. Ich zog die Luft ein, nur noch ein paar Meter war der Räuber von dem hübschen Jungen entfernt. Konzentration, blende die Umgebung aus, es gibt nur dich und das Ziel. Das sagte mein Vater mir immer, bevor er, naja. Ich schloss die Augen und schlug sie auf. Dann schleuderte ich beim Ausatmen das Messer mit voller Wucht auf den Panther. Ich hatte es nicht verlernt, ich hatte genau das getroffen was ich wollte. Das Auge des Panthers. Diese ganze Aktion war inne weniger Sekunden geschehen. Das laute Gebrüll des Panthers zerriss die Luft. Murphy stand immer noch neben dem Baum in einer Kampfhaltung und Bellamy konnte durch diese Ablenkung zu seiner Waffe greifen. Und schoss, noch bevor der Panther herumwirbeln konnte und mich angreifen konnte, war er tot. Das Raubtier fiel zu Boden, und atmete ein letztes Mal aus. Tut mir leid dieses Vieh, war richtig schön. Ein keuchen ertönte, Jasper wurde vom Baum gehoben. Bellamy sah mich an und ich hielt kurz Blickkontakt mit ihm. Meine blauen Augen sahen direkt in seine Braunen. Er nickte und erhob sich. „Guter Schuss", bemerkte ich, als ich das Loch im Kopf des Raubtiers sah. Zum Glück hatte er getroffen, ich wollte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn er verfehlt hätte. „Wow", ertönte es von Finn, welcher gerade vom Baum kam, „Dein Wurf war perfekt!" Murphy klopfte mir auf den Rücken, womit er so viel meinte wie „Glückstreffer". Ich überdrehte die Augen, Murphy wollte immer im Mittelpunkt stehen. Ich musste nur ein paar Schritte gehen um das Tier zu erreichen. Dann ging ich neben dem Kopf in die Hocke und starrte in die starren Augen des Tieres. Es war viel größer als sie normalerweise sein sollten, mutiert. „Ich denke wir haben unser Abendessen", bemerkte ich, obwohl ich das Tier eher ungerne essen wollte, es war so wunderschön, aber ja. Die Anderen jubelten, außer Clarke, sie hatte den Blick voller Sorge auf Jasper ruhen. Ich erhob mich aus der Hocke und Bellamy reichte mir die Hand. Ich nahm sie und richtete mich auf. Mein Gesicht verzog sich zu einem leichten Lächeln, als ich das Lächeln auf den Lippen von dem Anführer sah. Sein Lächeln war wirklich wunderschön. Jasper jammerte und ich bemerkte wie Murphy ihn anstarrte. Jasper sollte lieber gesund werden. Ich ließ die Hand von Bellamy los und überlegte wie wir das Tier ins Lager bringen könnten. „Macht was ihr wollt, wir bringen Jasper zurück", bemerkte die Blonde und trug ihn mit Finn gemeinsam. Die Hälfte der Truppe zog ab und wir drei blieben zurück. Ich beugte mich erneut zu dem Tier hinunter und zog mein Messer aus dem Auge. Flüssigkeit floss daraus und es blutete, lecker. Schnell wischte ich das Messer an meiner Hose ab und richtete mich wieder auf. Murphy nahm einen großen Stock und wir banden die Beine des Tieres daran fest. Gemeinsam nehmen Bellamy und Murphy das Tier und trugen es Richtung Lager. „Also was verlangen wir für das Essen?", fragte ich so neben bei. Sie hielten an und sahen mich an. Ich war neben ihnen gegangen und wir hatten bereits den Bach überquert und waren wieder im Wald. „Was meinst du damit?", erkundigte sich Bellamy und sah mich an. „Naja als Gegenleistung", erwiderte ich und grinste als ich bemerkte wie Murphy wusste worauf ich hinaus wollte. Er kannte mich wirklich gut. „Sowas wie Armbänder abnehmen", entfuhr es ihm und er lächelte, auch Bellamy schien diese Idee zu gefallen.

Wir hatten sie vorm Lagereingang eingeholt, sie waren durch Jasper sehr langsam gewesen. Die Verbleibenden im Lager hatten wie abgemacht bereits begonnen eine Mauer zu bauen, aber es war noch nicht wirklich viel zustande gekommen. „Sie sind zurück!", ertönte ein lauter Ruf eines Jungen und die Verbrecher versammelten sich. „Wir haben Essen!", ertönte Bellamy triumphierend und ein Jubeln breitete sich aus. Währenddessen brachte Clarke den Verletzten in das Raumschiff. Während das Tier über dem Feuer gebraten wurde, sah ich mich in unsrem Lager um. Die kleine Mauer grenzte die Lichtung ein und am Rande stand das große Raumgefährt wie ein Klotz. Schade dass es beschädigt war, man hätte sicher etwas mit der Technologie anfangen können. Aber auch wiederum gut, denn so konnte die Ark nicht verständigt werden. Langsam ging ich zu Murphy der das Essen austeilte, neben ihm stand Bellamy. „Armbänder gegen Essen", erklärte er den Leuten die angestellt waren. Einer nach dem Anderen nahm das Armband ab. Mich hatten die Beiden nicht bemerkt, denn als ich von hinten einen Teller nahm ertönte Murphys Stimme: „Hey stell dich gefälligst...." Er hielt inne als er mich sah und ich grinste. „Sorry Chloe", entfuhr es ihm und ich zuckte mit den Schultern. Bellamy war anscheinend auch ganz amüsiert, denn seine Lippen waren zu einem Lächeln verzogen. Und dann kam Clarke und Finn und versauten alles. Beide fluchten leise und gingen einfach hin und nahmen sich Essen. Wie bei mir widersprach Murphy, doch die Blonde war sehr klug. „Ich dachte es gibt keine Regeln!", rief sie laut und drehte sich einfach um, nun nahmen auch andere sich einfach Essen. Aber immerhin hatten wir Einigen das Armband abnehmen können. Also entfernte ich mich vom Feuer und lehnte mich gegen einen Baum, während ich das Stücken Fleisch aß. Armes Ding, aber essen oder gefressen werden. Auf der Erde würde sich noch so Einiges verändern. Also stellte ich die Platte wo das Fleisch drauf war einfach auf den Boden. „Chloe, kann ich mit dir reden?", fragte eine bekannte Stimme und ließ mich aufschauen. Dank der nun schon fast vollkommen verschwundenen Dunkelheit schienen die Haare von Bellamy fast schwarz. Die Luft war kühler und das Lager dunkler. Alles wirkte bedrohlicher, aber ich hatte keine Angst. Nicht wenn er da war, da gab es so vieles an das ich denken konnte. Mochte er mich? Oder war ich ihm genauso egal wie all die anderen Mädchen? „Klar, warum nicht", antwortete ich und stieß mich von dem Baum ab. Der Anführer lächelte. „Nicht hier", erwiderte er und drehte sich um, so überzeugt ich würde ihm folgen. Und ich tat es.

BBW|Y


The 100 - ChloeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt